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Der 24. Bezirk Mödling
die Geschichte des Bezirks von der Erweiterung Groß-Wiens in den Süden in der NS-Zeit bis zur Aufhebung der Eingemeindung
Teresa Galbavy
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Bertrand Perz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.23178
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30344.29182.228170-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Durch den „Anschluss“ Österreichs an Deutschland, änderte sich vieles in Mödling. Die kleine Stadt am Rande Wiens, wurde mit den Gemeinden, die ebenfalls zum gleichnamigen Bezirk gehörten Wien eingemeindet und verlor damit seine Stellung als eigenständige Stadt. Auch Österreich war kein selbstständiges Land bzw. Staat mehr, sondern vom großen Nachbarstaat übernommen worden. Das Schlagwort dieser Zeit war wohl „Gleichschaltung“, die sofort in allen Bereichen des Lebens - sei es in der Presse, der Schule oder bei den Gesetzen - durchgesetzt wurde. Im Zuge dieser Veränderung wurden in der Gegend um Mödling herum große Industriegebiete errichtet und die geplante Reichsautobahn sollte ganz in der Nähe gebaut werden. Neben neuen Gebäuden und Umbenennungen von Straßen und Plätzen, war aber vor allem der extrem radikale Umgang der neuen Führung mit den Menschen. Neben der katholischen und evangelischen Kirche, hatten auch alle politisch anders Gesinnten nun einen schwierigen Kampf vor sich, der für viele von ihnen tödlich ausgehen sollte. Die jüdische Gemeinde in Mödling wurde komplett ausgeschaltet und auch von denjenigen, die sich gegen das Regime vorzugehen trauten, beispielsweise indem sie standhaft ihrer Meinung und ihren Grundsätzen treu blieben, oder aber verschiedene Protest- oder Sabotageaktionen vorbereiteten, blieben nur sehr wenige über. Nachdem auch der Krieg über Mödling hereingebrochen war, verschlechterte sich das Leben der Bevölkerung dramatisch. Es gab keine Nahrung und keine Heizmittel mehr und Plünderungen standen an der Tagesordnung. Durch die nahe gelegene Industrie und das nicht weit entfernte Wien, kam es hier auch öfters zu Bombenangriffen. Die wenigen Häuser die nach Kriegsende 117 noch standen, waren größtenteils zerstört. Dies ist einer der wenigen Punkte, der direkt der Eingemeindung zuzuschreiben ist, da durch diesen Vorgang in Mödling und Umgebung kriegswichtige Industrie aufgebaut wurde und Wien als ehemalige Hauptstadt ein großes - und daher wahrscheinlich recht einfaches - Ziel der Flugzeugangriffe war. Nachdem Österreich von den Alliierten Mächten militärisch befreit worden war, teilten sich die vier Siegernationen - Frankreich, Großbritannien, die Vereinigten Staaten von Amerika und die Sowjetunion - das Land auf. Mödling befand sich im sowjetischen Sektor und die Bevölkerung erzählt aus dieser Zeit von einigen schlimmen Vorfällen. Der Alliierten Rat erlaubte vorerst nicht, dass der Bezirk Mödling wieder zu Niederösterreich gehören sollte, weswegen es bald grobe finanzielle Schwierigkeiten in der Stadt gab. Die SPÖ Niederösterreichs befürwortete eine Aufhebung der Eingemeindung immer besonders intensiv, da die Mehrheit der betroffenen Gemeinden eine SPÖ-Mehrheit bildetete. Demgegenüber stand die SPÖ Wiens, die sich diese Mehrheit im politischen Kampf gegen den größten Widersacher - die ÖVP ebenfalls sicher wollte. Genau umgekehrt argumentierten die jeweiligen Landesorganisationen der Volkspartei. Diese Diskussionen führten zu gröberen Zerwürfnissen und gegenseitigen Vorwürfen der Länder. Noch heute gibt es über die Auflösung Groß-Wiens und die Aufteilung der Gemeinden in die teilweise neu geschaffenen Bezirke immer wieder politische Diskussionen und Probleme bei Verwaltungsfragen. Am 11. Juni 1954, 16 Jahre und wenige Monate nach der Eingemeindung, konnte sich Mödling wieder eine „Stadt Niederösterreichs“ nennen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Mödling NS-Zeit Eingemeindung Groß-Wien
Autor*innen
Teresa Galbavy
Haupttitel (Deutsch)
Der 24. Bezirk Mödling
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Geschichte des Bezirks von der Erweiterung Groß-Wiens in den Süden in der NS-Zeit bis zur Aufhebung der Eingemeindung
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
127 S. : Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Bertrand Perz
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich
AC Nummer
AC09609778
Utheses ID
20728
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 313 |
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