Detailansicht
Trimedialität im Journalismus
der Weg der Zukunft oder bloßes Hirngespinst?
Melanie Kritzer
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Friedrich Hausjell
DOI
10.25365/thesis.23653
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29574.69219.400470-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In dieser Magisterarbeit geht es um den Zusammenhang zwischen Trimedialität und Qualität im Journalismus. Inwiefern die Qualität unter dem trimedialen Arbeiten eines Medienunternehmens leidet oder verbessert werden kann, wird anhand der Faktoren Medienvielfalt und Binnenpluralismus, Kosten und Personal, Zeitmanagement sowie anhand der Qualität im Journalismus behandelt. Zusätzlich werden die Vor- und Nachteile von Trimedialität herausgearbeitet. Ein weiterer wesentlicher Punkt beinhaltet den derzeitigen Stand von mehrmedialem Arbeiten in der EU sowie speziell in Österreich. Schlussendlich wird ein Ausblick für die Zukunft gegeben.
Nach einer intensiven Literaturrecherche wird zur Erhebung und Auswertung der aufgestellten Forschungsfragen als Methode das Experteninterview und im Anschluss die qualitative Inhaltsanalyse in Form einer freien Interpretation gewählt. Hierfür wurden acht Experten der österreichischen Medienlandschaft befragt.
Durch die Experteninterviews und die vorhandene Fachliteratur konnte eine eigene neue Definition von Trimedialität aufgestellt werden.
Als Ergebnis der Arbeit kann zusammenfassend festgestellt werden, dass die Qualität im Rundfunk eindeutig von mehrmedialem Arbeiten beeinflusst wird. Dies hängt davon ab, welche Form von Trimedialität angewendet wird. Wenn ein Redakteur bei einem aktuellen Ereignis die Berichterstattung für alle drei Medien alleine übernimmt, leidet die journalistische Qualität vor allem unter dem Zeitdruck der dadurch entsteht und dem eingeschränkten Binnenpluralismus. Auch die durch trimediales Arbeiten ermöglichten Kosten- und Personaleinsparungen bringen Qualitätseinbußen mit sich. Mit weniger Geld und Personal stehen weniger Ressourcen zur Verfügung, die für eine optimale journalistische Berichterstattung notwendig wären.
Wenn hingegen mehrmediales Arbeiten in Form von Teamarbeit erfolgt, kann die Qualität hinsichtlich der Medienvielfalt gesteigert werden. Unterschiedliche Zugänge, eine größere Auswahl an Interviewpartnern, neue Blickwinkel und Sichtweisen steigern den Binnenpluralismus innerhalb eines Medienunternehmens. Einseitige Berichterstattung sowie eventuelle Beeinflussungen von politischer oder wirtschaftlicher Seite sind so schwerer möglich. Auch der Zeitdruck fällt in Teamarbeit geringer aus.
Die Trimedialität in Österreich ist im Vergleich zu anderen EU-Ländern noch nicht weit voran geschritten. Gerade nordeuropäische Länder wie Norwegen, Schweden, Dänemark, Holland, Belgien oder Finnland sowie auch Großbritannien sind hier Vorreiter. Südeuropäische Länder sowie die Balkan-Länder liegen noch deutlich hinter Österreich, dies vor allem aus politischen Gründen. In Deutschland spielt trimediales Arbeiten ebenfalls noch keine große Rolle, da der ökonomische Druck nicht vorhanden ist. In der Schweiz wird teilweise bi- und trimedial gearbeitet, aber durch die große Standortdistanz im Informationssektor ist hier mehrmediales Arbeiten nur sehr schwer möglich.
In Österreich ist die Diskussion um Trimedialität zwar schon im Gange, viel umgesetzt wurde jedoch noch nicht. Gerade im ORF gibt es derzeit keine Fortschritte, da die Standortfrage bzw. die Frage über die Zusammenlegung vom Zentrum in Wien und dem Funkhaus noch nicht geklärt wurde. Bevor hier kein Ergebnis vorgelegt wird, kann auch hinsichtlich dem trimedialen Arbeiten nicht agiert werden. In den Landesstudios des ORF wird hingegen schon fleißig bi- und teilweise auch trimedial gearbeitet, da diese kleiner und konzentrierter sind und somit mehrmediales Arbeiten leichter möglich ist.
Wenn man bezüglich Trimedialität im Journalismus einen Ausblick tätigen will, dann ist vollkommen klar, an mehrmedialem Arbeiten geht kein Weg vorbei. Trimedialität ist bei Weitem kein Hirngespinst sondern eindeutig der Weg der Zukunft. In welcher Form die Trimedialität aber in den österreichischen Medienunternehmen ausgeführt wird, kann man mit dem derzeitigen Stand noch nicht einschätzen. Um die optimale Form der Trimedialität bestimmen zu können, müssen die Sendeanstalten zuerst über Jahre hinweg eigene Erfahrungen einholen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Trimedialität Bimedialität Multimedialität Mehrmedialität Crossmedialität Konvergenz Medienökonomie Personalmanagement Zeitmanagement Qualität im Journalismus ORF
Autor*innen
Melanie Kritzer
Haupttitel (Deutsch)
Trimedialität im Journalismus
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Weg der Zukunft oder bloßes Hirngespinst?
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
207 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedrich Hausjell
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.34 Rundfunk allgemein
AC Nummer
AC11040762
Utheses ID
21145
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |