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Dramatisches Ingolstadt
fiktionalisierte (An)Ordnung in Marieluise Fleißers Dramen "Fegefeuer in Ingolstadt" und "Pioniere in Ingolstadt"
Vera Maria Urban
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Konstanze Fliedl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.23045
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29518.04353.879555-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In Marieluise Fleißers "Fegefeuer in Ingolstadt" und "Pioniere in Ingolstadt" ist Ingolstadt als Referenz des fiktionalisierten "Ingolstadt" omnipräsent. Die Masterarbeit belegt, dass die institutionalisierte (An)Ordnung des fiktionalisierten Raums in den beiden kritischen Volksstücken die dramentypische sprachliche Machtlosigkeit der Figuren bedingt. Wissen-schaftliche Grundlage dazu bilden Martina Löws raumsoziologische Theorien inklusive städtischer Eigenlogik, Barbaras Piatti "Die Geographie der Literatur" sowie diverse theoretische Arbeiten zu Sprachphänomen in den beiden Dramen. Es zeigt sich, dass der institutionalisierte Raum "Katholische Kirche" in "Fegefeuer in Ingolstadt" die sprachliche Ohnmacht der Figur Olga verursacht. Ihr Nonkonformismus (divergente Sexuallauffassung), der sie innerhalb der institutionalisierten (An)Ordnung Ingolstadts als progressives Individuum kennzeichnet und zudem machtlos sowie fremd macht, hat eine ungewollte Schwangerschaft zur Folge. Arm an Rang, (substantiellem) Zeugnis, Geld und Zugehörigkeit wird Olga aufgrund dessen von der "urbanen Gemeinschaft" innerhalb der institutionalisierten räumlichen (An)Ordnung als gefallenes Mädchen stigmatisiert. In "Pioniere in Ingolstadt" resultieren aus dem sozialen Handeln der "urbanen Gesellschaft" und der "militärischen Gesellschaft" die institutionalisierten Räume "Kleinstadtprovinz" und "Militär". Im Kampf um die Stadt "Ingolstadt" beginnen sich die beiden institutionalisierten Räume zu überlagern. Sogenannter Sieger ist bis zu ihrem Abzug die "militärische Gesellschaft", da sie aufgrund der Eigenlogik von Ingolstadt im Besitz aller vier Währungen sozialer Ungleichheit ist bzw. an die dafür notwendigen "Ingolstädter" Ressourcen gelangt. Da der Kampf um die Stadt "Ingolstadt" ein Kampf um die weibliche Figur Berta zwischen den Vertretern der "urbanen" und der "militärischen Gesellschaft" ist, verursachen "Kleinstadtprovinz" und "Militär" im Widerspruch zueinander, ein „Aneinander-Vorbeireden“ der Liebenden Berta und Korl. Ihre unterschiedliche Gesellschaftszugehörigkeit bzw. ihr unterschiedlicher Zugriff auf Rang, Zugehörigkeit, Geld und Zeugnis manifestiert sich auf sprachlicher Ebene des dramatischen Textes. Nach dem Abzug der Pioniere gilt Berta innerhalb der "urbanen Gesellschaft" als gefallenes Mädchen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Marieluise Fleißer Ingolstadt Kritisches Volksstück Martina Löw Raumsoziologie Barbara Piatti Geographie der Literatur
Autor*innen
Vera Maria Urban
Haupttitel (Deutsch)
Dramatisches Ingolstadt
Hauptuntertitel (Deutsch)
fiktionalisierte (An)Ordnung in Marieluise Fleißers Dramen "Fegefeuer in Ingolstadt" und "Pioniere in Ingolstadt"
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
115 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Konstanze Fliedl
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.02 Philosophie und Theorie der Geisteswissenschaften ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.03 Theorie und Methoden der Sprach- und Literaturwissenschaft ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.10 Sprache in Beziehung zu anderen Bereichen der Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.82 Dramatik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.91 Literatursoziologie ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen
AC Nummer
AC11027455
Utheses ID
20603
Studienkennzahl
UA | 066 | 817 | |
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