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Die DEducación intercultural y bilingüe im städtischen Raum Cusco - für wen, wozu und wie?
eine empirische Untersuchung zu den Konzeptionen interkultureller Erziehung und den Möglichkeiten ihrer Umsetzung
Hannah Felicitas Vesely
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Peter Cichon
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.23410
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29671.06286.186770-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In Peru bleibt der Vorschlag der Educación Intercultural y Bilingüe (EIB) als transversale Achse des gesamten Bildungssystems ein rhetorischer Diskurs ohne größere Auswirkungen auf die Praxis. Folgende Arbeit basiert auf der Annahme, dass sich die durch die EIB erhofften Erfolge nicht verwirklichen können, solange es keinen Konsens darüber, was die EIB ist oder sein will zwischen den AkteurInnen gibt. Die Forschungsfrage lautet: Wie werden die EIB und ihre Politik von den unterschiedlichen AkteurInnen auf den verschiedenen Ebenen des Bildungssystems wahrgenommen, interpretiert und umgesetzt? Ziel dieser Arbeit ist es durch die Sichtbarmachung der unterschiedlichen Auffassungen interkultureller Erziehung in Peru mögliche Gründe für deren mangelnde Umsetzung aufzuzeigen. Um zu untersuchen, ob und wenn ja wie und mit welchen Zielen interkulturelle Erziehung umgesetzt wird, wurde eine qualitative Feldforschung mittels Intensivinterviews in Cusco und Sicuani durchgeführt. Die Gespräche wurden mit ExpertInnen geführt, die unmittelbar in eine interkulturelle Erziehung involviert befinden: Lehrende, Schuldirektoren, Eltern, Schüler und Funktionäre der regionalen Bildungsdirektion. Vor dem Hintergrund einer kritischen Sichtung des Interkulturalitätsdiskurses und einer Analyse der soziokulturellen Situation in Peru, werden die Forschungsergebnisse in folgende Blickrichtung interpretiert: Ist die EIB ein Ort der Ermächtigung der indigenen Gruppen oder dient sie der Verschleierung asymmetrischer Machtverhältnisse und Unterdrückung? Interkulturelle Erziehung bleibt in der Praxis ausschließlich an indigene Gruppen adressiert; Diskriminierung, Identitätskonflikte oder gesellschaftliche Asymmetrien sind nicht Themen des Unterrichts. Dies führt zu einem idealistischen Blick auf Interkulturalität, der Konflikte in der Gesellschaft verschleiert und die Ungleichheit zugunsten der dominanten Kultur fortbestehen lässt. Sensibilisierungsprozesse müssen vor allem auf Seiten der Mehrheitsgesellschaft stattfinden.
Abstract
(Englisch)
In Peru, the propositions of the Educación Intercultural y Bilingüe (EIB) as a transversal axe of the entire educational system remain a rhetoric discourse without further impact on reality. This thesis is based on the assumption that the achievements expected through EIB cannot be realized as long as there is no consensus amongst the protagonists as to what EIB is or will be. Hence, the central question is: How is the EIB and its politics experienced, interpreted and implemented by the various protagonists on the different levels of the educational system? It is the aim to identify possible reasons for the lack of implementation of intercultural education in Peru by illustrating the varying conceptions of interculturality amongst the different protagonists. To examine if and if yes how and with which aims intercultural education is implemented, a qualitative field study with interviews – realized with experts who are directly involved in intercultural education: teachers, principals, parents, students and officials of the regional board of education – in Cusco and Sicuani has been carried out. Based on a critical view on the discourses on interculturality and an analysis of the sociocultural situation in Peru, the outcomes of the research are interpreted in the following direction: Is the EIB a place of empowerment of indigenous groups or does it work towards a concealment of asymmetrical relations of power and oppression? In practice, intercultural education is only addressed to the indigenous people; discrimination, conflicts of identity or social asymmetries are not discussed in classes. This leads to an idealistic view on interculturality, which conceals conflicts within the society and the persistence of inequalities in favor of the dominant culture. Sensitization processes must be addressed to the majority society.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
intercultural education Peru education policies indigenous groups Quechua
Schlagwörter
(Deutsch)
interkulturelle Erziehung Peru Bildungspolitik indigene Gruppen Quechua
Autor*innen
Hannah Felicitas Vesely
Haupttitel (Deutsch)
Die DEducación intercultural y bilingüe im städtischen Raum Cusco - für wen, wozu und wie?
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine empirische Untersuchung zu den Konzeptionen interkultureller Erziehung und den Möglichkeiten ihrer Umsetzung
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
157 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Cichon
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.20 Soziolinguistik: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.23 Mehrsprachigkeit ,
71 Soziologie > 71.52 Kulturelle Prozesse ,
71 Soziologie > 71.61 Diskriminierung ,
73 Ethnologie > 73.73 Ethnische Identität ,
73 Ethnologie > 73.97 Interethnische Beziehungen ,
81 Bildungswesen > 81.10 Bildungspolitik: Allgemeines
AC Nummer
AC10514815
Utheses ID
20939
Studienkennzahl
UA | 236 | 352 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1