Detailansicht
Anna Korda in einem Film von Daniel Andrew Wunderer
Daniel Wunderer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Frank Stern
DOI
10.25365/thesis.24043
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30490.91078.480170-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit, welche aus einem schriftlichem und einem filmischen Teil besteht,
versucht drei Dinge:
Erstens eine adäquate filmische Biographie von Anna Korda zu bieten.
Um dies zu bewerkstelligen, fragt sie zweitens, welche filmischen Mittel dem Historiker und
Filmmacher zur Verfügung stehen, um Authentizität zu schaffen bzw. diese zu
dekonstruieren, um den Zuschauer entweder in alternative Realitäten zu führen oder aus
ihnen hinaus zu stoßen.
Von diesen Mittel gilt drittens ein besonderes Augenmerk der Drei-Akt-Struktur, welche
theoretisiert und dann auf ihre Anwendbarkeit beim Dokumentarfilm geprüft wird.
1. Anna Korda lebt heute wieder in Wien. 1939 musste die Halbjüdin aus der Stadt
flüchten. In England wurde sie Theaterschauspielerin. Dann geht sie mit ihrem Mann
nach Rom, um Filmschauspielerin zu werden. Die Filmstadt erlebt gerade ihre
Blütezeit. Als Schauspielerin kann Anna sich jedoch nicht etablieren, daher wird sie
Sprachtrainerin für italienische, spanische und französische Darsteller.
In dieser Funktion arbeitet sie an Filmen mit Mastroianni, Brando und Connery und
für Regisseure wie Sergio Leone, Dario Argento, Terrence Young, Fred Zinnemann
und vielen mehr. Ab den 80ern gehen die Aufträge stetig zurück. Langsam stirbt das
italienische Filmgeschäft.
Als sie es sich nicht mehr leisten kann, in Rom zu leben, kehr sie nach Wien zurück,
dort lebt sie in einer kleinen Wohnung. Sie geht gern ins Kino und schwelgt in
Erinnerung an eine vergangene Zeit.
2. Der Film verfügt über unzählige Mittel um Authentizität zu schaffen, dieselben
Mittel können aber auch verwendet werden, um diese zu zerstören oder dem Zuseher
mehr Quellentransparenz zu bieten. Dazu gehören unter anderem Text,
Audiokommentar, Farbgebung und Musik.
3. Diese Arbeit versucht zu belegen, dass der Dokumentarfilm vor sich vor allem
formal und nicht durch Wirklichkeitsnähe vom Spielfilm unterscheidet. Er
verwendet Selektion nicht freies Erfinden als realitätsbildendes Mittel. Daher kann
er ohne weiteres auf Strukturen zurückgreifen, die dem Spielfilm vorbehalten
scheinen.
Es wird festgestellt, dass die Drei-Akt-Struktur beim Dokumentarfilm bereits zur
Anwendung kommt und auch funktionieren kann. Sie stellt jedoch nicht
notgedrungen die beste Variante dar, einen Film zu gestalten. Diese hängt vielmehr
vom Stoff, vom Filmemacher und davon ab, wie er an die Geschichte herangehen
will.
Die Filmindustrie sollte ihre (notwendigen) Produktionsroutinen, zu denen auch
Filmstruktur zählt, flexibel halten und nicht ein Paradigma als das einzig mögliche
annehmen. [Die Printausgabe enthält 1 DVD]
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Film Dokumentarfilm Korda Wunderer
Autor*innen
Daniel Wunderer
Haupttitel (Deutsch)
Anna Korda in einem Film von Daniel Andrew Wunderer
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
88 S.Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Frank Stern
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
24 Theater > 24.32 Filmgeschichte
AC Nummer
AC10518285
Utheses ID
21498
Studienkennzahl
UA | 312 | | |