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Poetologie der Personennamen bei Hartmann von Aue und Wolfram von Eschenbach
exemplarische Untersuchungen
Michael Gerstenecker
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Matthias Meyer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.2424
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29172.89159.170862-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit geht von der Annahme aus, dass Personennamen innerhalb eines literarischen Textes Zeichen mit hoher Bedeutsamkeit darstellen, unabhängig davon, ob ihre Erwähnung vom Dichter gezielt oder intuitiv erfolgt. Es lassen sich mehrere Funktionen literarischer Eigennamen benennen. Die erste Gruppe dieser Funktionen (Identifizierung, Akzentuierung, Anonymisierung) bezieht sich vorrangig auf den Namenträger; die andere Gruppe (Fiktionalisierung, Perspektivierung, Handlungs-vernetzung) hat Bezüge, die deutlich über die genannte Figur hinausweisen. Hartmann von Aue und Wolfram von Eschenbach offenbaren bei der Nennung von Personennamen unterschiedliche Konzepte. Bei Hartmann spielt das Verhältnis von Individuum und Name oft eine größere Rolle als bei Wolfram, der dieser Thematik zwar auch Raum gibt, bei dem Personennamen aber vor allem zur Gestaltung einer plastisch erfahrbaren fiktiven Gesellschaft dienen. Dies zeigt sich zunächst an der Menge der Namen, die in Wolframs Texten deutlich größer ist. Nur im "Erec" nennt Hartmann viele Namen, in seinen anderen Texten ist die Anzahl gering. Weiter zeigt Wolfram bei den verschiedenen Varianten, Namen im Text einzubringen (durch Erzählerstimme, durch Figurenrede, in Monologen, durch Vorstellungen, durch Erzählungen von Figuren über Figuren usw.), eine Neigung dazu, die Figuren seiner Texte durch Namennennungen zu vernetzen. Für Hartmann kann bei mehreren Figuren (z.B. Erec, Heinrich, Iwein) festgestellt werden, dass sich der Dichter innerhalb eines Textes namentlich fast nur auf eine Figur konzentriert sowie einige Figuren (z.B. Gregorius, Iwein) in ein enges Verhältnis zu ihrem Namen setzt, das schon für sich genommen problematisiert werden kann. Diese Thematik wird von Wolfram ebenfalls aufgegriffen, aber nur als exemplarische Randerscheinung (z.B. bei Parzival, Gyburc) in seiner breiten Namenlandschaft.
Abstract
(Englisch)
This paper works from the assumption that personal names in literature are highly meaningful signs, not dependent on whether the poet mentions them with a certain goal or intuitive. There are a number of functions which personal namens can assume in a literary text. The first group of these functions (Identification, Accentuation, Anonymisation) is of prime importance to the bearer of the name; the other group (Fictionalisation, Perspectivation, Plot-Connection) has relations that go far beyond the named character. Hartmann von Aue and Wolfram von Eschenbach show different concepts regarding the mentioning of personal names. In Hartmann’s texts the relationship between the individual and its name is often of greater importance than in Wolfram’s, who does not completely ignore this topic but uses personal names above all for constructing a fictional society that can be experienced vividly. This can be noticed first by looking at the amount of names we find in Hartmann’s and Wolfram’s texts, which is significantly larger in Wolfram’s. Only in the Erec Hartmann mentions a lot of names, in his other texts there is only a low number of personal names to be found. Also concerning the different possibilities of mentioning a name (in the narrator’s voice, in a character’s direct speech, in monologues, introductions, in a dialogue about a non-present character etc.), Wolfram shows his tendency of connecting his characters by mentioning them by their personal names. In Hartmann’s texts we see that the poet concentrates himself in each text on a small number of characters that are named often (i.e. Erec, Heinrich, Iwein) and that he puts some characters (i.e. Gregorius, Iwein) in a very close relationship to their personal names. Here, the name sometimes shows in itself a problematic nature. This topic is picked up also by Wolfram, but only as a matter of peripheral importance, only in examples (i.e. Parzival, Gyburc) amidst his huge landscape of personal names.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Hartmann von Aue Wolfram von Eschenbach Names Personal names Erec Iwein Gregorius Der arme Heinrich Parzival Willehalm
Schlagwörter
(Deutsch)
Hartmann von Aue Wolfram von Eschenbach Namen Personennamen Erec Iwein Gregorius Der arme Heinrich Parzival Willehalm
Autor*innen
Michael Gerstenecker
Haupttitel (Deutsch)
Poetologie der Personennamen bei Hartmann von Aue und Wolfram von Eschenbach
Hauptuntertitel (Deutsch)
exemplarische Untersuchungen
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
149 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Matthias Meyer
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.81 Epik, Prosa ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.10 Deutsche Literatur
AC Nummer
AC07091324
Utheses ID
2069
Studienkennzahl
UA | 332 | | |
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