Detailansicht
Abschlussprüfungen aus Konferenzdolmetschen
Beurteilungskriterien für Konsekutivdolmetschleistungen am ZTW
Andrea Bednarik
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Betreuer*in
Franz Pöchhacker
DOI
10.25365/thesis.23455
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29495.47975.130365-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit liegt auf der Beurteilung von Konsekutivdolmetschleistungen, insbesondere bei Abschlussprüfungen in der KonferenzdolmetscherInnenausbildung. In den ersten Abschnitten dieser Arbeit wird das Konzept „Qualität“ untersucht, und dessen Subjektivität und Mehrdeutigkeit eingehend dargelegt. Anhand dieser Ausführungen wird die Notwendigkeit von intersubjektiv akzeptierten Qualitätsmaßstäben bei der Beurteilung von Dolmetschleistungen herausgestrichen.
Der zweite Teil ist der Gestaltung von Prüfungen und der Vorstellung von Beurteilungsmodellen gewidmet. Es werden die wesentlichen Gütekriterien für zuverlässige und gültige Prüfungsergebnisse besprochen. Außerdem werden Möglichkeiten zur Verringerung der Subjektivität beim Beurteilen präsentiert, wie Schulungen für PrüferInnen oder die Standardisierung von Prüfungsverfahren.
Kernstück dieser Arbeit ist die am ZTW der Universität Wien durchgeführte Fallstudie. Es wurden Abschlussprüfungen aus Konferenzdolmetschen auf Video aufgezeichnet, um die internen Beratungen der PrüferInnen und ihre etwaigen Rückmeldungen an PrüfungskandidatInnen im Anschluss zu analysieren. Während meine Kollegin den Fokus auf die Analyse der Beurteilungen von Simultandolmetschleistungen legte (vgl. Jäger 2012), liegt das Hauptaugenmerk der vorliegenden Arbeit auf den Evaluierungen der Konsekutivdolmetschleistungen. Anhand der Analyse der Aussagen wurden explizite und implizite Beurteilungskriterien (Indikatoren) der PrüferInnen herausgearbeitet, um festzustellen, welche Aspekte einer Dolmetschleistung am Kreuzungspunkt zwischen Ausbildung und Beruf wesentlich sind. Es wurde u.a. untersucht, wie oft welche Indikatoren genannt wurden, ob diese positiv, negativ oder allgemein erwähnt wurden und, ob der Schwierigkeitsgrad des Originals bei der Beurteilung berücksichtigt wurde. Die meisten gefundenen Indikatoren bezogen sich auf sprachliche Aspekte und Aspekte der Vollständigkeit. Zudem konnten Unterschiede zwischen den PrüferInnen in Bezug auf ihre Prioritäten bei der Beurteilung, ihre Anforderungen an die KandidatInnen sowie in Bezug auf die Einbeziehung von früheren Semesterleistungen beobachtet werden. Diese Feststellung spricht für die gegenwärtige Prüfungspraxis, dass drei PrüferInnen die gebotene Prüfungsleistung diskutieren und konsensuell beurteilen. Darüber hinaus wurden auch die Prüfungsbedingungen dokumentiert. Dabei wurden, insbesondere bei der Wahl der Ausgangstexte und der Form ihrer Präsentation, große Schwankungsbreiten festgestellt. Auch die Dokumentation der Prüfungsabläufe lieferte ein heterogenes Bild.
Die Untersuchung der Abschlussprüfungen zeigte, dass sich die Lehrenden bisher wenig über die Rahmenbedingungen sowie über ihre Erwartungen an die KandidatInnen und die Beurteilungskriterien ausgetauscht haben. Die Prüfenden begegneten dieser Fallstudie allerdings mit großem Interesse und großer Zustimmung, was ihren Willen zeigt, die gegenwärtige Prüfungspraxis zu optimieren.
Abstract
(Englisch)
This Master’s thesis investigates the evaluation criteria applied to consecutive interpretation performances in final examinations in conference interpreter education.
First the concept of “quality” is explored, highlighting its subjective and ambiguous nature. Based on this discussion, the need for intersubjectively accepted quality standards for the evaluation of interpretations is stressed.
This is followed by a theoretical discussion of test design and methods. Fundamental assessment concepts, like test validity and test reliability, are reviewed and possibilities for limiting the negative impact of subjective testing (the development of test specifications, rater training, etc.) are presented. Moreover, models for assessing the quality of interpreting are presented. The issue of quality assessment in conference interpreting is then discussed with a focus on the criteria developed in survey studies on quality in professional interpreting, as these criteria also apply to the assessment of final examinations.
In order to find out which quality criteria are used in assessing students’ interpreting performances in final examinations, a case study was carried out at the Center for Translation Studies in Vienna. Final examination sessions in conference interpreting held between December 2011, January 2012 and March 2012 were video-recorded, and the recordings were transcribed and divided into simultaneous and consecutive interpreting performances. The latter are examined in the present study, whereas data relating to simultaneous interpreting exams are analyzed in the MA thesis by Melanie Jäger. Assessment indicators were identified in the transcribed comments of examination committee members, and various analyses were conducted to answer the following research questions: how often are the various indicators mentioned? Are they mentioned in a positive, negative or neutral sense? Was the degree of difficulty of the source text factored into the assessment? Do the various examiners assess differently? Do the examiners take prior interpreting performances of the examinee into account? And what are the general conditions under which the final exams are administered?
The findings show that the prioritization of criteria by the examiners is somewhat different from the one described in the literature. Since the observed examination practices and general conditions varied, the results of this analysis highlight the need for exchange and discussion among examiners, in order to enhance the uniformity of examination practices and assessment and to increase the transparency of the examination procedures.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
evaluation criteria assessment consecutive interpreter performance consecutive interpreting
Schlagwörter
(Deutsch)
Dolmetschen Konsekutivdolmetschen Beurteilung Beurteilungskriterien Prüfungsleistung
Autor*innen
Andrea Bednarik
Haupttitel (Deutsch)
Abschlussprüfungen aus Konferenzdolmetschen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Beurteilungskriterien für Konsekutivdolmetschleistungen am ZTW
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
173 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Pöchhacker
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.04 Ausbildung, Beruf, Organisationen
AC Nummer
AC10664123
Utheses ID
20970
Studienkennzahl
UA | 065 | 342 | 345 |
