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Die Entstehung des 2. Satzes von Beethovens 6. Symphonie, op. 68
Benedikt Hager
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Herbert Seifert
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.76391
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29165.34411.217760-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit stellt die Entstehung des 2. Satzes von Beethovens 6. Symphonie, „Pastorale“, op. 68, dar. Nach einer kurzen Erinnerung an die Entstehungsumstände von op. 68 und einer Darstellung des gesamten Quellen- und Skizzenapparates, wird – wie Beethovens Arbeit dem Satzverlauf folgend – die Entstehung Abschnitt für Abschnitt diskutiert. Beethoven wählt für jeden Satzteil neue Methoden, um seine kreativen Ziele zu erreichen: So entsteht der Hauptsatz aus klaren formalen und motivischen Ideen und arbeitet im weiteren an deren Details; der Seitensatz ist formal unklar, schafft zuerst in einigen Skizzen sein motivisches Material, und lässt dieses die meiste Zeit über unverändert, während er an seiner Form arbeitet; die Durchführung wiederum muss kein eigenes motivisches Material hervorbringen, sondern wird primär immer wieder neu in Relation zur Exposition gesetzt. Die Coda schließlich verfolgt von Anfang an einen narrativen Faden, weiß aber durch die vielen Skizzen bis in die autographe Partitur hinein nicht, wie genau sie ihn ausgestalten will. Daher finden sich im Autograph auch zwei vollständig komponierte Fassungen des Satzendes, von denen Beethoven erst danach eine für ungültig erklärt hat. Der letzte Teil der Arbeit integriert die Einzeldiskussionen, führt sie vor dem Hintergrund von Studien aus der (kognitionspsychologischen) Kreativitätsforschung zusammen und stellt die teils massiven Veränderungen und Verluste dar (bis hin zum Streichen der kompleten Durchführung aus dem Satz), die Beethoven bis in die letzten Entstehungsphasen bereit ist in Kauf zu nehmen. Rund um dieses Kerninteresse werden übergeordnete Fragen behandelt. Die Einleitung dient dabei gleichzeitig der Diskussion wie der theoretischen Standpunktnahme im Jahr 2012, über drei Jahrzehnte nach Douglas Johnsons vernichtender Kritik der Beethoven-Skizzenforschung. Exkurse behandeln die Frage nach dem praktischen Nutzens von Skizzen für die Analyse, Beethovens Arbeitsweise nach einem »Baukastenprinzip« sowie die kühle Aufnahme des Satzes zu Beethovens Lebzeiten und im Jahrzehnt danach, die seine Ängste bei der Arbeit am Satz mehr als bestätigt zu haben scheint.
Abstract
(Englisch)
The present dissertation investigates the genesis of the 2nd movement of Beethoven’s 6th Symphony,“Pastoral”, op. 68. After some remarks on the circumstances of its creation and a summary of the complete apparatus of sources and sketches, the study discusses every part of the movement sequentially, as Beethoven composed it. Beethoven follows different generative ways for every part: the first theme group seems to be very clear to him right from the first sketches. He works only on motivic details further on.The second theme group though starts off formally unclear. Beethoven creates the motivic material without being sure of the formal context in which he wishes to place it. After that, he moves on to distinctly formal work, without changing any of this early motivic material notably.The development section relies on the movitic material of the exposition so there is no need for motivic work. Instead, it’s always related and firmly connected to the modifications in the exposition throughout the sketching.The coda finally knows its narrative thread right from the first ideas and only needs to figure how exactly – and how explicitly – it should be expressed. As a consequence one finds two thorougly elaborated endings even in the autograph the younger of which Beethoven eliminated. The last part of the study integrates the observations regarding the parts of the movement and depicts the massive changes (and losses) Beethoven is willing to accept even in the latest genetic stages. Connected to this core interest of the study, general but essential questions are examined such as the legitimateness of sketch studies after the all-embracing criticism of Douglas Johnson more than three decades ago, the practical use of sketches for analysis (exemplified by material of the discussed movement) and the cool critical reception of the movement in Beethoven’s days that names exactly the issues that seem to have worried Beethoven when writing it.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Beethoven, Ludwig van 1770 - 1827 Symphony op. 68
Schlagwörter
(Deutsch)
Beethoven, Ludwig van 1770 - 1827 Sinfonie op. 68
Autor*innen
Benedikt Hager
Haupttitel (Deutsch)
Die Entstehung des 2. Satzes von Beethovens 6. Symphonie, op. 68
Paralleltitel (Englisch)
The genesis of the 2nd movement of Beethovens 6th Symphony, op. 68
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
251 S. : graf. Darst., zahlr. Notenbeisp.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Herbert Seifert ,
Michele Calella
Klassifikation
24 Theater > 24.50 Historische Musikwissenschaft
AC Nummer
AC09619624
Utheses ID
20999
Studienkennzahl
UA | 092 | 316 | |
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