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Primäre Prävention sozialer Ängste
Förderung von Resilienz mit Hilfe evidenzbasierter Offline- und Online-Interventionen
Mario Lehenbauer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ilse Kryspin-Exner
DOI
10.25365/thesis.24973
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29172.62121.741560-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Das im Rahmen der vorliegenden Studie entwickelte Selbstsicherheitstraining soll durch Vermittlung sozialer und kognitiver Kompetenzen mit Hilfe evidenzbasierter Wirkmechanismen Resilienz fördern und damit einer Entstehung sozialer Ängste primär-präventiv entgegen wirken. Da soziale Ängste besonders im Jugend- und jungen Erwachsenenalter eine Rolle spielen, und sich diese Altersgruppe besonders oft im Internet aufhält, wurde das Selbstsicherheitstraining sowohl als Offline- als auch Onlineversion erstellt. Es stellt sich weiters die Frage, ob ein derartiges onlinebasiertes Training eine Auswirkung auf internetspezifische maladaptive Kognitionen hat.
Studie I untersuchte die Auswirkung des Selbstsicherheitstrainings auf soziale Ängste und Faktoren der Resilienz als offline Gruppenintervention in drei kooperierenden Schulen anhand von 330 (Versuchsgruppe n = 153; Wartelisten-Kontrollbedingung: n = 177) Teilnehmern. Es verringerte sich die Rate an Sozialphobie (gemessen mit Hilfe der „Social Phobia Inventory“) in der Versuchsgruppe von 30% auf 14.4%, während der Wert in der Wartelisten-Kontrollbedingung von 24% auf 25.7% anstieg. Mit Resilienz in Zusammenhang stehende Faktoren wie soziale Kompetenzen, Emotionsregulation sowie Selbstwirksamkeit konnten höchst signifikant, mit jeweils mittleren bis großen Effektstärken, verbessert werden und zeigten sich auch in der follow-up Untersuchung nach 3 Monaten stabil.
Studie II beschäftigte sich mit der Übertragung des offline Selbstsicherheitstrainings in eine online Version. Insgesamt nahmen 108 Personen (Versuchsgruppe n = 61; Wartelisten-Kontrollbedingung: n = 47) an einer Pilotstudie (prä- und post-Testung) teil. Es verringerte sich die Rate an Sozialphobie höchst signifikant von 44.26% auf 28% (gemessen mit SPIN). Die Resilienz konnte in der Versuchsgruppe ebenfalls höchst signifikant verbessert werden, während in der Kontrollgruppe keine derartigen Effekte zu finden waren. Internetspezifische maladaptive Kognitionen nahmen durch das onlinebasierte Training ab. Probanden, die am Onlinetraining teilnahmen, berichten davon, dass das Gefühl einer Erleichterung, online zu sein, ebenso wie die Fähigkeit, Konflikte eher nur online anzusprechen, abnahm.
Das Ziel der Studie, ein Selbstsicherheitstraining zur Prävention sozialer Ängste durch eine Förderung von Resilienz anhand evidenzbasierter Offline- und Onlineinterventionen zu entwickeln, kann damit als erreicht angesehen werden. Die Ergebnisse lassen auf eine generelle Wirksamkeit kognitiv-lerntheoretischer Wirkmechanismen unabhängig von der Art der Vorgabe (online oder offline) schließen.
Abstract
(Englisch)
Resilience is a crucial factor for the health of individuals. It is characterized by social, cognitive and emotion regulation skills. There is a need for interventions fostering resilience especially in adolescence and young adulthood; this age group is at risk of developing social phobia (SP). SP is one of the most common anxiety disorders, and characterized by an early age of onset and more frequent histories of childhood and adolescent shyness. The dissertation thesis aimed at developing an evidence based “social skills training”, in both an offline and online version, for increasing social, cognitive and emotional skills. Additionally, we studied the effects of maladaptive cognitions concerning the internet.
330 (intervention group n = 153; waiting list – control group n = 177) students attended the offline training. We found a highly significant decrease of social phobia in our intervention group (from 30% before the intervention to 14.4% after the training, measured by “Social Phobia Inventory”).We also found highly significant effects in our offline treatment group concerning resilience (improvements in social and emotional regulation skills).
Conducting an online study with 108 participants(intervention group n = 61; waiting list – control group n = 47) from the faculty of psychology, we found similar effects in our online intervention group. Participants reported highly significant decreases of social and emotion regulation skills (resilience) and a highly significant decrease of social fearsafter the intervention(from 44.26% before the online training to 28% after the training, measured by “Social Phobia Inventory”). Additionally, we found highly relevant decreases in items regarding maladaptive cognitions concerning the internet in our intervention group, with no effects in our control group.
Our findings suggest a promising evidence of the efficacy and efficiency of cognitive-behavioral intervention methods, with hardly any differences if provided online or offline. Our training is effective in increasing resilience and preventing social fears both offline and online. It may be considered as a first step in self-help or treatment programs.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
social anxiety shyness resilience
Schlagwörter
(Deutsch)
Sozialphobie Soziale Angst Schüchternheit Resilienz
Autor*innen
Mario Lehenbauer
Haupttitel (Deutsch)
Primäre Prävention sozialer Ängste
Hauptuntertitel (Deutsch)
Förderung von Resilienz mit Hilfe evidenzbasierter Offline- und Online-Interventionen
Paralleltitel (Englisch)
Prevention of social fears
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
III, 197 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Manuel Sprung ,
Alfred Barth
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC10770989
Utheses ID
22319
Studienkennzahl
UA | 091 | 298 | |