Detailansicht

Knut der Große als König von England
Legitimation eines Eroberers
Larissa Rasinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Anton Scharer
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.22956
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29856.36165.750064-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der von mir vorgelegten Diplomarbeit "Knut der Große als König von England. Legitima-tion eines Eroberers" befasse ich mich mit der Frage, wie es dem Wikinger Knut dem Großen, nachdem er 1016 England erobert hatte, gelungen war, sich nachhaltig als König zu legitimie-ren und so eine stabile Herrschaft aufzubauen. Zentrale Fragen der Arbeit sind daher auch, ob Knuts Legitimationsbestrebungen zielgerichtet und vielfältig ausfielen oder ob sie auf wenige Handlungen beschränkt blieben. Des Weiteren war zu klären, ob sie sich nur an die Reichselite oder auch an eine breite Bevölkerungsmasse richtete, sowie ob Knut dabei Unterstützung sei-tens englischer Persönlichkeiten hatte. In der Arbeit konnte gezeigt werden, dass Knuts Bestrebungen sich zu legitimieren durchaus vielfältig und gezielt angelegt waren und sich nicht nur an die englische Elite, sondern, bei-spielsweise über eine Förderung berühmter Heiligenkulte und Klöster, sowie durch ein ent-sprechendes Münzprogramm und die beiden Proklamationen in Briefform von 1019/20 und 1027, auch an das Volk richtete. Ein besonders wichtiges Instrument seiner Herrschaftslegitimation war außerdem die Religion, da diese ihm auch die Möglichkeit bot, sich als idealer christlicher König in der Erfüllung seiner Pflicht darzustellen. Bedeutsam war in diesem Zusammenhang auch ein Imagewechsel vom vermeintlich paganen Wikinger, welcher England zuvor bedroht hatte, hin zu einem ide-alen englischen König. Wichtig war dafür die Heirat mit Königin Emma, durch welche er seine Herrschaft festigen konnte. Des Weiteren hatte Knut anscheinend auch die Unterstüt-zung verschiedener kirchlicher Persönlichkeiten wie beispielsweise Erzbischof Wulfstans II. von York, welcher ihm nicht nur im Rahmen der Gesetzgebung zur Seite stand, sondern - wie wahrscheinlich auch andere Kirchenmänner - bestrebt war, ihm das Idealbild und die Pflichten eines christlichen Königs zu vermitteln. Um seine Herrschaft als König Englands zu propagieren und zu festigen, war aber auch eine Weiterführung angelsächsische Traditionen von besonderer Bedeutung. Dahingehende Be-strebungen Knuts konnten anhand einer Untersuchung der Förderung bestimmter Heiligenkul-te, einer Weiterführung der Gesetze König Edgars, sowie anhand Knuts Anknüpfung an die-sen und weitere Vorgänger als Könige von England, gezeigt werden. Besonders wichtig er-scheint in diesem Zusammenhang, dass sich Knut als Erbe und designierter Nachfolger Ed-mund Ironsides darzustellen versuchte (Befragung der Zeugen des Vertrags von Olney). Kurzgefasst treten daher drei Hauptelemente von Knuts Herrschaftslegitimation hervor: Ers-tens eine Einreihung in angelsächsische Traditionen, zweitens eine spezielle Rolle der Religion, sowie drittens ein Imagewechsel.
Abstract
(Englisch)
The present diploma thesis "Cnut the Great as king of England. Legitimation of a conqueror" deals with the problem of how it was possible for viking Cnut, after conquering England in 1016, to legitimize himself effectivly as king and thus to build a stable government. Key questions of the work are therefore whether Cnut's legitimation-efforts were specific and ma-nifold, or whether they were limited to just a few acts. Furthermore, it is to be clarified whether Cnut wanted to adress a wider population or just the elite of England, as well as if he had the support of some English personalities. In my study I tried to show that Cnut'S efforts to legitimize himself were quite manifold and systematic and that they were directed not only towards the English elite, but - through a promotion of famous saint cults and monasteries, as well as via coins and writs - also towards the general public. A particulary important tool of his legitimation was religion, as it offered him the opportunity to present himself as the ideal Christian king in the performance of his duties. Significant in this context was also a change of image from the pagan viking, who had threatened England, to an ideal English king. Important was also the marriage with queen Emma, which helped Cnut was able to strengthen his authority. Furthermore it seems as Cnut had the support of various church leaders such as archbishop Wulfstan II. of York, who backed him not only concerning the legislation, but - like others - also taught him in matters of ideal christian kingship and his corresponding duties. To consolidate his reign as king of England, the continuation of Anglo-Saxon traditions was also of particular importance. The present study shows how Cnut's intentions to legitimize his reign were carried out: by patronage of cults of particular saints, ba preference to the laws of king Edgar as well as by attempts on Cnut's part to tie him to his predecessors. Of particular importance in this context is the fact that Cnut tried to represent himself as heir and designa-ted successor of Edmund Ironside (inquiry of the witnesses of the agreement at Olney). There are three main elements of Cnut's legitimation as king of England: first an appropiation of Anglo-Saxon traditiones, second the use of religion and third a change of image.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Middle Ages English History Cnut the Great Legitimation
Schlagwörter
(Deutsch)
Mittelalter englische Geschichte Knut der Große Legitimation
Autor*innen
Larissa Rasinger
Haupttitel (Deutsch)
Knut der Große als König von England
Hauptuntertitel (Deutsch)
Legitimation eines Eroberers
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
117 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Anton Scharer
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.30 Europäische Geschichte in Mittelalter und Neuzeit: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.64 Großbritannien, Irland
AC Nummer
AC10484098
Utheses ID
20517
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1