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Traces of inspiration
he usage of foreign citations by Supreme Courts
Marianne Schulze
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Clemens Jabloner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25195
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30188.96099.798054-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ein Nebenprodukt der Rechtsvergleichung ist die Verwendung von Gesetzesteilen und rechtlichen Konstrukten in anderen Rechtsordnungen. Nachdem Teile von Gesetzen mit einiger Regelmäßigkeit zu reisen scheinen, ist es angebracht zu fragen, ob die Interpretationen dieser Gesetze mitwandern. Das trifft vor allem auch auf das vergleichende Verfassungsrecht zu, nachdem der Austausch von Rechtsprechung in den letzten Jahren bedingt durch die Globalisierung – verstanden als die Steigerung von Informationsmöglichkeiten und deren Austausch – gestiegen zu sein scheint. Basierend auf der Annahme, dass diese Art Querverweise mit einiger Regelmäßigkeit gemacht werden, stellt sich die Frage des „wie“? Diese Dissertation beleuchtet die Art und Weise wie solche Querverweise in andere Dicta eingebaut und diskutiert werden. Der Abgrenzung von Rechtsvergleichung folgend, wird der Anwendungsbereich von vergleichendem Verfassungsrecht skizziert. Nachdem der Eindruck entsteht, dass die Verwendung von ausländischen Dicta zunimmt, wird kurz die historische Dimension des Einsatzes beleuchtet, die deutlich macht, dass auch auf Grund der diversen historischen Bezüge diese Praxis tatsächlich eine lange Tradition in der Entwicklung und Interpretation des Rechts hat. Die Herausforderungen in der Interpretation von Menschen- und Grundrechten stehen im Zentrum der meisten ausländischen Dicta, daher werden die Entwicklungen in diesem Bereich eingehender diskutiert. Es gibt Gerichte und RichterInnen, die sich von der Praxis der Verwendung ausländischer Dicta klar distanzieren, unter ihnen auch RepräsentantInnen des US Supreme Court. Die Arbeit bespricht einige dieser Bedenken anhand Auszügen aus der jüngsten Rechtsprechung des Supreme Court. Weiters wird der, dem österreichischen Verfassungsgerichtshof zugeschriebene Skeptizismus in seinem weiteren historischen Umfeld skizziert und die vermutete Risikoaversion gegen ausländische Dicta wird in Frage gestellt. Eine Reihe von Herausforderungen und potenziellen Grenzen umgeben den Einsatz von Rechtsvergleichung, insbesondere die Verwendung von ausländischen Dicta. Unter anderem sind das sprachliche Grenzen, strukturelle Beschränkungen, Rechtskultur, die Methoden von Rechtsvergleichung, sowie die Auswahl der potenziellen Dicta. Weiters wird der Zweck der Verwendung dieser Zitate beleuchtet, vor allem in Bezug auf Faktoren, die diese Tendenzen stärken – wie zB persönliche Erfahrungen – aber auch die Notwendigkeit, die Legitimität der Institution oder des Erkenntnis zu erhöhen. Ausländische Dicta werden oft auch verwendet, um die darin enthaltenen Ideen und Schlüsse zu verwerfen, dies ist eine überraschend häufige Praxis in diesem Gebiet. Daneben werden auch die wachsenden strukturellen Zwänge, wie zB die Verpflichtung zur Verwendung von ausländischem Material, diskutiert. Wiewohl ein anderes Szenario, gibt es doch einiges an Gemeinsamkeiten in der Herausforderung, zur Originalquelle zu verbinden. Eine Reihe ausländischer Dicta werden im letzten Teil dieser Dissertation aufgespürt, um zu zeigen, wie die Originalquellen erscheinen, verschwinden und manchmal wiederaufscheinen. Ein paar Vorschläge zur Verbesserung der Spuren von Zitaten beschließen diese Arbeit.
Abstract
(Englisch)
A bi-product of comparative law is the usage of parts of legislation and legal constructs in foreign settings. Given that parts of legislation seem to travel and migrate at a certain frequency, it seems natural to ask whether the interpretation of said law follows the path. This applies particularly to comparative constitutional law, as the exchange of citations seems to have increased over the last few years, often attributed to globalization – understood as the increase of information availability and its exchange. Assuming that such references are made with some frequency, one of the many questions arising is: “how?” This thesis seeks to focus on how overt references are made and how they are built into the case under discussion. Following a delineation of what comparative law is – and what not, the scope of comparative constitutionalism is explained. As the usage of foreign citation is perceived to be increasing, a brief review of historic cases shows that in fact this kind of utilization of foreign citations has a long tradition due also to the intricate web that surrounds the development and interpretation of law. Challenges around the interpretation of human and fundamental rights are at the heart of most foreign citation usages and thus the developments in this part of comparative constitutional law are explored further. There are courts and judges, respectively, who take exception to the current excitement around utilizing foreign citations, among them representatives of the United States Supreme Court. The thesis reviews some of those objections along recent judgments of the Court. Furthermore, the skepticism attributed to the Austrian Constitutional Court is framed in its wider historic context and the assumption that judges there are risk-averse when it comes to utilizing foreign citations is probed. A number of challenges and potential limitations surround the usage of comparative law and foreign citations more specifically. Among others, the confines of language, structures, legal culture, the methods of comparative law as well as the selection of potential cases is explored. Added thereto, the purpose of engaging in comparative techniques is explored, particularly around factors that may increase the inclination of judges to use foreign citations in terms of personal experience as well as around the need to increase legitimacy of a specific ruling or the institution at large. The usage of foreign citation by way of rejection of ideas and conclusions is a surprisingly frequent practice in this field. It is duly noted in addition to a trend around structural forces such as obligations to explore foreign material, which is distinct and yet shares the challenge of tracing the foreign source to its origin. A number of foreign citations are traced in the final part of this thesis, showcasing some of the ways in which the original dicta appear, disappear and sometimes reappear. Some suggestions on how the quality of the path of citations could be further improved, round out the paper.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
comparative constitutional law cross references usage of foreign citations
Schlagwörter
(Deutsch)
Vergleichendes Verfassungsrecht Querverweise ausländische Zitate
Autor*innen
Marianne Schulze
Haupttitel (Englisch)
Traces of inspiration
Hauptuntertitel (Englisch)
he usage of foreign citations by Supreme Courts
Paralleltitel (Deutsch)
Spuren der Inspiration - Die Verwendung von ausländischen Zitaten durch Verfassungsgerichtshöfe
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
VIII, 175 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Clemens Jabloner ,
Dieter Kolonovits
Klassifikationen
86 Recht > 86.06 Rechtsvergleichung, Rechtsvereinheitlichung ,
86 Recht > 86.45 Grundrechte ,
86 Recht > 86.46 Staatsrecht, Verfassungsrecht: Sonstiges
AC Nummer
AC10720790
Utheses ID
22502
Studienkennzahl
UA | 083 | 101 | |
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