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Rekonstruktion der historischen hydromorphologischen Eingriffe an der Donau im Wiener und Tullner Becken
Christoph Holub
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Geowissenschaften, Geographie und Astronomie
Betreuer*in
Mathias Jungwirth
DOI
10.25365/thesis.24698
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29379.06484.590963-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Aufgabe der Diplomarbeit war es, die historische Donau-Flusslandschaft zwischen Tulln und der Marchmündung bei Theben vor der Regulierung, während und nach der Regulierung anhand quantifizierbarer Parameter zu beschreiben, die Rückschlüsse auf den flussmorphologisch-gewässerökologischen Zustand ermöglichen. Die Auswertungen wurden mittels ArcGIS basierend auf historischen Karten für die sechs Zeitpunkte 1775/80, 1817, 1859, 1875, 1910 und 2010 durchgeführt. Für weiterführende Analysen wurde das 85 km lange Untersuchungsgebiet in vier Abschnitte (Tullner Becken, Wiener Pforte, Wien und Nationalpark Donau-Auen) untergliedert. Zudem wurden die historischen Wasserbaumaßnahmen GIS-basiert ausgewertet, um Aufschluss über den Grad der menschlichen Einflussnahme zu erhalten.
Vor der Regulierung waren alle vier Donauabschnitte primär durch lotische (durchströmte) Gewässer geprägt. Die Wiener Donau hatte neben einem relativ hohen Gefälle die höchste Sinuosität des Hauptarmes, die höchste Verzweigungsintensität (totale Sinuosität, laterale Anbindungen) und die größte Breiten der lotischen Gewässer. Damit wies sie insgesamt den dynamischsten Charakter aller vier Abschnitte auf, obwohl hier wie auch in der Wiener Pforte vergleichsweise früh Regulierungs- und Hochwasserschutzmaßnahmen vorgenommen wurden. Aufgrund der zeitlich und räumlich unterschiedlichen Intensität menschlicher Engriffnahmen ist es schwierig, einen bestimmten Zeitpunkt anzugeben, ab dem das Donausystem als „signifikant anthropogen verändert“ bezeichnet werden könnte. Die vorliegenden Untersuchungen deuten darauf hin, dass ein solcher Zustand bei einer Regulierungsintensität (gemessen als Prozentsatz der verbauten Hauptstromufer) zwischen 25% und 42% zu erwarten ist. Die gesonderte Auswertung der von der Schifffahrt beeinflussten Gewässer zeigt, dass spätestens um 1910 keine von Wellenschlag unbeeinträchtigten lotischen Habitate mehr vorhanden waren.
Abstract
(Englisch)
The main aim of the thesis is the investigation of the historical Danube river landscape between Tulln and the River March at Theben (Devin) before, during and after channelisation. The physical state is described by quantitative parameters that allow conclusions to be drawn from the river morphological and the aquatic ecological point of view. The analysis was performed based on historical maps using ArcGIS for the six points in time 1775/80, 1817, 1859, 1875, 1910 and 2010. For further analysis, the 85 km long study reach was divided into four subsections (Tulln Basin, Viennese Gate, Vienna and Danube Floodplain National Park). In addition, the historical hydraulic constructions were investigated GIS-based in order to determine the degree of human interventions.
Before channelisation, all four Danube sections were largely dominated by lotic (flowed through) water bodies. The Viennese Danube showed besides a relatively high channel gradient also the highest sinuosity of the main arm, the highest braiding intensity (total sinuosity, lateral connectivity) and the largest widths of the lotic water bodies. Thus, it featured the most dynamic character of all analysed river sections, although channelisation and flood protection measures started here, as in the Vienna Gate, comparatively early. Due to the temporally and spatially varying intensity of human interventions, it is difficult to determine a specific point in time on which the Danube system could be described as "significantly human-modified". The present study indicates that such a state can be expected at a channelisation intensity (measured as a percentage of the protected main channel banks) between 25% and 42%. The separate analysis of the water bodies influenced by navigation shows that, until 1910, no lotic habitats had remained that were undisturbed by the wash of the waves.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Donau Morphodynamik Habitat Gewässer-ökologisches-Leitbild
Autor*innen
Christoph Holub
Haupttitel (Deutsch)
Rekonstruktion der historischen hydromorphologischen Eingriffe an der Donau im Wiener und Tullner Becken
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
X, 106 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Mathias Jungwirth
Klassifikation
74 Geographie > 74.77 Landschaftsplanung, Landschaftspflege
AC Nummer
AC10674110
Utheses ID
22078
Studienkennzahl
UA | 453 | | |