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Die österreichischen Missionsstationen im Sudan zur Mitte des 19. Jahrhunderts
Wegbereiter eines Kolonialismus?
Markus Kaiserseder
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Zach
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.24927
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29966.55948.267663-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der katholischen Mission zu Zentralafrika zwischen 1846 und 1863. Die grundlegende These lautet, dass Österreich eine Kolonie im Sudan errichten wollte und die Arbeiten der Missionare Teil einer Kolonisierung waren. So gibt es durchaus Indizien, die auf eine koloniale Betätigung der Missionare schließen lassen. Doch der Mangel an Quellen, die dies eindeutig belegen könnten, lässt keine zweifelsfreien Schlüsse zu. Im Zuge dieser Arbeit wird nun versucht, anhand einer Analyse der von den Missionaren geschaffenen Strukturen bzgl. ihres kolonialen Charakters festzustellen, inwiefern ihre Tätigkeiten eine österreichische Kolonisation begünstigten. Dazu ist die Arbeit in drei Teile gegliedert: Im ersten Teil erfolgt eine Darstellung der politischen und wirtschaftlichen Bedingungen in Ägypten und dem Sudan. Im Anschluss beschäftigt sich Teil zwei mit den wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten in Österreich. Dazu wird auf die kolonialen Bestrebungen des Habsburgerreiches in den Gegenden in und um den Sudan in den 1850er Jahren eingegangen. Weiters werden die finanziellen Umstände auf die reelle Möglichkeit einer Kolonisation hin untersucht. Dabei ist es wichtig, zwischen den verschiedenen Formen des Kolonialismus (formeller/informeller) zu unterscheiden. Der dritte Teil befasst sich schließlich eingehend mit der Mission zu Zentralafrika. Nach einer Darstellung der historischen Ereignisse zur Mission werden die Tätigkeiten der Missionare auf ihren kolonialen Charakter hin beleuchtet. Im Anschluss werden die Ambitionen Österreichs im Sudan und Äthiopien in Hinsicht auf den Bau des Suezkanals aufgezeigt. Dadurch konnte letztlich die These zu weiten Teilen bestätigt werden. Die Tätigkeiten der Missionare begünstigten direkt die österreichischen Bestrebungen im Sudan, deren Ziel es war, einen neuen Handelsraum im Sudan für die Habsburgermonarchie zu erschließen. Dazu erforschten sie das unbekannte Terrain, sammelten Ressourcen, initiierten den Tauschhandel mit der Bevölkerung am Weißen Nil und etablierten die ersten Formen einer kolonialen Bildung und Erziehung. Somit vollzogen die Missionare die ersten Phasen einer Kolonisation, womit sie als Wegbereiter eines österreichischen Kolonialismus im Sudan betrachtet werden können.
Abstract
(Englisch)
This thesis deals with the Catholic Mission of Central Africa between 1846 and 1863. The basic thesis is that Austria wanted to establish a colony in the Sudan and the work of the missionaries were part of a colonization. There is definitely evidence to suggest a colonial activity of the missionaries. But the lack of bibliographies that could document this does not allow unambiguous conclusions. This work is trying to determine by analyzing the structures set up by the missionaries with regard to their colonial character and how their activities favored an Austrian colonization. Therefor this work is divided into three parts: The first part is an account of the political and economic conditions in Egypt and the Sudan. The following part deals with the economic and political conditions in Austria. It enlarges the colonial efforts of the Habsburg Empire in and around the Sudan in the 1850s. Furthermore, the financial conditions are examined for the real possibility of colonization. About it it is important to distinguish between the different forms of colonialism (formal/informal). The third part finally concentrates in detail on the Catholic Mission of Central Africa. After a description of the missions historical events, the missionaries are examined for their colonial character. Then the ambitions of Austria in the Sudan and Ethiopia are presented with regard to the construction of the Suez Canal. This corroborated the thesis in most instances. The Austrians efforts in the Sudan directly got some benefit from the missionaries`activities. Austria's ambitions were restricted to the development of regions of intensive trade, which would be controlled by the Habsburg Empire. The missionaries explored the unknown terrain, gathered resources, initiated the barter trade with the population on the White Nile and established the first forms of colonial education. Thus they fulfilled the first stages of colonization and so they are considered as precursor of an Austrian colonialism in Sudan.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Sudan mission to Central Africa colonialism Central Africa missionaries Knoblecher
Schlagwörter
(Deutsch)
Sudan Mission zu Zentralafrika Kolonialismus Zentralafrika Missionierung Knoblecher
Autor*innen
Markus Kaiserseder
Haupttitel (Deutsch)
Die österreichischen Missionsstationen im Sudan zur Mitte des 19. Jahrhunderts
Hauptuntertitel (Deutsch)
Wegbereiter eines Kolonialismus?
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
146 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Zach
Klassifikation
15 Geschichte > 15.92 Afrika südlich der Sahara
AC Nummer
AC10744057
Utheses ID
22281
Studienkennzahl
UA | 390 | | |
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