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Der Adventus Imperatoris in Wien
ephemere Festarchitektur in der habsburgischen Haupt- und Residenzstadt zwischen 1550 und 1800
Nora Höglinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Petr Fidler
DOI
10.25365/thesis.23638
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29475.94938.605270-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der ephemeren Festarchitektur, die in Wien zwischen 1550 und 1800 anlässlich der Einzüge der habsburgischen Kaiser nach ihrer Krönung, die mit dem Fachbegriff Adventus Imperatoris bezeichnet werden, errichtet wurden. Die Grundthese der Arbeit besagt, dass diese ephemeren Festarchitekturen einerseits Inkorporationen der Aktualität waren, andererseits aber auch den Anspruch nach Zeitlosigkeit stellten. Der erste Teil der Arbeit geht den Ursprüngen des Adventus Imperatoris von der Antike bis ins Mittelalter auf die Spur und spannt den Bogen über die Etablierung des Zeremoniells in Wien bis zu der Zeit zwischen 1550 und 1800. In dieser Zeitperiode wurde die ephemere Festarchitektur in Form von Ehrenpforten, Weinbrunnen, Turnierschlössern und Illuminationsgerüsten zu einem unerlässlichen Aspekt dieses festlichen Großereignisses. Im Hauptteil erfolgt eine chronologische Bearbeitung der verschiedenen Typen ephemerer Festarchitektur im Hinblick auf ihre architektonische Gestaltung, ihre Ikonographie, ihre Inschriften sowie ihre Einflüsse und es werden die Themen herausgearbeitet, die an ihnen sichtbar wurden. Mit diesen Ergebnissen wird dann in einem abschließenden Kapitel die kulturhistorische Bedeutung der ephemeren Festarchitektur im Adventus Imperatoris in Wien aufgezeigt. So wird festgestellt, dass die ephemere Festarchitektur das Stadtbild für die Dauer des Festes zu einer antiken Stadt verklärte und damit die Bedeutung Wiens als Kaiserresidenz über Zeit und Raum hinweg betonte. Weiters, dass das Selbstbewusstsein und -verständnis der kaiserlichen Hauptstadt in der Festdekoration sichtbar wurde und die enge Bindung des Zeremoniells an die Huldigung durch die niederösterreichischen Stände einen wesentlichen Faktor in der Gesamtkonzeption darstellte. In Folge wurden tagespolitische Themen an den Ehrenpforten verhandelt und die ephemere Festarchitektur wurde zum Kommunikationsmittel zwischen Kaiser und Auftraggebern sowie dem Volk. Im Zuge der Aufklärung verlor die ephemere Festarchitektur zunehmend ihre Funktion als Kommunikationsmittel und beschloss Ende des 18. Jahrhunderts noch vor dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ihr Dasein.
Diese Arbeit leistet einen Beitrag zur aktuellen Forschung um die ephemere Festarchitektur im mitteleuropäischen Raum. Mit den Methoden der Kunstgeschichte werden mehrere kulturwissenschaftliche Aspekte, auf die teilweise in einem zeitlich und regional anderen Zusammenhang bereits hingewiesen wurde, herausgearbeitet und für Wien geltend gemacht. Historische Zeitdokumente Wiens vervollständigen die wissenschaftliche Untersuchung.
Abstract
(Englisch)
The present diploma thesis deals with the ephemeral architecture that was erected in Vienna between 1550 and 1800 on the occasion of the Habsburg Emperor’s entry into the city after his coronation. For this kind of entry the technical term Adventus Imperatoris is used. The central thesis of this paper claims that the ephemeral architecture oscillates between being an incorporation of actuality and timelessness. The first part of the thesis traces the roots of the Adventus Imperatoris from Antiquity to the Middle Ages and shows its development from the establishment of this ceremonial in Vienna until the period of time between 1550 and 1800. During this time ephemeral architectures in the form of triumphal arches, wine fountains, jousting castles and frameworks for illuminations became an indispensible part of the solemn event. The main chapter investigates the paramount themes of the different types of ephemeral architecture in chronological order with a main focus on the architectural structure, its iconography, its inscriptions as well as its influences. The results and their cultural-historical consequences are presented in the concluding chapter. This chapter establishes that the ephemeral architecture transformed Vienna into an antique city and emphasized the Emperor’s residence as a location which transcended time and space. Furthermore, the self-awareness and the self-consciousness of the imperial capital city was reflected in the festival decorations, whilst the act of homage which the Estates of Lower Austria did to the Emperor was also a major factor in the execution of the event. As a consequence political issues were debated within triumphal arches and the ephemeral architecture became a major communication medium between the Emperor and the sponsors as well as the people. In the course of the Age of Reason the ephemeral architecture progressively lost its function as a communication medium and ceased to be used in the Adventus Imperatoris towards the end of the 18th century, right before the Holy Roman Empire of German Nations came to an end.
The present diploma thesis makes a contribution to the current research on ephemeral architecture in Middle Europe. Cultural-historical aspects, which were partly treated in temporarily and regionally different contexts, are pointed out through the methods of art history and applied to the situation in Vienna. Contemporary documents of the capital and residential city of Vienna complete the scientific research.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Adventus Imperatoris Vienna entry Emperor ephemeral architecture
Schlagwörter
(Deutsch)
Adventus Imperatoris Wien Einzug Kaiser ephemere Festarchitektur
Autor*innen
Nora Höglinger
Haupttitel (Deutsch)
Der Adventus Imperatoris in Wien
Hauptuntertitel (Deutsch)
ephemere Festarchitektur in der habsburgischen Haupt- und Residenzstadt zwischen 1550 und 1800
Paralleltitel (Englisch)
The Adventus Imperatoris in Vienna
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
196 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petr Fidler
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.70 Europäische Kunst: Allgemeines
AC Nummer
AC10672184
Utheses ID
21133
Studienkennzahl
UA | 315 | | |