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Grenzgänge von Fiktion, Improvisation und Dokumentation
Gespräche in und zum ethnografischen Film Transfiction ; eine Filmanalyse
Ingrid Reitinger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Klara Löffler
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.24309
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29504.15650.232862-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Den Mittelpunkt dieser Diplomarbeit bildet der ethnografische Film Transfiction, produziert vom schwedischen Kulturwissenschaftler und Filmemacher, Johannes Sjöberg. Der Film wird als Ethnofiction bezeichnet. Dies bedeutet im Bezug auf den filmischen Stil eine Mischung aus dokumentarischen und improvisierten fiktionalen Szenen. Außerdem kann Ethnofiction als eine Methode des ethnografischen Filmemachens gesehen werden. Die beiden Hauptdarstellerinnen des Films sind zwei in São Paulo lebende transsexuelle Frauen, wodurch das Thema der Transsexualität mitunter eine zentrale Rolle in dieser Arbeit spielt. Die Frage, inwieweit ethnografische Filme im Allgemeinen und der Film Transfiction im Konkreten als zu Texten alternative Formen der kulturwissenschaftlichen Repräsentation angesehen werden können, hat mein Forschungsinteresse innerhalb dieser Diplomarbeit geleitet. Den Kern der Arbeit bildet die Analyse dreier Szenen aus dem Film. Darin habe ich versucht den „Choreographien der Gespräche“ in Transfiction auf den Grund zu gehen. Der Schwerpunkt der Filmanalyse liegt auf der Betrachtung der räumlichen, der inhaltlichen und der filmästhetischen Ebene der Filmgespräche. Wichtig wurde, diese Gespräche in ihrem Kontext als medienspezifisch zu interpretieren. In Transfcition baut die Kulturtechnik des Gesprächs vor allem Vertrauen und Nähe zwischen drei involvierten Parteien auf, den Protagonistinnen, dem Filmemacher und dem Publikum. Außerdem nimmt es die Rolle des zentralen Vermittlungsformats im Film ein und steht für einen kollaborativen Forschungszugang des Filmemachers und der Protagonistinnen. Die Ethnofiction bewegt sich auf genremäßigem Grenzgebiet, was reflexive Momente in der Filmproduktion ermöglicht und vor allem erfordert. Die Kombination aus den filmischen Bildern und dem Einsatz der Gespräche baut diese Reflexivität der Filmproduktion auch im Filmprodukt selbst auf. So stehen beide Elemente in ihren jeweiligen Umsetzungen und Rahmungen in einem reziproken Verhältnis zueinander und geben Transfiction die besondere Qualität einer kulturwissenschaftlichen Repräsentationsform.
Abstract
(Englisch)
My thesis concentrates on an ethnographic film by Johannes Sjöberg, called Transfiction. It’s an Ethnofiction, in terms of filmic style a mixture of documentary and improvised fiction acted out by two transsexual women in São Paulo, Brazil, and a film-making method. My main interest was to find out about the question how ethnographic films in general and Transfiction in concrete can be alternative forms of cultural scientific representation to written texts. I did a film analysis based on three scenes from Transfiction. In this analysis I tried to figure out the choreography of three different types of dialogues in the film. Therefore I concentrated on spatial, aesthetic and content regarded layers of the scenes, where I could find out about special dynamics of the different talks. In general filmic dialogues have to be dealt as a media specific format of representation. It constitutes trust and the feeling of immediacy between three parties involved in the production of the film: the filmmaker, the protagonists and the audience. Second the dialogue builds up the most important way of dealing with certain issues and approaches of the filmmaker and the protagonists themselves. It becomes a genuine cultural technique of communication, which is also used to build up a scientific quality in the ethnographic film. The question of genre, whether the film is a fiction or a documentary, can’t be answered in the case of Transfiction, because different layers of reality are mixed and do not get transparent. Ethnofiction moves between different types of filmic genres, what makes reflexive moments in the film-ethnographic work possible. This reflexivity becomes apparent through the pictures combined with the cultural technique of the dialogue, both shown in the film. The two formats don’t compete but build up a reciprocal relation in this medial form of representation.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Film Dialog Gespräch Transsexualität Repräsentation Methode Ethnofiction
Autor*innen
Ingrid Reitinger
Haupttitel (Deutsch)
Grenzgänge von Fiktion, Improvisation und Dokumentation
Hauptuntertitel (Deutsch)
Gespräche in und zum ethnografischen Film Transfiction ; eine Filmanalyse
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
173 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Klara Löffler
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.01 Geschichte der Wissenschaft und Kultur ,
24 Theater > 24.34 Filmgattungen, Filmsparten ,
73 Ethnologie > 73.44 Sexualität, Geschlecht ,
73 Ethnologie > 73.81 Geschichte, Theorie und Methoden der Volkskunde
AC Nummer
AC10694484
Utheses ID
21730
Studienkennzahl
UA | 308 | | |
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