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Die Cappella Cavalli in Sant'Anastasia in Verona
Reswan Khosropour
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Monika Dachs-Nickel
DOI
10.25365/thesis.24665
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29825.42041.710754-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die malerische Gestaltung der Cappella Cavalli in Sant’Anastasia in Vaerona findet von 1325-1390 (1395?) statt. Die Ausführungen die in fünf Phasen eingeteilt sind, datieren in
der Regierungszeit der Familie Scaligeri. Diese Herrscher versammelten die Künstler und Literaten an ihrem Hof, förderten und unterstützten sie.
Die Errichtung der Kapellen und Altäre als Grablege und Andachtstelle im 14. Jahrhundert war nicht nur Repräsentation und Selbstdarstellung der Patrizier-Familien gedacht, sie brachten auch ökonomische Vorteile für die neugegründeten Bettelorden in Italien.
Die malerischen Programme in der Kapelle beschränkten sich am Anfang der Ausstattung auf decorative Elemente und vegetabilen Muster ohne figurale Darstellung.
In der zweiten Phase zwischen 1340-1360? malt der Secondo Maestro di S. Zeno fünf Votivfresken in der Cappella Cavalli.
Bereits am Beginn des Trecento zeigt sich groβes Interesse zum Realismus in der Malerei unter den Künstlern in Norditalien, deren Werke bis zu dieser Zeit aus einer Mishung aus romanischen und byzantinischen Elementen auf Basis einer traditionellen und volkstümlichen Kunst bestanden haben. Dieser neue Stil wurde durch die Ankunft Giottos in
Norditalien gegen Ende des 13. Jahhunderts ausgelöst.
Dieser Einfluss ist auch in Werken des Secondo Maestro feststellbar: Die Figuren werden zarter und natürlicher und sind besser proportioniert, die Madonnen gefühlsbetont dargestellt. Die Arbeiten des Secondo Maestro sind schematisch, sein Repertoir besteht aus
einigen Figurentypen die sich in verschiedenen Zusammensetzungen wiederholen.
Das Votivfresko der Familie Cavalli von Altichiero entsteht in der vierten Asstattungsphase (1376-1390?). Der Künstler erfindet eine neuartige Votivkomposition im Querformat.
Die Stifter werden hintereinandergereihtund und damit legt das bisherige frontale Schema der Votivdarstellung des Secondo Maestro di S, Ze no beiseite. Er verlegt die Zeremonie in einen illusionistischen Empfangsaal mit prunkvoller gotischer Architektur im Hintergrund.
Altichiero war zu dieser Zeit bereits ein erfahrene Maler. Seine Ausführungen im Palast della Scalas 1364, hatten Bewunderung und Lob unter den Leuten ausgelöst (verloren).
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Sein groβes Interesse für die aufwendigen und reichen Architekturelementen in seinen Darstellungen, sind ein Einfluss von Florenz und Siena.
Altichiero setzt detailreiches Genreelemente in der Malerei ein, sie erzählen vom Alltasgmoment und dem Leben des Menschens in der Stadt und auf dem Lande und verle-
ihen seiner Malerei Lebendigkei und Authenzitität. Sein Interesse für Individualisierung und porträtshaftigkeit der Dargestellten ist groβ.
Die Gestaltung des Grabmonuments des Federico II. Cavalli gehört zu der letzten Ausstatungsphase der Cappella Cavalli.
Der Typus des Wandgrabes mit der Liegefigur der Verstorbenen wurde 1282 durch Arno lfo di Cambio in Orvieto eingeführt. Die oberitalienischen Wandgräber die am Anfang
einfacher gestaltet waren, wurden von hochpositionierte und reich gestaltete Varianten abgelöst.
Die malerisehe Ausführung im Blendbogen des Grabes ist eine Arbeit von Martino da Venona und zeigt eine Gruppe von Engeln, die den Auferstandenen der Madonna präsentieren. Die Neuartigkeit dieser Komposition liegt an der Einfachheit der Madonna die am Boden sitzt und die Votivszene die sich im Himmel abspielt. Der Typus der Madonna d-
ell Umiltà stammt wahrscheinlich aus Siena von Simone Martini.
Das zweite Fresko ebenfalls von Martino da Verona zugeschrieben, zeigt das Alltagsleben in einer Schmiedewerkstatt mit dem heiligen Eligius. Eine Anregung aus “Tacuinumsanitatis di medicina” die auch Altichiero bei seinen Genredarstellungen inspiriete und
die Julius v. Schlosser in Ein veronesiches Bilderbuch und die höfische Kunst des 14. Jhrhunderts” beschreibt.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Cappella Cavalli Verona
Autor*innen
Reswan Khosropour
Haupttitel (Deutsch)
Die Cappella Cavalli in Sant'Anastasia in Verona
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
90, [ca. 30] S. : zahlr. Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Monika Dachs-Nickel
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.30 Kunstgeschichte: Allgemeines
AC Nummer
AC10689802
Utheses ID
22047
Studienkennzahl
UA | 315 | | |