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Ontogenetische Entwicklung bei Europäischen Zieseln (Spermophilus citellus)
Verhaltens- und physiologische Aspekte
Elvira Gabriele Mascher
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Eva Millesi
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.2594
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29471.09219.127370-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Europäische Ziesel (Spermophilus citellus) sind obligate Winterschläfer und einer strengen saisonalen Jahresrhythmik unterworfen. In der kurzen aktiven Saison zwischen dem ersten Auftauchen aus dem Wurfbau (Ende Mai bis Anfang Juli) und dem Beginn des Winterschlafs (Mitte September bis Mitte Oktober) müssen juvenile Ziesel wachsen, soziale Erfahrungen sammeln, einen eigenen Bau graben und ausreichend Fettreserven anlegen um die Hibernationsphase, die sie einzeln, ohne Nahrungsvorräte im Bau verbringen überleben und im darauffolgenden Frühjahr noch genug Energie für die Reproduktion aufbringen zu können. In dieser Studie wurden Verhalten, physiologische Vorgänge und Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Parametern bei juvenilen Zieseln in verschiedenen Entwicklungsphasen untersucht. Die Studie wurde in 3 Freigehegen am Bisamberg im Norden Wiens durchgeführt. Vom Zeitpunkt des ersten Auftauchens aus dem Wurfbau bis zum Beginn des Winterschlafs wurden regelmäßig Verhaltensbeobachtungen durchgeführt. Die Ziesel wurden in wöchentlichen Intervallen mit Tomahawk Lebendfallen gefangen, gewogen und die Schädellänge gemessen. Außerdem wurden einmal in der Woche Kot- und Blutproben entnommen. In den ersten 12 Wochen der oberirdisch verbrachten Zeit waren Aktivitäten wie Lokomotion, Graben und das Sammeln von Nistmaterial häufig zu beobachten und nahmen gegen Ende der aktiven Saison kontinuierlich ab. Soziopositive Interaktionen wurden hauptsächlich in der ersten Hälfte der aktiven Saison gefunden. Die Rate der agonistischen Interaktionen erreichte zwischen der 12. und 17. Lebenswoche ihren Höhepunkt und sank in den letzten Wochen vor dem Winterschlaf wieder ab. Es wurden kurzfristige Anstiege der Testosteronkonzentrationen bei den Männchen und der Östradiolkonzentrationen bei den Weibchen gefunden, die auf eine erste Aktivierung und Synchronisation der Hypothalamus - Hypophysen – Gonaden – Achse hindeuten. In den ersten Wochen nach dem Auftauchen aus dem Wurfbau war die Cortisolsekretion relativ gering. Im letzten Drittel der aktiven Saison stiegen die Cortisolwerte um das Zwei- bis Dreifache an und blieben bis zum Winterschlaf auf einem annähernd konstant hohen Niveau. Es wurden keine signifikanten Zusammenhänge zwischen den Aktivitätsparametern, den soziopositiven und agonistischen Interaktionen und der Cortisolsekretion gefunden. Die erhöhte Nebennierenaktivität kann daher nicht primär auf soziale Konflikte zurückgeführt werden. Der Anstieg der Cortisolkonzentration fiel allerdings in die Zeit , in der das strukturelle Wachstum für dieses Jahr beendet wurde und die Auffettungsphase begann. Dies könnte einen Hinweis auf einen positiven Einfluss der Cortisolsekretion auf die Anlagerung von Fettreserven für den Winterschlaf darstellen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Europäische Ziesel Ontogenetische Entwicklung Körpermasse Schädellänge Verhalten Cortisol Testosteron Östradiol
Autor*innen
Elvira Gabriele Mascher
Haupttitel (Deutsch)
Ontogenetische Entwicklung bei Europäischen Zieseln (Spermophilus citellus)
Hauptuntertitel (Deutsch)
Verhaltens- und physiologische Aspekte
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
63 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Eva Millesi
Klassifikationen
42 Biologie > 42.63 Tierphysiologie ,
42 Biologie > 42.66 Ethologie ,
42 Biologie > 42.67 Fortpflanzung, Entwicklung ,
42 Biologie > 42.97 Ökologie: Sonstiges
AC Nummer
AC07654382
Utheses ID
2231
Studienkennzahl
UA | 439 | | |
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