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Orientalismus und "mimicry"
Joseph Roths "Geschichte von der 1002. Nacht"
Susanne Berndl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Wolfgang Müller-Funk
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.23518
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29678.28651.664459-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit Joseph Roths "Geschichte von der 1002. Nacht" in Zusammenhang mit dem von Edward Said geprägten Begriff des Orientalismus und Roger Caillois' spieltheoretischen Ausführungen über die mimicry auseinander. Dabei werden die beiden Theorien verwoben mit Freuds Ausführungen in "Das Unheimliche". Geschlecht als performative Praxis wird durchgehend mitgedacht. Eingangs fasst ein kurzer Forschungsüberblick die Schwerpunkte bisheriger Auseinandersetzung mit dem Roman zusammen. Im Folgenden werden die methodischen und theoretischen Ansätze Gender, Orientalismus und mimicry erläutert, jeweils verwoben mit Freuds Theorie des Unheimlichen. Der Doppelgänger bei Freud und Caillois bildet dabei die Brücke zwischen den großen Konzepten Orientalismus und mimicry. Roth schreibt sich vor allem durch den Titel seines Romans in den literarischen Diskurs um "Tausendundeine Nacht" ein. Nach einem kurzen Abriss der Entstehungsgeschichte der orientalischen Märchensammlung folgt die Beschreibung von Edgar Allan Poes "The Thousand-and-Second Tale of Scheherazade" und Hugo von Hofmannsthals "Das Märchen von der 672. Nacht". Durch die Außenperspektive des Schahs, der die Donaumonarchie als exotisch erlebt, den Einsatz journalistischen Stils und irreführender Zahlensymbolik verfremdet Roth das Genre und enttäuscht gezielt die Erwartungen an das vermeintliche Märchen. Die Interpretation des Romans fokussiert auf das Spannungsfeld Erotik-Sexualität in Zusammenhang mit kultureller Fremdwahrnehmung, wobei die vorangegangenen theoretischen Ausführungen über die Frau und den Orient zur Anwendung kommen. Auf diese Weise wird die Täuschung und Enttäuschung exemplarisch vor Augen geführt, die sich durch kulturelle wie sexuelle Projektionen ergibt. Innerhalb der kulturellen Struktur der Fremdwahrnehmung, die Erkenntnis verunmöglicht, spielen die Romanfiguren gesellschaftlich normierte Spiele, die nach und nach ihre Geschlossenheit verlieren und in Entfremdung und Selbstverdoppelung enden. Auf mehreren Ebenen werden so Doppelgänger sichtbar gemacht, die den Tod in Aussicht stellen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Roth, Joseph 1001 1002 Spieltheorie mimicry Gender Orientalismus Orient Okzident Das Unheimliche Doppelgänger
Autor*innen
Susanne Berndl
Haupttitel (Deutsch)
Orientalismus und "mimicry"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Joseph Roths "Geschichte von der 1002. Nacht"
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
118 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Müller-Funk
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.10 Deutsche Literatur
AC Nummer
AC10484618
Utheses ID
21029
Studienkennzahl
UA | 332 | | |
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