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Das Spannungsverhältnis zwischen Selbst- und Fremdbestimmung in der Pädagogik
"Wie kultiviere ich Freiheit bei dem Zwange?" (Kant 1982)
Gisela Allabauer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Bettina Dausien
DOI
10.25365/thesis.23104
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30176.63414.212464-4
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Mit Hilfe der literaturwissenschaftlichen Methode der Hermeneutik wird das Spannungsverhältnis von Selbstbestimmung und Fremdbestimmung in pädagogischen Kontexten interpretiert. Die gouvernementalitätstheoretische Perspektive ermöglicht es, gesell-schaftspolitische Bedingungen kritisch zu betrachten. Dadurch kann darauf hingewiesen werden, dass aktuelle Forderungen nach Autonomie nicht immer im Sinne einer Bildung als Befreiung aus der Unmündigkeit stehen, sondern oft im Sinne der ökonomischen Verwertbarkeit. Bestimmungen, die nicht mittels Zwang oder allgemeiner Gesetze funktionie-ren, sondern sich auf die Subjektivität der Individuen richten und Einfluss nehmen auf die Techniken der Selbstführung und Lebensgestaltung, gelangen damit in das Blickfeld. In-dem weder die Realität einer verantwortungsvollen, persönlichen Entscheidung noch die Einflussnahme der Gesellschaft geleugnet werden soll, wird nach Möglichkeiten gesucht, dem Paradoxieproblem in der Pädagogik zu entkommen. Das Heranziehen des perso-nenzentrierten Ansatzes erlaubt es, auf die Wichtigkeit der Persönlichkeitsbildung, auf die Entfaltung des Individuums und der damit verbundenen Individualisierung hinzuweisen. Das führt zu der Überzeugung, dass für eine sozial eingebundene Person eine teilweise Fremdbestimmung nicht einen grundsätzlichen Widerspruch zur eigenen Entwicklung darstellt. Das Ziel der Überlegungen ist eine Erziehung, deren wichtigste Aufgabe es ist, kritisch denkende Menschen heranzubilden. Selbstbestimmung wird in dieser Auslegung nicht trotz, sondern wegen der Bestimmtheit der Individuen hervorgebracht und Bildung ist nicht trotz, sondern gerade wegen der gesellschaftlichen Heteronomie möglich.
Abstract
(Englisch)
The literature science method of hermeneutics allows the interpretation of the relationship between autonomy and heteronomy in an educational context. The governmental-theoretical perspective makes it possible to take a critical look at socio-political conditions. It can be seen as an indication that current demands for autonomy are not always defined in education as liberation from immaturity, but often work in the sense of economic utiliza-tion. Terms that do not work by the means of force or by general laws but focus on the subjectivity of individuals and influence the techniques of self-management and lifestyle, takes you to the field of view. By neither the reality of a responsible, personal decision, nor the influence of society should be denied, it is looking for ways to escape the paradox problem in education. The person-centered approach allows attention to the importance of personality development, the development of the individual and the related customization. This leads to the certainty that for a socially well integrated person sometimes an external determination does not necessarily represent a fundamental contradiction to someone’s own personal development. The aim of the considerations is an education focused to the most important task to educate critically thinking people. In this interpretation self-determination is brought not despite but because of the determination of individuals, and education is possible not despite but because of social heteronomy.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
autonomy heteronomy relationship governmental-theoretical perspective socio-political conditions person-centered approach critical look individual developement
Schlagwörter
(Deutsch)
Selbstbestimmung Fremdbestimmung Spannungsverhältnis Gouvernementalität gesellschaftspolitische Bedingungen personenzentrierter Ansatz kritische Betrachtung Entfaltung des Individuums
Autor*innen
Gisela Allabauer
Haupttitel (Deutsch)
Das Spannungsverhältnis zwischen Selbst- und Fremdbestimmung in der Pädagogik
Hauptuntertitel (Deutsch)
"Wie kultiviere ich Freiheit bei dem Zwange?" (Kant 1982)
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
117 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Bettina Dausien
Klassifikation
80 Pädagogik > 80.36 Erziehung und Gesellschaft
AC Nummer
AC09598245
Utheses ID
20661
Studienkennzahl
UA | 297 | | |