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Governance of the Constituency Development Fund in Zambia
Matthias Zingel
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Walter Schicho
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29233.26062.627063-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Dezentralisierung in Entwicklungsländern ist in den vergangenen Jahrzehnten zu einem politischen Paradigma geworden. Wissenschaftler und an der praktischen Umsetzung von Dezentralisierungsmaßnahmen beteiligte Personen behaupten, dass Dezentralisierung u.a. zu einer verbesserten Responsivität, gesteigerten Partizipationsmöglichkeiten für BürgerInnen und effektiveren Rechenschaftsstrukturen zwischen Politik und Gesellschaft führt. Es wird davon ausgegangen, dass durch die räumliche Nähe von Politik und Gesellschaft, lokale Regierungen effizienter auf die Bedürfnisse ihrer BürgerInnen eingehen können, mitunter weil letzteren eine erhöhte politische Teilhabe widerfährt. So können BürgerInnen auf direkterem Wege Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen, die maßgeblich ihr Wohlergehen betreffen.
In Sambia gehört der sog. Constituency Development Fund (CDF) zu den (heute) finanziell am stärksten unterstützten Dezentralisierungsmaßnahmen. Der CDF entsprach einer politischen Maßnahme zur Finanzierung von Kleinprojekte, welche der galoppierenden Armut auf lokaler Ebene Einhalt gebieten sollte. Er wurde in den 1990er Jahren u.a. auf Drängen lokaler Abgeordneter eingeführt und wegen mangelnder finanzieller Ressourcen lokaler Regierungen, die nicht im Stande waren adäquate öffentliche Dienstleistungen zu erbringen. In den ersten zehn Jahren wurde dem CDF kaum Aufmerksamkeit zu teil, was mit seiner anfänglichen geringen Finanzleistung zu tun hatte. Doch seit 2006 hat die Zentralregierung ihre finanziellen Zuwendungen stetig erhöht, sodass heute jede der 150 Wahlbezirke in Sambia 200.000 US-Dollar im Jahr erhält. Somit wurde der CDF zu einer Haupteinnahmequellen zahlreicher Lokalregierungen in Sambia und erregte immer mehr die Aufmerksamkeit der BürgerInnen. Umso aufmerksamer diese wurden, desto mehr Missmanagement, Missbrauch und Korruption kamen in der Verwaltung und Umsetzung der Projekte ans Tageslicht und Fragen nach dezentraler Governance wurden immer lauter. Diese Arbeit diskutiert die beobachteten Missstände und zeigt ihre Gründe auf. Theoretisch ist die Arbeit in die zwei hier miteinander verbundenen Konzepte der Dezentralisierung und lokaler Governance eingebettet. Mit Hilfe zahlreicher Interviews mit sambischen Lokalpolitikern , NGOs, BürgerInnen und weitere an der Umsetzund und Verwaltung beteiligten Personen wurden folgende Ergebnisse erzielt. Einerseits liegt dem CDF ein sehr schwaches Regelsystem zugrunde, welches intransparente Prozesse, BürgerInnen-Ausschluss und Kontrolldefizite begünstigen/verursachen. Andererseits tragen politische Interessen, eine wenig informierte Zivilgesellschaft mit geringen Kapazitäten, und das Ignorieren bestehender Regelsysteme zu einem Governance-Defizit bei.
Diese Arbeit liefert empirische Beweise für den Diskurs über Dezentralisierung, dass Maßnahmen dieser Richtung mit äußerster Sorgfalt umgesetzt werden müssen, damit dezentralisierte politische und administrative Systeme Früchte tragen und BürgerInnen auf lokaler Ebene tatsächliche von ihnen profitieren können.
Abstract
(Englisch)
Decentralization in developing countries has become a widespread policy paradigm for some decades. Many scholars and practitioners in support of decentralization claim that decentralized political systems result in better government responsiveness, increased participatory spaces for citizens and improved accountability relations between the political and the public realm. Through participation (local) governments are closer to the people and their needs and include citizens in the political game and thus citizens can influence policy outcomes more directly. Many measures exist how to decentralize a political and administrative systems which differ in their extent and effectiveness.
In Zambia, one of the financially strongest measures of decentralization is called Constituency Development Fund (CDF). The CDF was established as a policy mechanism for funding small scale projects at the community level aiming at reducing poverty from the grassroots. Central arguments for the introduction of the CDF in the mid 1990s were the outcry of elected constituency representatives, lack of financial resources of local authorities and thus their inability to deliver quality public services. During the first ten years in operation the CDF was ignored by the public due to lack of financial commitment of central government. But from 2006, central government continuously raised allocations to the fund has now reached 200.000 US-Dollars p.a. for each of the 150 constituencies and in Zambia. The CDF became a major source of income for local governments and thus attracted attention by the public. The more attention the CDF attracted the more mismanagement, malpractice and corruption was detected what in turn raised concerns of decentralized governance. This paper discusses corrupt practices and mismanagement of the CDF and identifies reasons facilitating them based on two theoretical models, namely decentralization and local governance. Through the conduction of interviews with local politicians, NGOs, ordinary citizens and other stakeholders who are involved in administration and implementation of the CDF this study concludes that. On the on the hand, the CDF is governed by a weak rules-system which facilitates intransparent operation, citizen exclusion and oversight deficits which also ascribes too much power to local politicians. On the other hand, political interests, lack of civil society knowledge and capacities, and non-adherence to the rules promote a governance deficit.
This paper thus empirically contributes to the discussion of carefully designed decentralization initiatives for them to yield the fruits of such policy measures and to benefit local citizens.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Decentralization Local Governance Zambia local politics Constituency Development Fund Transparency Participation Accountability
Schlagwörter
(Deutsch)
Dezentralisierung Local Governance Sambia Lokalpolitik Constituency Development Fund Transparenz Partizipation Rechenschaftspflicht
Autor*innen
Matthias Zingel
Haupttitel (Englisch)
Governance of the Constituency Development Fund in Zambia
Paralleltitel (Deutsch)
Governance des Constituency Development Fund in Sambia
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
VIII, 113, VI S. : Ill.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Walter Schicho
Klassifikationen
89 Politologie > 89.42 Staat und Bürger ,
89 Politologie > 89.50 Politische Prozesse: Allgemeines
AC Nummer
AC10668258
Utheses ID
21278
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |