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The role of attention for the flash-lag effect and during saccadic inhibition of return
Heinz-Werner Priess
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ulrich Ansorge
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30052.68546.925269-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Wenn wir uns in der Welt umsehen, dann wählen wir immer bestimmte visuelle Information aus, während wir andere Information ignorieren. Dieser Mechanismus nennt sich selektive visuelle Aufmerksamkeit. Selektive visuelle Aufmerksamkeit wird als Hauptursache verschiedener visueller Illusionen gesehen. Beispiele hierfür sind: „prior entry“, „cueing“, „inhibition of return (IOR)“, „Unaufmerksamkeitsblindheit“, „Wechselblindheit“ und der „Flash-Lag Effekt“. Während der Beitrag von Aufmerksamkeit zu einigen Phänomenen klar erscheint, ist er für den Flash- Lag Effekt und für IOR höchst umstritten. In dieser Dissertation wird die Frage gestellt, inwieweit visuelle Aufmerksamkeit die Ursache für beide Phänomene sein kann. Der Flash-Lag Effekt ist eine visuell-räumliche Illusion. Die meisten Theorien sehen seine Ursache in basalen, von der Aufmerksamkeit unabhängigen Prozessen. In Kapitel 2 und 3 zeige ich Experimente, die Aufmerksamkeit als Ursache der Fehlwahrnehmung untersuchen. Sollte Aufmerksamkeit den wesentlichen Beitrag leisten, dann leiten sich hieraus neue Vorhersagen ab: 1) der räumliche Effekt sollte von einem zeitlichen Effekt mit umgekehrtem Vorzeichen begleitet werden, 2) wenn man den räumlichen Effekt verschwinden lässt, dann verschwindet auch der zeitliche Effekt und 3) wenn die Aufgabe eine umgekehrte Reihenfolge der Beachtung vorsieht, dann wird auch der räumliche Effekt umgekehrt. Alle neuen Vorhersagen konnten bestätigt werden. Für IOR sehen meine Schlussfolgerungen dagegen weniger klar aus. Schon in den ersten Studien zu diesem Phänomen war den meisten Forschern klar, dass es sich um ein Aufmerksamkeitsphänomen handeln muss. Allerdings haben folgende Studien alternative Erklärungen vorgeschlagen. In dieser Dissertation nutze ich das aufgabenbezogene „contingent capture“ Paradigma, um den Beitrag von Aufmerksamkeit zu IOR zu untersuchen. Wenn Aufmerksamkeit die Hauptursache für IOR sein sollte, dann müssten aufgabenrelevante Objekte einen stärkeren Effekt nach sich ziehen. In Kapitel 4-6 wird gezeigt, dass diese Hypothese so nicht bestätigt werden kann. Die Aufmerksamkeitszuwendung ist für relevante Objekte tatsächlich stärker (Kapitel 6), allerdings ist IOR wenn überhaupt, dann bei irrelevanten Objekten stärker. Zusammen zeigen die Ergebnisse, dass die Zuwendung von Aufmerksamkeit nicht als alleinige Erklärung für IOR geeignet ist. Weitere Mechanismen müssen hier einen Beitrag leisten. Zusammengefasst zeigen die Ergebnisse, dass visuelle Aufmerksamkeit eine Ursache für den Flash-Lag Effekt sein kann. Dagegen ist visuelle Aufmerksamkeit als alleinige Ursache für IOR eine unzureichende Erklärung.
Abstract
(Englisch)
In everyday life, we always pick some visual information while we ignore some other. This is called selective visual attention. Selective attention is discussed as the main cause of numerous phenomena and effects, such as prior entry, cueing, inhibition of return (IOR), inattentional blindness, change blindness, or the flashlag effect (FLE). While the contribution of visual attention to some of the effects is undoubted, the picture is not so clear for IOR and the FLE. The current thesis covers tests of the controversial thesis that attention is the origin of these phenomena. To start with the FLE, a visuo-spatial illusion, most theories see its origin in lowlevel, attention-independent visual processing. In Chapter 2 and 3, I present experiments testing an attentional origin of the FLE. Selective visual attention as the main cause for the FLE leads to new predictions. 1) A spatial FLE should be accompanied by a temporal illusion, a flash-lead effect, 2) under conditions where one illusion (e.g., the spatial illusion) vanishes, the other illusion (e.g., the temporal illusion) should vanish as well, and 3) if a task demands that the observer reverses the order of first attending to a moving object and second to a flash, the visual illusion should be reversed, too. All three predictions could be confirmed. The conclusions of my thesis are indifferent for IOR. From the beginning, researchers linked IOR to a preceding attention shift as one major condition to be met for IOR to be observed. However, other studies revealed different non-attentional origins of IOR. Here I used the well-known top-down contingency of attention on task sets for relevant stimuli to test whether IOR depends on preceding attention capture. If attention is one major origin of IOR, more attention capture with top-down relevant stimuli should lead to more IOR than less attention capture with top-down irrelevant stimuli. In Chapters 4 to 6, I show that this simple prediction is not corroborated. Whereas attention capture is indeed larger with top-down relevant than irrelevant stimuli (Chapter 6), if anything saccadic IOR is stronger with irrelevant than relevant stimuli (Chapters 4 and 5). Together the results show that IOR is not only the result of attention capture. Further mechanisms have to contribute towards this mechanism. In conclusion, visual attention could be an origin for the FLE but it fails to explain IOR. The present thesis ends with a discussion of the implications and the limitations of my research.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
visual attention flash-lag effect saccadic inhibition of return contingent capture
Autor*innen
Heinz-Werner Priess
Haupttitel (Englisch)
The role of attention for the flash-lag effect and during saccadic inhibition of return
Paralleltitel (Englisch)
The role of attention for the flash-lag effect and during saccadic inhibition of return
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
156 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Rob Van der Lubbe ,
Jochen Müsseler
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.31 Kognition ,
77 Psychologie > 77.37 Aufmerksamkeit ,
77 Psychologie > 77.40 Wahrnehmungspsychologie
AC Nummer
AC10494634
Utheses ID
20814
Studienkennzahl
UA | 791 | 298 | |
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