Detailansicht

Automatisierte Bewegung und disziplinierter Geist
die psychotechische Optimierung des Menschen bei Robert Musil und Ernst Jünger
Christina Schuhmacher
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Roland Innerhofer
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.24102
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30126.14390.118166-9
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Angewandte Psychologie hat mannigfaltigen Niederschlag in der Literatur gefunden – besonders in den Texten aus der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts, die als Hochphase der Psychotechnik Hugo Münsterbergs bezeichnet werden kann. Die vorliegende Diplomarbeit ist diesen literarischen Spuren in ausgewählten Werken Robert Musils und Ernst Jüngers nachgegangen. Dazu wurde eine wissenspoetische Untersuchung und historische Diskursanalyse vorgenommen. Die Aspekte psychotechnischer Optimierung (Experimentalisierung individueller Eigenschaften, Leistungssteigerung durch Automatisierung und Normung, Objektivierung und Funktionalisierung des Menschen sowie Umgestaltung und Disziplinierung des Geistes) finden sich nicht nur in der Industrie, sondern vor allem auch beim Militär – einem psychotechnischen System par excellence – verwirklicht. In den untersuchten Texten zeigen sich die inhaltliche Bezüge zur Psychotechnik auf vielfältige Weise: Zum Beispiel durch die Typisierung und Austauschbarkeit des Menschen. Das Individuum wird genormt und befindet sich in Auflösung. Die Steuerungspraktiken der Psychotechnik setzen stets am Körper an und führen zur Disziplinierung des Geistes. Dem liegt ein materialistisches Verständnis der Psyche zugrunde. Im Zuge psychotechnischer Perfektionierung spielt auch die Aufrüstung des menschlichen Leibes durch künstliche Erweiterungen eine wichtige Rolle. Die symbiotische Einheit aus Mensch und Technik zeigt sich besonders im Frontkämpfer, der als Modell psychotechnischer Optimierung dargestellt wird. Doch dies geschieht nicht ohne Kritik. Auf dem Papier kündigt sich das Scheitern der Psychotechnik in ihrer letzten Konsequenz bereits an. Die Arbeit liefert zudem einen Exkurs zu Bertolt Brecht sowie einen Ausblick auf das Potenzial literarischer Texte, angewandte Psychologie nicht nur inhaltlich zu verarbeiten, sondern selbst als eine Art Psychotechnik wirken zu können.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Literatur und Wissenschaft Psychotechnik Angewandte Psychologie Heerespsychotechnik Hugo Münsterberg Robert Musil Ernst Jünger Normung Normierung Prothetik Optimierung des Menschen Automatisierung Experimentalisierung Funktionalisierung Rationalisierung Entindividualisierung Disziplinierung
Autor*innen
Christina Schuhmacher
Haupttitel (Deutsch)
Automatisierte Bewegung und disziplinierter Geist
Hauptuntertitel (Deutsch)
die psychotechische Optimierung des Menschen bei Robert Musil und Ernst Jünger
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
235 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Roland Innerhofer
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur
AC Nummer
AC10515162
Utheses ID
21552
Studienkennzahl
UA | 332 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1