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Exchange
eine explorative Studie über Freundschaftserfahrungen während studiumsbezogener Auslandsaufenthalte
Marie Czuray
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Friedhelm Kröll
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DOI
10.25365/thesis.23663
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29240.35540.783969-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Erasmus-Programm ist der Star unter den Bildungsprojekten der Europäischen Union und gilt als kulturelles Phänomen. Auch ich kenne das „Erasmus-Gefühl”, das all jene verbinden soll, die an einem institutionalisierten Austauschprogramm teilnehmen bzw. teilgenommen haben: Man greift auf das gleiche Vokabular zurück und teilt ähnliche Erfahrungen, anscheinend unabhängig von den Ländern, in denen man gelebt hat. Diesen Prozess reflektierend, kristallisierte sich ein wesentlicher Aspekt dieses sozialen Phänomens heraus: Freundschaft. Es war mir wichtig, möglichst viele Facetten und Entwicklungsstufen von Freundschaft in meine Studie einzubeziehen und wissenschaftliche Betrachtungen mit eigenem Datenmaterial zu verknüpfen. Das 2. Kapitel dieser Masterarbeit legt den Fokus auf die bereits existierende Literatur, die die betreffenden Themen behandelt. Freundschaft wird als die freiwilligste Form von persönlichen Beziehungen angesehen. Dabei wird oft übersehen, wie stark der Einfluss externer Umstände ist, wenn es darum geht, welche Menschen sich anfreunden und wie sie die gemeinsame Zeit gestalten. Der Blick auf Freundschaften in Hinblick auf ihren sozialen Kontext stellt deren Prozesscharakter in den Mittelpunkt. Viele Theorien stellen in unserer Kultur Entfremdung, Isolierung und einen Bedeutungsverlust von Familie und Partnerschaft fest. Angeblich wird das Leben zunehmend individualisierter und die Menschen selbstsüchtiger (diese wiederholte Anprangerung ist wahrscheinlich selbst ein Charakteristikum der Gegenwart). Gleichzeitig ist das Thema Freundschaft sehr populär in den Medien: Seifenopern, Werbung, Magazine, Bücher und Filme zeigen einen Hype der Freundschaftsrepräsentationen und das Web 2.0 wirkt daran mit, dass eine Neudefinition des Begriffs stattfindet. Trotz dieser Signifikanz im Alltag, wurde der Themenkomplex „Freundschaft“ von der Soziologie lange vernachlässigt. Der zweite Teil des theoretischen Hintergrunds dieser Arbeit untersucht den Bereich Studierendenmobilität. Die Forcierung der internationalen Verflechtung der Hochschulen ist ein zentrales Element der europäischen Bildungspolitik der letzten Jahrzehnte. Ein wichtiger Trend in diesem Kontext ist das Bologna-Abkommen von 1999: eine Vereinbarung der Mitgliedsstaaten zur Harmonisierung der europäischen Hochschulbildung. Die Bildungspolitik der Europäischen Union manifestiert sich weiters im Erasmus-Programm, durch das seit 1987 pro-Europa-orientierte Studierende, Forschungskooperationen, Entwicklungen und Austausch gefördert werden. Ein Auslandsaufenthalt von einem Semester oder Studienjahr ist ein außergewöhnlicher Kontext für Freundschaften. Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung der Erfahrungen von 65 Austauschstudierenden, die temporär in Kopenhagen oder Prag lebten. Das 3. Kapitel stellt den Forschungszugang dar, gefolgt von einer Beschreibung des methodischen Vorgehens. Um ein weites Spektrum an Perspektiven zu erzielen, wurde die Datenerhebung so offen wie möglich gehalten: Teilnehmende Beobachtung, Gruppendiskussionen und Interviews, verbunden mit Aspekten der Fotobefragung, stellen einander ergänzende qualitative Methoden dar und ermöglichten so Freundschaftserfahrungen von Austauschstudierenden besser zu verstehen. Das 5. Kapitel präsentiert die analysierten Dimensionen von Freundschaften, die nicht an das Material herangetragen, sondern aus diesem generiert wurden. Die zentralen Forschungsergebnisse werden in der Conclusion zusammengefasst.
Abstract
(Englisch)
The Erasmus programme is the star among the educational projects of the European Union. Moreover, has become a cultural phenomenon. I know the Erasmus-feeling, which should connect all those who take/took part in an institutionalised exchange, myself: people use the same vocabulary and share similar experiences regardless of the countries they lived in. Through reflecting my own adventure of being an Erasmus student, friendship emerged as central theme of the social phenomenon. It was important to me to incorporate many different aspects and stages of the development of friendship and to link the reviewed literature with data generated by my own research. First, this master’s thesis focuses on the existing sociological literature, which deals with the related topics. Friendship is seen as one of the most voluntary types of personal relationships. Thereby one lose sight of the external circumstances that affect how friendships are made: who becomes friends and how they act towards each other. What matters are the process, the dynamic aspects of relationships and how they develop and change over time. Many theories assert the presence of alienation, isolation and a decrease of the significance of family and love relations in our culture. Life is reputed to have become more individualised and people are considered to be more selfish (this repeated denunciation is probably itself a characteristic of the present age). At the same time the topic of friendship is very popular in the media: Soap operas, advertisements, magazines, books and movies show a hype of representations of friendship. Furthermore, the web 2.0 redefines the meaning of “friends”. Despite its significance in our every day life, for a long time the subject of friendship has been relatively neglected by sociologists. The second part of the theoretical background provides an insight into the field of student mobility. In the last decades a central element of the European educational policy was the promotion of the universities’ internationalisations. In this context an important trend is the Bologna accord from 1999 – a declaration of the member states designed to ensure comparability in the standards of higher educations. The policy of the EU becomes further visible in the Erasmus programme, which fosters pro-European students, research co-operations, developments and exchange since 1987. A study semester or year abroad is an exceptional social context for friendships. The goal of this thesis is to investigate the experiences of 65 exchange students who lived temporarily in Copenhagen or Prague. Chapter 3 presents how access to the field was gained, followed by a description of the methodolgy. By combining several qualitative methods, a diverse broad spectrum of perspectives was included, which complement one another: participant observations, group discussions and interviews, which also involved photographs as a narrative impulse. The chosen methodology directed me in a right way to understand friendship among exchange students and lightened hidden tools and systems behind the obvious. Chapter 5 presents the analysed dimensions, emerged from the empirical data. The main results are briefly summarized in the conclusion.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Friendship Qualitative Research Erasmus-Programme Student Mobility
Schlagwörter
(Deutsch)
Freundschaft Qualitative Forschung Erasmus-Programm Studierendenmobilität
Autor*innen
Marie Czuray
Haupttitel (Deutsch)
Exchange
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine explorative Studie über Freundschaftserfahrungen während studiumsbezogener Auslandsaufenthalte
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
212 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedhelm Kröll
Klassifikationen
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.03 Methoden, Techniken und Organisation der sozialwissenschaftlichen Forschung ,
71 Soziologie > 71.13 Soziales Milieu ,
71 Soziologie > 71.49 Soziale Prozesse: Sonstiges
AC Nummer
AC11041497
Utheses ID
21155
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
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