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Die Auseinandersetzung mit der Stalin–Ära in den Filmen Moj drug Ivan Lapšin und Pokajanie
Vassili Firsov
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Elisabeth Büttner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.23594
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30048.05075.156264-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die beinahe ein Vierteljahrhundert andauernde Stalin–Ära gehört zu den dunkelsten Abschnitten der sowjetischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Im Laufe dieser Epoche waren sowohl politische Gegner und Andersdenkende, als auch ein Großteil der Bevölkerung regelmäßigen Terror– und Repressionswellen ausgesetzt. Das Zwangsarbeitslagersystem GULag wurde eingeführt, freie Meinungsäußerung wurde unterdrückt und das Kulturschaffen stand unter strenger parteistaatlicher Kontrolle. Filmschaffende mussten sich einer kanonisierten Filmsprache bedienen und durften sich nur an bestimmte, festgelegte Themen heranwagen. Kritik und Auseinandersetzung mit Stalin und seinen Methoden waren tabu und aufgrund der starken Zensur sowie verstaatlichten Filmindustrie nicht möglich. Während der Tauwetterperiode am Ende der 50er– und Anfang der 60er–Jahre gab es erste literarische Versuche, sich mit der Stalin–Ära auf eine differenzierte Weise künstlerisch auseinanderzusetzen. Auch im Film begann man, sich mit dieser Zeit beschäftigen. Wegen der Steuerung und der großen Abhängigkeit des Filmschaffens von der Regierung, wurden kritische und realistische Darstellungen weiterhin zensiert oder verboten. In der Brežnev–Ära tendierte man sogar zu einer neuerlichen Idealisierung Stalins und seiner Regierungszeit. Erst als sich in der sowjetischen Politik eine Wende ankündigte, konnten die ersten Regisseure, nach jahrelangem Kampf, eine Veröffentlichung ihrer filmischen Auseinandersetzungen mit der Stalin–Ära durchsetzen. Aleksej Germans MOJ DRUG IVAN LAPŠIN und Tengiz Abuladzes POKAJANIE zeigen mit verschiedenen filmästhetischen Mitteln unverfälschte Tatsachen der Stalin–Zeit auf. Ihre Filme waren die Ersten, die an die breite Öffentlichkeit herankamen und ihr einen neuen Blick auf diesen historischen Abschnitt eröffneten. Diese Filme standen im Geiste der von Michail Gorbačev postulierten Perestrojka und Glasnost’ und in den Folgejahren motivierten sie zahlreiche Filmemacher zur ungeschönten filmischen Thematisierung der stalinistischen Vergan- genheit. Diese Arbeit zeigt den Weg des sowjetischen Filmschaffens von der Staatskontrolle und Zensur, zur Unabhängigkeit sowie Themen– und Gestaltungsfreiheit. Anhand der Filme MOJ DRUG IVAN LAPŠIN und POKAJANIE werden zwei verschiedene filmische Zugänge zur Stalin–Ära untersucht und Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten zwischen den Regisseuren und ihren Werken aufgezeigt.
Abstract
(Englisch)
The Stalin Era, which lasted almost a quarter of a century, belongs to the most sinister time periods of the Soviet history of the 20th century. Not alone the political adversaries and the dissidents but also the major part of the Soviet citizens were exposed to the waves of terror and repressions. The Forced labor camps had been instituted, freedom of speech had been suppressed and the creative activity had been under constant control of the state and the communist party. The filmmakers had to use the idiomized expressive means and were allowed only to touch upon certain not forbidden subjects. Criticism and confrontation with Stalin and his methods were a taboo, and because of heavy censorship and the state-owned film industry not possible. The first literary attempts to confront the Stalin Era in a differentiated creative way took place during the Thaw Period at the end of 50ies and begin of 60ies. The filmmakers started to involve into the confrontation with these themes too. Owing to the control of the state and the dependency of the film making industry from the government the critical and realistic produc- tions had been further prohibited. During the Brezhnev Era there was even a tendency towards idealizing of the person of Stalin and his reign. First when a sign of change evolved in the Soviet politics, the first producers could after a long struggle achieve the release of their work on confrontation with the Stalin Era. This work shows the way of the Soviet filmmakers from the state control and censorship to independence and the freedom of choice of the subject and expression. On the basis of the films MOJ DRUG IVAN LAPŠIN and POKAJANIE two different creative approaches towards Stalin Era are analyzed and the differences and common grounds between the filmmakers and their work are identified.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Stalin era film Perestrojka film film soviet union stalinism film 80s soviet film examination Stalin era
Schlagwörter
(Deutsch)
Stalin Ära Film Perestrojka Film Film Sowjetunion Stalinismus Film 80er Jahre sowjetischer Film Auseinandersetzung Stalin Ära
Autor*innen
Vassili Firsov
Haupttitel (Deutsch)
Die Auseinandersetzung mit der Stalin–Ära in den Filmen Moj drug Ivan Lapšin und Pokajanie
Paralleltitel (Englisch)
The examination of the Stalin era in the films Moj drug Ivan Lapšin and Pokajanie
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
141 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Elisabeth Büttner
Klassifikation
24 Theater > 24.32 Filmgeschichte
AC Nummer
AC11038973
Utheses ID
21093
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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