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Odysseus- und Prometheus-Mythos als Anker einer europäischen Identität von 1850 - 1930
Eva Elisabeth Hochwallner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Wolfgang Schmale
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.24378
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29153.88894.226954-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Ausgangspunkt dieser Arbeit ist das Erstarken des Interesses an der griechischen Mythologie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche griechische Mythen wurden neu belebt, wobei hier Augenmerk auf den Mythos des Prometheus und jenen des Odysseus gelegt wurde. Wie dargestellt, kommt diesen beiden Mythen im Hinblick auf die Frage nach einer europäischen Identität eine besondere Stellung zu. Als „Urmythen“ der europäischen Kultur dienten sie als Anker einer europäischen Identität in Zeiten des Umbruchs, als Schlüssel zu den gemeinsamen europäischen Wurzeln. Sowohl Prometheus, als auch Odysseus traten als Vorbilder und Identifikationsfiguren für den Europäer dieser Zeit auf, was in Verbindung mit Nietzsches Konzept des „guten Europäers“ untersucht wurde. Nietzsches Schriften vermittelten den Zustand des verunsicherten und orientierungslosen Europas rund um den Ersten Weltkrieg und den Wunsch nach einem „guten Europäer“, der sich oftmals im Sinnbild des Prometheus und des Odysseus äußerte. Besonders Joyce‘ Ulysses stellt den Rückgriff auf die griechische Wurzeln und ein europäisches kulturelles Gedächtnis dar, in einer Zeit die von nationalen Bestrebungen und dem Umsturz eines Weltbildes der europäischen Überlegenheit geprägt war. Durch die Weltausstellungen mit ihren Völkerschauen wurde das Selbstwertgefühl einer überlegenen europäischen Zivilisation transportiert und manifestiert, gleichzeitig mit dem Bedürfnis nach einem übernationalen Europa. Die Darstellung des „allmächtigen“ Europas verdeutlicht umso mehr seine Orientierungslosigkeit besonders nach dem Ersten Weltkrieg und damit einhergehend die Notwendigkeit sich neu zu finden. Durch den Ersten Weltkrieg wurde Europa, die europäische Identität, in eine Krise gestürzt und die bis dorthin bestehenden Ideen eines einigen Europas zerstört. Eine Stärkung der Nationalstaaten folgte und Europa empfand sich zunehmend als klein und unbedeutend zwischen den USA und Russland. Durch Kafkas Text und Joyce‘ Roman wurde nicht nur der Rückgriff auf die griechischen Wurzeln Europas deutlich, sondern auch die Stimmung dieser Zeit, die von einem verwundeten und sich selbst suchenden Europa zeugt. Neuerliche Bestrebungen Europa zu einigen und wieder Weltgeltung zu verschaffen wurden gestartet, scheiterten allerdings vor dem Hintergrund eines erstarkenden Nationalismus und der Weltwirtschaftskrise. Die Verwirklichung eines vereinigten Europa ließ noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg auf sich warten. Bis dahin und darüber hinaus war die Rückbesinnung auf europäische Wurzeln und damit auf die Mythologie eine beliebte Möglichkeit sich einer neuerlichen europäischen Identität anzunähern.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Europe Myth,turn of the century Ulysses Prometheus First World War world exhibition European identity Nietzsche Pan-Europe Joyce Ulysses
Schlagwörter
(Deutsch)
Europa Mythos Jahrhundertwende Odysseus Prometheus Erster Weltkrieg Weltausstellung Europäische Identität Nietzsche Der gute Europäer Joyce Ulysses Paneuropa
Autor*innen
Eva Elisabeth Hochwallner
Haupttitel (Deutsch)
Odysseus- und Prometheus-Mythos als Anker einer europäischen Identität von 1850 - 1930
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
95 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Schmale
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.36 Europäische Geschichte 1815-1914 ,
15 Geschichte > 15.37 Europäische Geschichte 1914-1945
AC Nummer
AC10521958
Utheses ID
21795
Studienkennzahl
UA | 066 | 686 | |
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