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Evaluierung eines Food Frequency Questionnaires in einem sozial benachteiligten Wiener Quartier
Silvia Schürz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Petra Rust
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.23625
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29162.09232.647764-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Ziel dieser Arbeit war die Evaluierung eines Food Frequency Questionnaires (FFQs) anhand des Vergleiches mit einem 24h-Recall, Standardportionsgrößen des Bundeslebensmittelschlüssels (BLS) und den Empfehlungen der österreichischen Lebensmittelpyramide. Im Rahmen der Erhebung eines quantitativen Fragebogens in einem sozial benachteiligten Quartier im 11. Wiener Gemeindebezirk, wurde ein FFQ von 254 Teilnehmern erhoben. Dieser enthielt 28 Fragen bezüglich der Konsumfrequenz der wichtigsten Lebensmittelgruppen und Getränke. 87 der Probanden konnten für die Teilnahme am 24h-Recall rekrutiert werden. Die Daten dieser Gruppe von Probanden wurde für den Evaluierungsprozess des FFQs genutzt. Anhand des Vergleichs der Verzehrshäufigkeiten des FFQs mit den Empfehlungen der österreichischen Lebensmittelpyramide, konnten keine klaren Aussagen darüber getroffen werden, inwiefern die Probanden die Referenzen befolgen. Weitere Analysen beschäftigten sich mit der Gegenüberstellung der Portionsgrößen des Recalls mit den BLS-Standardportionsgrößen, der Errechnung durchschnittlicher Portionsgrößen aus FFQ-Frequenzen und 24h-Recall-Mengen mittels linearer Regression und dem Vergleich dieser Werte mit des BLS-Standards. Weiters wurde eine Gegenüberstellung der Tagesverzehrsmengen der beiden Methoden durchgeführt und die relative Abweichung des FFQs vom Recall wurde bewertet. Die Ergebnisse der verschiedenen Analysen haben gezeigt, dass eine gute Übereinstimmung der Methoden lediglich bei einem Viertel bis der Hälfte der untersuchten Lebensmittelgruppen auftritt. Überdies war zu erkennen, dass die Portionsgrößen von Getränken meist deutlich über Standardportionsgrößen lagen. Weiters ließ sich der Einfluss des positiven oder negativen Images bestimmter Lebensmittel in den Angaben des FFQ erkennen. Mittels Bland-Altman-Plots fand eine Einschätzung der verzehrsmengenabhängigen Abweichung zwischen FFQ und 24h-Recall statt. Es zeigte sich, dass bei größeren Verzehrsmengen die Diskrepanz zwischen FFQ und Recall zunimmt, wobei ein Großteil der Gruppen eine Tendenz zur Unterschätzung der Aufnahme durch den FFQ im Vergleich zum 24h-Recall aufweist (Brot/Gebäck, Vollkornbrot, Kartoffeln, Obst, Gemüse, Fleisch/Wurst, Milch, Butter, Süßigkeiten, Kuchen, Wasser/Mineralwasser, Limonade/Cola, Tee, Kaffee, Bier). Eine Auswertung der Bland-Altman-Plots nach Geschlecht ergibt keine signifikanten Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Im Rahmen der altersspezifischen Analyse zeigte sich für die Gruppe der Senioren (61+) entgegen dem Ergebnis der Auswertung für die gesamte Stichprobe kein eindeutiger Trend zur Über- noch Unterschätzung. Die Auswertung der Ergebnisse nach BMI-Gruppen zeigte, dass in der Gruppe der Untergewichtigen, im Gegensatz zu allen anderen BMI-Gruppen, der FFQ den Recall deutlich überschätzt. Die Unterschätzung des Recalls durch den FFQ ist hingegen in der Gruppe der Normalgewichtigen besonders ausgeprägt. Die Analyse nach Migrationshintergrund kam zu dem Ergebnis, dass bei der Gruppe ohne Migrationshintergrund der FFQ den Recall überdurchschnittlich stark unterschätzt. Für die Probanden mit Migrationshintergrund ist die Abweichung zwischen FFQ und Recall deutlich geringer. Abschließend erfolgte eine Bewertung der Korrelationen zwischen den einzelnen Lebensmittelgruppen der beiden Ernährungserhebungsmethoden. Generell wurde eine geringe Korrelation zwischen den Methoden ermittelt. Zusammenfassend wird festgehalten, dass die erhobenen Verzehrsmengen aus FFQ und 24h-Recall für die Lebensmittelgruppen Vollkornbrot, Kuchen, Käse, Milch, Süßgkeiten, Wein/Sekt, Obst und Kartoffeln gut übereinstimmen. Zielgruppenspezifisch war eine überdurchschnittlich gute Übereinstimmung bei Senioren und bei Personen mit Migrationshintergrund erkennbar. Besonders starke Abweichungen wurden bei untergewichtigen Personen festgestellt. Insgesamt neigt der FFQ dazu die Portionsgrößen bei zunehmenden Verzehrsmengen zu unterschätzen. Als Hauptgrund dafür stellte sich die Bewertung der FFQ-Angabe „mehrmals täglich“ mit 1,43 bzw. 10 mal pro Woche heraus. Dieser Wert erscheint vor allem für Getränke wegen der oftmals deutlich höheren Verzehrsfrequenz als ungeeignet.
Abstract
(Englisch)
The aim of this study was to evaluate a Food Frequency Questionnaire (FFQ) based on the comparison with a 24-hour recall, standard portion sizes listed in the Federal Food Code (BLS) and the recommendations of the Austrian Food Pyramid. In the survey, an FFQ was collected from 254 volunteers as part of a quantitative questionnaire in a socially disadvantaged neighborhood in the 11th District of Vienna. It contained 28 questions regarding frequency of consumption of the major food groups and beverages. 87 of the subjects were recruited to participate in the 24-hour recall. The data from this group of volunteers have been used for the evaluation process of FFQs. The comparison of consumption frequencies from FFQs with the recommendations of the Austrian Food Pyramid did not deliver any clear statements about to what extent the subjects follow these recommendations. More analysis dealt with the comparison of the portion sizes from the recalls with the BLS standard portion sizes, the calculation of average portion sizes out of FFQ frequencies and 24-hourrecall quantities by the use of linear regression and the comparison of these values with the BLS standards. Furthermore, a comparison of the daily intakes of the two methods was performed and the relative deviation of the FFQs from the recalls was evaluated. The results of the various analyzes have shown a good consistency of both methods for less than half of the investigated food groups. Another result shows that the portion sizes of beverages were usually significantly higher than the standard sizes. In addition, an influence of positive or negative image of certain foods on the data in the FFQs was observable. Bland-Altman plots were used to find out whether the deviation between FFQ and 24-hour-recall depends on the consumption quantity. It was found that for higher quantities the discrepancy between the FFQ and recall increases. Many of the groups show a tendency to underestimate the intake by the FFQ compared to the 24-hour-recall (Bread/pastries, whole-grain bread, potatoes, fruits, vegetables, water/mineral water, lemonade/coke, tea, coffee, beer). No significant differences between men and women have been discoverd in a gender-specific analysis of the Bland-Altman plots. According to the age-specific analysis, the group of seniors (61+) do not show a clear trend to over-or underestimation in contrast to the entire sample. The evaluation of the results by BMI groups showed, that in contrast to all other BMI groups, the group of underweight significantly overestimate the FFQ Recall. The underestimation of the recall by the FFQ, however, is in the group of normal-weight especially observable. An analysis by migration background came to the conclusion that the underestimation of the recall by the FFQ is above average for those, whose both parents are natvives. For the subjects with a migration background, the deviation between FFQ and recall is significantly lower. Finally there was an assessment of the correlations between the various food groups on the two dietary assessment methods. Generally, a low correlation between the methods was identified. In summary, it is noted that the collected amounts consumed from FFQ and 24-hour recall match well for the food groups wholegrain bread, cakes, cheese, milk, sweets, wine/champagne, fruit and potatoes. An above-average compliance was found for the target groups of elderly people and in people with a migration background. Particularly strong deviations were found in underweight people. Overall, the FFQ tends to underestimate portion sizes with increasing amounts consumed. The main reason there is the translation of the FFQ term „several times a day“ with 1.43 respectively 10 times a week. This value appears unappropriate primarily for beverages because of the often much higher consumption rate.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Evaluierung FFQ 24-Stunden-Recall Standardportionsgröße BLS Österreichische Lebensmittelpyramide Bland-Altman-Plot FFQ-Frequenz Verzehrsfrequenz Alter Geschlecht BMI Migration
Autor*innen
Silvia Schürz
Haupttitel (Deutsch)
Evaluierung eines Food Frequency Questionnaires in einem sozial benachteiligten Wiener Quartier
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
XIX, 203 S. : graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petra Rust
Klassifikation
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.00 Naturwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC10505413
Utheses ID
21120
Studienkennzahl
UA | 474 | | |
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