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"Zwischen den Polen pendeln" - Leben mit einem psychisch kranken Elternteil
Katharina Ortner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Sabine Metzing
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.24783
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30252.09055.594263-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es, in Erfahrung zu bringen, wie Kinder mit einem psychisch kranken Elternteil leben und welche Rolle die Kommunikation über die Krankheit in der Familie spielt. Es wurden neun qualitative Interviews mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 13 bis 24 Jahren geführt, die zum Zeitpunkt des Interviews zumindest einen psychisch kranken Elternteil hatten. Die aufgenommenen Interviews wurden im Anschluss transkribiert und im Datenanalyse-Programm MAXQDA anhand der Methode der Grounded Theory ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass das Leben von Kindern psychisch kranker Eltern in hohem Maße von der Krankheit des Elternteils bestimmt wird. Die Jugendlichen „pendeln zwischen den Polen“, denn sie opfern sich einerseits für die Familie und den kranken Elternteil auf, andererseits zwingt sie das Verhalten des Elternteils auch dazu, sich selbst zu schützen. Sie beobachten die kranke Mutter oder den kranken Vater genau und versuchen eine mögliche Eskalation von Konflikten oder die Verschlechterung der Symptome zu verhindern. In vielen Familien wird nie oder nur wenig über die Krankheit gesprochen, manchmal verhängen Eltern sogar Kommunikationsverbote. Die Kinder haben dennoch ein großes Bedürfnis nach Information und Austausch mit Anderen. Sie kümmern sich eigenständig darum, mehr über die Krankheit zu erfahren und teilen ihr Wissen mit den Geschwistern. Jenen Berufsgruppen, die mit Kindern psychisch kranker Eltern in Kontakt kommen, wird empfohlen, sich ein Basiswissen über das kindliche Erleben der Krankheit anzueignen. Pflegepersonen sollen den Kindern wertschätzend begegnen, ihnen möglichst früh ärztliche Aufklärungsgespräche anbieten und auf weiterführende Unterstützungsmöglichkeiten hinweisen.
Abstract
(Englisch)
The aim of this thesis is to learn about the children’s perspective of living with a mentally ill parent and the role of communication about the illness within the family. Nine adolescents and young adults aged 13 to 24 years with a currently mentally ill parent were interviewed. The recorded qualitative interviews were transcribed and subsequently analyzed in MADQDA program according to Grounded Theory respects. Results show, children’s lives are highly determined by the parent’s mental illness. The children oscillate between two poles, as they on one hand devote themselves to the family and the ill parent, and on the other hand are forced to protect themselves. Children monitor the ill father or mother and try to avoid possible escalation or deterioration of symptoms. A lot of families don’t talk about the parental illness, sometimes they even forbid children to speak about the situation with others. Nevertheless children feel the urge to be informed about the illness and long for communication with others. This is why they autonomously acquire knowledge and share it with their siblings. When coming into contact with children basic knowledge of children’s experience over parental mental illness is required. Nurses are recommended to have an accepting attitude towards children, offer early medical education and point out additional support.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Leben mit einem kranken Elternteil Kinder psychisch kranker Eltern pflegende Angehörige Kinder und Jugendliche als pflegende Angehörige
Autor*innen
Katharina Ortner
Haupttitel (Deutsch)
"Zwischen den Polen pendeln" - Leben mit einem psychisch kranken Elternteil
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
123 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sabine Metzing
Klassifikation
77 Psychologie > 77.63 Soziale Interaktion, Soziale Beziehungen
AC Nummer
AC10736226
Utheses ID
22157
Studienkennzahl
UA | 057 | 122 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1