Detailansicht
Organtransplantation - unter dem Aspekt des Organhandels
Karin Kaltenbrunner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Maria Kletecka-Pulker
DOI
10.25365/thesis.25094
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30389.10408.848062-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Ziel dieser Diplomarbeit war es, einen Einblick über die Themen Organtransplantation und Organhandel zu verschaffen. Die frühen Anfänge der Transplantation von Organen lassen sich bis in das 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Zu Beginn wurden hauptsächlich Hautverpflanzungen durchgeführt. 1954 fand die erste erfolgreiche Nierentransplantation zwischen eineiigen Zwillingen statt. Vier Jahre später versuchte sich ein Ärzteteam an der Übertragung einer Niere bei nicht identischen Individuen. Häufig scheiterten diese Versuche, da vermehrt Abstoßungsreaktionen stattfanden. Jedoch entdeckte man 1976 die immunsuppressiven Eigenschaften eines Pilzmoleküls namens „Cyclosporin“, wodurch wieder Fortschritte erzielt werden konnten. Ein großes Problem stellt allerdings der Mangel an Organen dar. Um diesem entgegenwirken zu können, forscht man nach neuen Methoden, eine davon ist die Xenotransplantation. Hierbei wird tierisches Gewebe auf den Menschen übertragen. Diese Methode der Organtransplantation ist mit hohen Risiken verbunden und befindet sich noch in der Forschung. In Österreich ist der Versorgungsgrad mit Organen im Vergleich zu Deutschland relativ gut. Was vermutlich auch mit der gesetzlichen Regelung der Organtransplantation zusammenhängt. Während in Österreich die Widerspruchsregelung gültig ist, was bedeutet, dass jeder ein potenzieller Organspender ist, herrscht in Deutschland die gängige Praxis der Zustimmungslösung. Das bedeutet, dass sich die Personen aktiv in ein Register eintragen müssen, um potentielle Organspender zu werden. In Österreich stehen derzeit circa 1100 Patienten auf der Warteliste, in Deutschland sind es 11.500 Patienten. Mit 14.12.2012 ist in Österreich das Transplantationsgesetz – OTPG – in Kraft getreten. In diesem werden die Lebend- und Todspende, das Widerspruchsregister, die Nachsorge der Lebendspender, die Verpflichtungen der Entnahmeeinrichtungen, die Qualität und Sicherheit der Organe, der Transport der Organe, die Rückverfolgbarkeit, die Organvigilanz, der internationale Organaustausch und die Verwaltungsstrafbestimmungen geregelt. Aus dem Mangel an Spenderorganen entsteht das Problem des Organhandels. Strafbestimmungen für Organhandel unter Lebenden existieren in Österreich nicht, nur der Menschenhandel an sich ist strafbar. Für den Handel mit Leichenorganen muss man mit einer Verwaltungsstrafe mit bis zu €2180 rechnen. Organhandel ist nicht nur ein nationales, sondern ein internationales Problem. Leider sind wenig bis kaum wissenschaftliche Quellen zu diesem Thema zu finden. Das Internet ist dagegen gefüllt mit Artikeln über skrupellose Organhändler.
Eines der beliebtesten Organe am Schwarzmarkt ist die Niere. Oft sind Menschen in ärmeren Ländern dazu gezwungen ihre Niere zu verkaufen um die Familie damit zu ernähren. Viele Dialysepatienten aus Europa reisen in das Ausland, in der Hoffnung ein passendes Organ zu finden, um wieder gesund zu werden. Im Ausland illegal transplantierte Patienten erwarten keine Strafen wenn sie wieder nach Österreich kommen. Sie werden wie jeder andere Patient auch behandelt und versorgt. Nach einer Organtransplantation folgt ein langer Weg der Heilung, wobei die professionelle Nachbetreuung durch Ärzte und Pfleger gegeben sein sollte, um den bestmöglichen Erfolg zu erzielen. In Österreich gibt es fünf Organtransplantationszentren, die sich wiederum auf verschiedene Organe spezialisiert haben. Eines davon ist das Allgemeine Krankenhaus der Stadt Wien, welches nicht nur großen Wert auf die medizinische Nachbetreuung legt, sondern auch auf psychologische und pflegerische Hilfe. Sie bieten unter anderem auch die Möglichkeit an, in Selbsthilfegruppen mitzuwirken.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Organtransplantation Organhandel
Autor*innen
Karin Kaltenbrunner
Haupttitel (Deutsch)
Organtransplantation - unter dem Aspekt des Organhandels
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
78 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Maria Kletecka-Pulker
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC11177063
Utheses ID
22425
Studienkennzahl
UA | 057 | 122 | |