Detailansicht

Umkämpfte Identitäten?!
junge WienerInnen mit arabischem Migrationshintergrund und der "Arabische Frühling"
Larissa Pompe
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Helmuth Hartmeyer
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.23603
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30274.52423.546959-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Arbeit wurde der Zusammenhang zwischen dem Arabischen Frühling, Identitätsprozessen junger WienerInnen mit arabischem Migrationshintergrund und der gesellschaftlichen Repräsentation von AraberInnen und MuslimInnen in Österreich, die von negativen orientalisierenden Bilder bestimmt ist, untersucht. Dafür wurden neben kollektiven Zugehörigkeiten und Abgrenzungen das politische Selbstverständnis, politische Kompetenzen der jungen Menschen seit dem Arabischen Frühling 2011 sowie Ablehnung und Anerkennung stiftende gesellschaftliche Ereignisse in Österreich untersucht. Identität wird in diesem Zusammenhang als prozesshaftes Produkt kollektiver Zugehörigkeits- und Differenzgefühle von Menschen (vgl. Kaelble 2002:15, Barth 1998: 15) verstanden und stellt die Summe verschiedener Subjektpositionen wie „Rasse“, Klasse, Geschlecht, Nation Religion, Kultur (vgl. Cinar et al. 2000: 154) dar. Die Überschneidungen und Zusammenstellung der Subjektpositionen können sich leicht verändern und unterliegen einer „situativen Hierarchie“ (Cinar et al. 2000: 155). So kann eine Identität durch dominierende Subjektpositionen charakterisiert werden. Die durchgeführten Interviews mit sechs Personen zeigten, dass eine gesellschaftlichen Anerkennung der dominierenden Subjektpositionen die Selbstdefinition über Zugehörigkeit statt Abgrenzung begünstigt. In diesem Fall war auch eine stabile Zugehörigkeiten zu mehreren Kulturen ohne Orientierungsprobleme (vgl. Mecheril 1997: 311f) leichter möglich. Außerdem wurde festgestellt, dass ein politisches Großereignis im Herkunftsland von MigrantInnen eine Auswirkung auf deren gesellschaftliche Repräsentation im Aufnahmeland haben kann. Dies geschah in den untersuchten Fällen dadurch, dass durch den Arabischen Frühling neben nationalen auch politische Subjektpositionen gestärkt wurden und sich politisches Engagement, Kompetenzen und Vernetzung vergrößerten. Dies ermöglichte es den befragten Personen, ihr Sprechen in der Öffentlichkeit hörbarer zu machen (vgl. Castro Varela/ Dhawan 2003: 279) und eine machtvollere Position im Repräsentationsregime zu erlangen. Auch kam es durch den Arabischen Frühling vereinzelt zu Anerkennung stiftenden Ereignissen in Österreich.
Abstract
(Englisch)
This thesis examines the relation between the Arab Spring, identity processes of young Viennese with an Arab migration background and the social representation of Arabs and Muslims in Austria, which is determined by negative orientalizing images. Apart from collective belonging and boundaries (cf. Kaelble 2002:15, Barth 1998: 15), I examined the political self-conception of those young people since the 2011 events in the Arab world and dismissive and approving events which they experienced in Austrian society. Hence, identity is referred to as processual product of human feelings of belonging and boundaries which is constantly changing, and consists of different subject positions like “race”, gender, nationality which are structured in a hierarchical manner (cf. Cinar et al. 2000: 154f). An identity is a sequence of differing subject positions and is characterized through dominant subject positions. The interviews conducted with six individuals show that there is a relation between the social approval of the dominant subject position and the self-definition through collective and multiple cultural belonging rather than boundaries (cf. Mecheril 1997: 311f). Additionally, an important political event in the country of origin of migrants can have effects on their social representation in the host country. In this case, this meant that national and political subject positions were intensified and political commitment, competencies and networks were amplified. This enabled the interviewed individuals to make their speech more visible in the public (cf. Castro Varela/ Dhawan 2003: 279), achieving a more powerful position in the regime of representation (cf. Hall 1994: 30/9). Also, in Austria, the Arab Spring led to some approving events for the interviewed individuals.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
identity Arab Spring migration Vienna
Schlagwörter
(Deutsch)
Identität Arabischer Frühling Migration Wien
Autor*innen
Larissa Pompe
Haupttitel (Deutsch)
Umkämpfte Identitäten?!
Hauptuntertitel (Deutsch)
junge WienerInnen mit arabischem Migrationshintergrund und der "Arabische Frühling"
Paralleltitel (Englisch)
Contested identites?! ; young Viennese with Arab migration background and the "Arab Spring"
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
93 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Helmuth Hartmeyer
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC10668395
Utheses ID
21102
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1