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Der Einfluss der russischen Sprache auf den weißrussischen und ukrainischen Kulturraum
Armin Weber
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Moser
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.23386
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29453.73602.660353-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Sprachen- und Kultursituation in Weißrussland und der Ukraine unter dem Einfluss der russischen Sprache. Die Einleitung beschreibt knapp die Fragen, mit denen man im Laufe dieser Arbeit konfrontiert wird und liefert einen kurzen Zusammenhang der drei ostslawischen Sprachen, die hier behandelt werden. Im Hauptteil werden ausgehend von der Sprachpolitik in der Sowjetunion mit einem Schwerpunkt auf die Weißrussische und Ukrainische Sowjetrepublik in fünf Blöcken die Sprachensituationen der Sowjetzeit bis in die beiden heute unabhängigen Staaten Weißrussland und Ukraine dargestellt. In jedem dieser Blöcke werden Weißrussland und die Ukraine einander abwechselnd gegenübergestellt, um so einen Vergleich zu haben, wie sich die beiden Länder unter dem Einfluss der russischen Sprache entwickelt haben. Dabei werden in der Arbeit Themen wie russische Minderheiten, rechtliche Situationen, Sprachmischungen, Medien und Bildung sowie Identität und Nationalbewusstsein der beiden Völker behandelt. Der Sprachpolitik wurde schon in der multinationalen Sowjetunion eine große Rolle zugetragen, da sich die Frage einer sinnvollen Lösung des Umgangs mit der Sprachenvielfalt stellte. Die ursprüngliche Idee alle Sprachen gleichberechtigt zu behandeln und zu fördern konnte im Laufe der Zeit nicht konsequent umgesetzt werden und das Russische entwickelte sich im sowjetischen Raum zur vorherrschenden Sprache. Diesen Status genießt die russische Sprache auch heute noch weitgehend in Weißrussland und der Ukraine. Zwanzig Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion sieht die Verteilung von Russisch und der jeweiligen Sprache wie folgt aus: Russisch wird als multifunktionale Sprache von einem großen Bevölkerungsteil der weißrussischen und ukrainischen Gesellschaft benutzt, die Nationalsprachen hingegen einer Zurückdrängung ausgesetzt. In beiden Staaten trägt nicht nur der Einfluss der russischen Sprache zur Spaltung der Bevölkerung in der Sprachlandschaft bei, sondern erschwert auch die Bildung einer einheitlichen nationalen Identität. Der Wechsel von Russifizierung und korenizacija schlug sich in den Sprachen verschiedener Generationen nieder, die Nationalsprachen wurden abhängig vom Russischen verändert. Im jahrelangen Sprachkontakt veränderten sich allerdings nicht nur die Standardsprachen, sondern es entstanden auch so genannte Sprachmischungen. Diese Arbeit liefert auch historische Rückblicke, um die Verbreitung der russischen Sprache im weißrussischen und ukrainischen Kulturraum besser zu verstehen. Vor allem für die Frage nach einer gesamtweißrussischen bzw. -ukrainischen Identität spielt die Geschichte, die mit dem Einfluss des Russischen zusammenhängt eine wesentliche Rolle.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Sprachpolitik Korenizacija Sprachsituation Weißrussland Ukraine Sowjetunion Sprachkontakt Kulturraum
Autor*innen
Armin Weber
Haupttitel (Deutsch)
Der Einfluss der russischen Sprache auf den weißrussischen und ukrainischen Kulturraum
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
124 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Moser
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.06 Sprachwissenschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC10512553
Utheses ID
20918
Studienkennzahl
UA | 243 | 361 | |
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