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Die Rezeption J. P. Jacobsens im deutschen Sprachraum
Lena Großmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Norbert Bachleitner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25104
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29553.03059.796661-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Rezeption Jens Peter Jacobsens fand im deutschen Sprachraum um 1900 in einer nicht nur historisch sondern auch kulturell wichtigen Umbruchphase statt. Eine vorherrschende Begeisterung für die naturalistischen Dichter Skandinaviens bereitete den Weg für ein spezielles Interesse an weiteren Autoren des Nordens und kam Jacobsens Einführung zugute. Die ersten Versuche von Georg Brandes, den Autor in Deutschland bekannt zu machen, waren anfangs wenig erfolgreich. Als der Naturalismus allmählich ästhetizistischeren Literaturströmungen wich, wurde die Vermittlung Theodor Wolffs an den Reclam Verlag jedoch ein voller Erfolg. Eine Jacobsen-Begeisterung erfasste Deutschland und Österreich, die u. a. eine aufwendige Sammelausgabe des Werkes bei Eugen Diederichs hervorbrachte. Der Autor war zu dieser Zeit sehr beliebt. Dies spiegelte sich auch in den Kritiken um 1900 wider, die u. a. seinen impressionstischen Stil, die realistischen Naturschilderungen und die psychologische Ausarbeitung der Charaktere lobten. Dabei bedingten sich das Bild, welches sich die KritikerInnen von dem Autor machten, und die Beurteilungen des Werkes gegenseitig. Träumerei, Krankheit und Tod im Gegensatz zum Leben waren zentrale Themen. In den Kritiken um 2000 wurde dieses Rezeptionsbild weiterhin bestätigt, wobei der Fokus verstärkt auf die Romane und die produktive Rezeption durch Schriftsteller der eigenen Kultur geriet. Der Autor wurde als eine Art „vergessener Klassiker“ gesehen, dessen literarische Position zwischen dem Naturalismus und Ästhetizismus des Fin de siècle fix bestand. Der Stil und der Inhalt der Werke waren in dieser Zeit mehr von Interesse als die psychologische Figurencharakterisierung, die hundert Jahre zuvor noch Aufsehen erregt hatte.
Abstract
(Englisch)
The reception of Jens Peter Jacobsen in German speaking countries around 1900 took place at a time of both important historical and cultural change. The first efforts of Georg Brandes to bring the work of Jacobsen to the attention of the German readers didn’t succeed. However, as the enthusiasm for naturalistic authors gradually gave way to more aesthetic streams of literature, Theodor Wolff’s promotion of Jacobsen at Reclam Verlag was a great success. Germany and Austria were caught up in an enthusiasm for Jacobsen, which lead among others to the sumptuous edition of Jacobsen’s collected works published by Eugen Diederichs. Literary criticism around 1900 mirrored Jacobsen’s popularity. The critics praised his impressionistic style, his realistic depictions of nature and the psychological development of his fictional characters among other things. The critics’ view of the author himself was closely connected to their interpretation of his work and vice versa. Dreaming, illness and death – as seen in contrast to life – were central themes. In the literary criticism of around 2000 this kind of reception was further confirmed. However, his novels and the reception of his texts in the works of German speaking authors received increased attention. The author was portrayed as a “lost classic”, whose literary position between the naturalism and aestheticism of the fin de siècle was reconfirmed. To the critics of around 2000 the style and the content of his work were more interesting than the psychological character development, which had attracted the attention of critics a hundred years earlier.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
reception Jens Peter Jacobsen 1970-1900 1980-2010 Germany Austria
Schlagwörter
(Deutsch)
Rezeption Jens Peter Jacobsen 1970-1900 1980-2010 Deutschland Österreich
Autor*innen
Lena Großmann
Haupttitel (Deutsch)
Die Rezeption J. P. Jacobsens im deutschen Sprachraum
Paralleltitel (Englisch)
The reception of J. P. Jacobsen in German speaking countries
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
136 S.: graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Norbert Bachleitner
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.92 Vergleichende Literaturwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption
AC Nummer
AC10712164
Utheses ID
22435
Studienkennzahl
UA | 393 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1