Detailansicht

Menschliche Skelette in frühbronzezeitlichen Siedlungsobjekten der Fundstelle Ziersdorf-Ortsumfahrung, Niederösterreich
eine archäologische und anthropologische Analyse
Christina Einwögerer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Gerhard Trnka
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.24004
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29191.43757.112065-0
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende interdisziplinäre Arbeit befasst sich mit der archäologischen und anthropologischen Analyse fünf frühbronzezeitlicher Siedlungsbestattungen aus Ziersdorf im westlichen Weinviertel (Niederösterreich). Darin wird auch die Notwendigkeit der Einflechtung anthropologischer Expertise bereits in die archäologische Grabungsdokumentation sowie bei der Bearbeitung des Materials als Voraussetzung für eine fundierte Interpretation von (Sonder-)Bestattungen hervorgehoben. Bestattungen in Siedlungsobjekten sind in vielen ur- und frühgeschichtlichen Epochen verbreitet und treten in der FBZ vor allem ab der jüngeren Phase der AK und in der VK gehäuft auf. Als Sonderbestattungen werden jene Bestattungen angesprochen, die mit einem oder mehreren Merkmalen – beispielsweise dem Bestattungsort - vom regulären Grabritus einer spezifischen Kulturausprägung abweichen. In der Archäologie wird dieses Phänomen häufig auf soziales Außenseitertum, ungewöhnliche persönliche Schicksale und kultisch-religiöse Rituale zurückgeführt. Ethnographische Analogien können die Vielfalt der Entstehungsursachen einer individuellen Sonderbehandlung im Bestattungsritus einer Gemeinschaft, die im archäologischen Befund kaum fassbar sind, verdeutlichen. Im Wesentlichen reflektieren die Ziersdorfer Siedlungsbestattungen die Variabilität des Vergleichsmaterials aus Niederösterreich und Mähren. Das Fundmaterial aus den Objekten entspricht großteils dem gängigen Inventar frühbronzezeitlicher Siedlungsgruben; anhand des Keramiktypenspektrums lassen sich die Befunde an das Ende der FBZ (Stufe A2-B1) datieren. Insgesamt wurden acht Skelette – gleichermaßen adulte wie subadulte Individuen beiden Geschlechts – in Einzel-, Doppel- und Dreifachbestattungen mit unterschiedlichen Totenhaltungen dokumentiert. Bemerkenswert ist das umfangreiche Spektrum an pathologischen und traumatologischen Befunden. Mögliche Hinweise auf präfunerale Ursachen der Sonderbestattungen (Todesart, Krankheit) sowie Unterschiede zwischen ritualisierten Bestattungshandlungen und spontanen „Entsorgungen“ von Toten sind am anthropologischen und archäologischen Befund zu erkennen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Eary Bronze Age Austria pit burial special burial archaeology of death bioarchaeology palaeopathology trauma analysis ethnoarchaeology
Schlagwörter
(Deutsch)
Siedlungsbestattung Sonderbestattung Frühbronzeit Österreich Veterovkultur Aunjetitzkultur Anthropologie Paläopathologie Traumatologie Bioarchäologie Archäologie des Todes
Autor*innen
Christina Einwögerer
Haupttitel (Deutsch)
Menschliche Skelette in frühbronzezeitlichen Siedlungsobjekten der Fundstelle Ziersdorf-Ortsumfahrung, Niederösterreich
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine archäologische und anthropologische Analyse
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
255 S., Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gerhard Trnka
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.15 Archäologie ,
15 Geschichte > 15.19 Vor- und Frühgeschichte ,
42 Biologie > 42.88 Physische Anthropologie ,
44 Medizin > 44.47 Pathologie ,
73 Ethnologie > 73.49 Sozialethnologie: Sonstiges
AC Nummer
AC10685954
Utheses ID
21466
Studienkennzahl
UA | 309 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1