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Das interaktive Zeugnis?
Vermittlung von Geschichtsbildangeboten durch Zeitzeugen über das World Wide Web ; Diskursanalyse der Onlinebeiträge auf der Website "einestages" mit dem Forschungsschwerpunkt "Zweiter Weltkrieg"
Michaela Gabriela Unger
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Rainer Gries
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.24806
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29859.74648.788870-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Forschungsinteresse der Autorin wurde durch die Frage nach der (unbemerkten) Degression der Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges sowie dem damit verbundenen Verlust der zugehörigen Vermittlung von Geschichtsbildofferten geweckt. Die nachfolgenden Generationen werden durch das absehbare Ende des „Zeitalters der Zeugenschaft“ kaum noch auf einen persönlichen „Geschichtenerzähler“ zurückgreifen können. Wenn niemand mehr sprechen kann, wie soll unser Wissen dann hören lernen und ein authentisches Bild von Geschichte entstehen? Das Ziel dieser Dissertation bestand in der Bestandsaufnahme der Kriegserlebnisdiskurse des Untersuchungszeitraumes „1. September 1939 – 8. Mai 1945“ von Zeitzeugen der Erlebnisgeneration mittels der Diskursanalyse auf der vom SPIEGEL-Verlag im Internet gegründeten Zeitzeugenwebsite „einestages“. Einerseits ist auf das Verschwinden der Erlebnisgeneration des Zweiten Weltkrieges und andererseits auf die Erhaltung und Weitergabe von Zeitzeugenerzählungen, im Speziellen auf dem Zeitzeugenportal „einestages“, eingegangen worden. Der Zeitzeuge befreit sich von seinen vormaligen Mittlerinstanzen und wird selbst aktiv – er „wandert“ von der Vergangenheit in die Gegenwart, von Erzählung und Stift zum Posting. Die „Silver Surfer“ entdecken das Internet als Erinnerungsmedium, da es unendliche oder wie im Falle von „einestages“ doch endliche Möglichkeiten verschafft – „einestages“ ist eine von Redakteuren moderierte Website – die Geschichte über diverse Arenen weiterzugeben. Die Erinnerungskultur 2.0 ist geboren – sie kennt keine Altersgrenze, keine Wertung, aber auch kaum Filter. Die Tradierung der Erlebnisse findet somit auf einer anderen Ebene als bisher statt, das Familiengedächtnis kann so zu einem kollektiven werden. Private Zwiegespräche, intime Geständnisse oder unangenehme Wahrheiten werden für Interessierte einfach zugänglich. Diese Errungenschaft zeigt auf, dass das Erinnerungsmedium Internet auch ohne Zeitzeugen weiter bestehen kann.
Abstract
(Englisch)
The research interests of the author focused on the (unnoticed) decline of time witnesses of the Second World War and the consequent loss of the "conception of history offers". The next generations will not be able to have a personal "story teller" because of the foreseeable end of the "age of testimony". The human being has to act and to guarantee an active and sustainable archive of time witness memories of for the next generations. The author saw a solution in the virtual world of the Internet: The new witness Web 2.0. The website "einestages" of the SPIEGEL ONLINE publishing company was analyzed as a potential virtual "memory" for time witness stories. The aim of this thesis was the meticulous inventory of wartime experience-discourses of "einestages". The investigation period contains "September 1st, 1939 – May 8th, 1945" using the discourse analysis by the german linguist Jäger. The time witness is freed from its former position as a communicator and becomes an active online person – he/she "wanders" from the past into the present, from oral storytelling to virtual posting. The culture of memory 2.0 is born – there exists no age limits, no ratings, but also no filters. The passing on of experiences is therefore based on a different level as before, the family's memories may change into a collective memory, private conversations, intimate confessions or unpleasant truths are easily accessible for people who are interested in it. This achievement demonstrates that the online memory can exist without witnesses from World War II.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
time witnesses Second World War "story teller" archive of time witness memories Internet website "einestages" wartime experience-discourses discourse analysis
Schlagwörter
(Deutsch)
Zeitzeugen Zweiter Weltkrieg Kriegserlebnisdiskurse Erlebnisgeneration Diskursanalyse Zeitzeugenwebsite „einestages“ Erinnerungskultur 2.0
Autor*innen
Michaela Gabriela Unger
Haupttitel (Deutsch)
Das interaktive Zeugnis?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Vermittlung von Geschichtsbildangeboten durch Zeitzeugen über das World Wide Web ; Diskursanalyse der Onlinebeiträge auf der Website "einestages" mit dem Forschungsschwerpunkt "Zweiter Weltkrieg"
Paralleltitel (Englisch)
The interactive witness? Story telling of 'conceptions of history offers' through time witnesses via the www
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
VI, 352 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Duchkowitsch
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.99 Kommunikationswissenschaft: Sonstiges ,
15 Geschichte > 15.99 Geschichte: Sonstiges
AC Nummer
AC10714954
Utheses ID
22179
Studienkennzahl
UA | 092 | 301 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1