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Geschichtspolitik anhand der nicaraguanischen Revolution
unter besonderer Berücksichtigung der Alphabetisierungskampagne 1980
Laurin Maria Blecha
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Berthold Molden
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25171
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29180.10981.244364-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit hat zum Ziel, geschichtspolitisches Handeln nach der Revolution 1979 in Nicaragua aufzuzeigen. Die Arbeit setzt dabei einen thematischen Schwerpunkt auf das erste national ausgerichtete Projekt der Revolution: die Alphabetisierungskampagne im Jahr 1980. Es wird davon ausgegangen, dass in Phasen, in denen gesellschaftliche Transformationen mit einer erhöhten Dynamik stattfinden, Politik und Geschichte näher aneinander rücken und sich die jeweiligen politischen Akteur/innen auf ein bestimmtes Geschichtsbild berufen, um ihre politische und historische Legitimität zu konsolidieren. Die Kampagne, als erstes Projekt der Revolution, stellte in diesem Sinne einen entscheidenden Punkt der nicaraguanischen Zeitgeschichte dar, in der vor allem die Sandinistische Befreiungsfront (FSLN) als selbstbezeichnete Avantgarde der Revolution und die von ihr dominierte provisorisch eingesetzte Regierungsjunta, einen gesamtgesellschaftlichen Vertretungsanspruch stellten. In einem ersten Schritt soll anhand der Analyse der Übungs- und Lehrbücher der Kampagne dargestellt werden, wie die FSLN eine sandinistische Gegengeschichte (contrahistoria) thematisierte, die einen (historischen) Bruch mit der vorangegangen Zeit herzustellen versuchte. In diesem Zusammenhang soll auch gezeigt werden, dass auch contrahistoria, im Kontext „linker“ und revolutionärer Bewegungen in Lateinamerika steht. Weiters soll auf das Konzept des „neuen Menschen“ (Hombre nuevo) eingegangen werden, das als gesellschaftliche Utopie ein bedeutendes Konzept im lateinamerikanischen Kontext darstellt. In einem zweiten Schritt rückten die 1990er Jahre in das Blickfeld der Betrachtung. Mit der Abwahl der FSLN im Jahr 1990 und dem Sieg des konservativen Oppositionsbündnisses UNO (Unión Nacional Oposidadora) kam es zur transición und zu einem erneuten Bruch in der neuesten nicaraguanischen Geschichte. Mit dem Sieg der konservativen Opposition betraten nun jene Akteur/innen die politische Bühne, die Projekte und Entwicklungen der Revolution bewusst aus der Geschichte Nicaraguas auszublenden versuchten. Anhand der Analyse der Lehrbücher der 1990er Jahre und den Curricular-Plänen soll dies gezeigt werden. Als letztes soll exemplarisch das Projekt „Tren Cultural“ aus dem Jahr 2005 betrachtet werden. Das Projekt war eine Initiative von verschiedenen gesellschaftlichen Akteur/innen (staatliche, nicht-staatliche), wobei versucht wurde, die Kampagne wieder in die Erinnerung zu rufen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Geschichtspolitik Nicaragua Alphabetisierung Revolution
Autor*innen
Laurin Maria Blecha
Haupttitel (Deutsch)
Geschichtspolitik anhand der nicaraguanischen Revolution
Hauptuntertitel (Deutsch)
unter besonderer Berücksichtigung der Alphabetisierungskampagne 1980
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
VIII, 102 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Berthold Molden
Klassifikation
15 Geschichte > 15.88 Mittelamerika, Südamerika
AC Nummer
AC10709264
Utheses ID
22483
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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