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Zar-Rituale in der arabisch-persischen Inselwelt
kultur- und sozialanthropologische Betrachtungen zum Forschungsstand
Leyla Mehrnama
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Gebhard Fartacek
DOI
10.25365/thesis.22983
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30241.91261.629463-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit behandelt das Thema des Zār-Kultes, eine Besessenheits-vorstellung, im arabisch-persischen Golfraum mit einer Schwerpunktsetzung im Gebiet der südpersischen Küstenregion.
Dabei wurden schriftliche Quellen, die aus unterschiedlichen Kontexten – missionarisch, ethnografisch, wissenschaftlich ‒ entstanden sind sowie audiovisuelle Materialien und aktuelle Internetinhalte, auf deren Hintergründe, Motivationen und Ziele der jeweiligen Verfasser untersucht und interpretiert. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei der Monografie von Ġolām-Ḥoseīn Sā‘dī „Ahl-e Hawā“ von 1966 gewidmet, die als einzige umfangreiche Arbeit zur persischen Küstenregion bezeichnet werden kann. Die darin behandelten Themen wurden eingehend untersucht, in der Arbeit auszugsweise übersetzt und mit den Aussagen anderer Quellen verglichen. Allen Quellen gemeinsam ist die spezielle Konnotation bei der Konstruktion des Anderen (Fremden), welche sich aus dem persönlichen Zugang des jeweiligen Verfassers ergibt.
Im Vergleich der Quellen stimmen diese fast einstimmig in der Einschätzung des Phä-nomens als stressreduzierende Praktik zur Verminderung bestimmter Symptome (mental und physisch) und die Herkunft und Verbreitung des Kultes in Zusammenhang mit dem Handel von Sklaven überein. In Bereichen wie allgemeingesellschaftliche Relevanz und der jeweiligen Ausformung des Kultes in den verschiedenen Regionen differieren die Aussagen teilweise stark voneinander, wobei die regional spezifischen Einflussgrößen ebenfalls berücksichtigt werden müssen.
Ausgehend von der Auswertung und Abgleichung der Quellenaussagen kann Zār resü-mierend als eine Möglichkeit der Handelnden bezeichnet werden, mit Druck in unter-schiedlichen Bereichen (familiär, sozioökonomisch, religiös) ein Auskommen zu finden, entsprechend wie auch Zār-Geister bei dieser Konzeption nicht vertrieben, sondern lediglich besänftigt werden können. Grundlegend ist in allen Fällen das Ziel „unsichere“ Bereiche des Lebens zu überwinden.
Die synkretische Eigenschaft des Geisterglaubens führte zu einer weiten Verbreitung innerhalb der arabisch-persischen Golfregion und zu dem Entstehen einer großen Band-breite unterschiedlicher Ausformungen mit der Adaption an bereits bestehende Vorstel-lungen und dem Reagieren auf sozioökonomische Veränderungen.
Die unterschiedlichen Diskurse und ‒ nicht zuletzt ‒ das vielfältige Material im Internet zeigen eine aktuelle Relevanz des Themas.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Besessenheitsvorstellungen Heilung Ritual Zar
Autor*innen
Leyla Mehrnama
Haupttitel (Deutsch)
Zar-Rituale in der arabisch-persischen Inselwelt
Hauptuntertitel (Deutsch)
kultur- und sozialanthropologische Betrachtungen zum Forschungsstand
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
139 S. : Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gebhard Fartacek
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.99 Wissenschaft und Kultur allgemein: Sonstiges ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.02 Philosophie und Theorie der Geisteswissenschaften
AC Nummer
AC09610813
Utheses ID
20543
Studienkennzahl
UA | 307 | | |