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Streiflichter durch die russische Rechtsgeschichte
exemplifiziert anhand ausgewählter Rechtstermini
Dominik Bertram Wohlfahrt
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Georg Holzer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.23490
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29783.96742.884754-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Zuge der Analyse der Rechtstermini und deren Einbettung in die russische Rechtsgeschichte stellte sich heraus, dass jedes einzelne der Wörter eine eigene, charakteristische Entstehungsgeschichte aufweist. Es ist kaum möglich, einen gemeinsamen Ursprung der Rechtsbegriffe auszumachen, wenn man sich nicht auf einen ausgewählten Zeitraum der russischen Rechtsgeschichte beschränkt. In der frühen Phase der russischen Rechtsgeschichte war der christlich-orthodoxe Einfluss einer der ausschlaggebenden, der bewirkte, dass das Kirchenrecht weite Teile des weltlichen Rechts beeinflusste. In späteren Phasen, wie unter Zar Peter I. und in jüngster Zeit kann, hingegen, durchaus eine gewisse Einflussnahme des deutschen Rechts auf das russische Recht festgestellt werden. Dennoch übernahm das russische Recht nicht ausschließlich die Rechtstradition einer anderen Rechtsordnung, sondern es vereinte zahlreiche Einflüsse verschiedenen Ursprungs in sich und es entstand daraus eine eigene russische Rechtstradition. Bemerkenswert ist, dass Wörter der Alltagssprache die Bedeutung von Rechtstermini annehmen, aber aufgrund mangelnder Anwendung diese wiederum verlieren konnten. Ein Beispiel für einen solchen Rechtsausdruck ist кровная месть, dem in der Russkaja Pravda eindeutig eine juristische Bedeutung zukam, die aber aufgrund mangelnder Anwendung wieder verloren ging. Ein anderes Beispiel stellt das Wort татба dar, das heute nicht mehr in Verwendung ist, obwohl der Tatbestand, der hinter diesem Terminus steht, noch im heutigen russischen Rechtswesen Gültigkeit hat. In die Reihe dieser Beispiele fügt sich auch der Terminus коупля ein, der als solcher in der heutigen Sprache ebenso nicht mehr in Anwendung steht, anstelle dessen aber für Handel bzw. Kauf neue Ausdrücke an Wichtigkeit gewannen. Die Arbeit soll Rechtskundigen, Slavophilen und interessierten Menschen ein Verständnis dafür vermitteln, vor welchem Hintergrund die heutige russische Rechtsordnung zu betrachten ist und welchen spezifischen Charakter das russische Rechtssystem hat. Aufgrund der vielen historischen, gesellschaftspolitischen und kulturellen Einflüsse, die das russische Recht prägten, muss man die Struktur und das Wesen, das hinter der Rechtsordnung steht, verstehen lernen. Demnach ist es in erster Linie notwendig, nachzuvollziehen, welche Bedeutung die Rechtstermini im Russischen haben, bevor man sie mit den Pendants anderer Rechtsordnungen vergleichen kann. Hierfür ist eine sprachwissenschaftliche Analyse von Fachausdrücken ein entscheidender Beitrag.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Slawistik Russisch Sprachwissenschaft Rechtstermini Etymologie Rechtsgeschichte Lehnwort
Autor*innen
Dominik Bertram Wohlfahrt
Haupttitel (Deutsch)
Streiflichter durch die russische Rechtsgeschichte
Hauptuntertitel (Deutsch)
exemplifiziert anhand ausgewählter Rechtstermini
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
114 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Georg Holzer
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.10 Sprache in Beziehung zu anderen Bereichen der Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.16 Etymologie
AC Nummer
AC10804130
Utheses ID
21001
Studienkennzahl
UA | 243 | 361 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1