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Bronzezeitliche Holzeinbringung in den bronzezeitlichen Bergbau Hallstatt
Ralf Totschnig
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Gerhard Trnka
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25214
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29795.34210.901354-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Rahmen dieser Arbeit wurde das gesamte Fundmaterial der Grabungen im Bergwerk von Hallstatt, welches im NHM Wien aufliegt, gesichtet und die für diese Arbeit relevanten Fundstücke aussortiert. Diese wurden in einen Katalog aufgenommen, beschrieben und photographisch dokumentiert. Es konnten drei Hauptgruppen, Keile, Wieden und Zugenden, unterschieden werden, die dem Holztransport zuzuordnen sind. So konnten zwei unterschiedliche Transporttechniken für die Bronzezeit in Hallstatt nachgewiesen werden. Erstens das Transportsystem mit Zugloch, Keil und Wieden, und zweitens das System mit Öse. Auf Grund der Transportsysteme kann auf die Transportart (Schleifen, Seilen, ect.) geschlossen werden. Die Spuren auf den Funden aus dem Bergwerk können mit ziemlicher Sicherheit dem Schleifen zugeordnet werden. Schleifspuren sind beinahe ausschließlich auf der Unterseite der Stämme zu erkennen, sowie im Bereich der Kufe bzw. dem Stockende. Bei drei Zugenden1 aus dem Fundmaterial ist sehr gut zu sehen, dass das Zugende gespranzt war, etwas was heute noch beim Holztransport getan werden muss, um den Boden bzw. die Wege zu schonen, sowie das Schliefen zu erleichtern. In jenen Fällen, bei denen sich komplette Zugenden erhalten haben, kann man davon ausgehen, dass sie großörtig, mit dem dicken Stammende voraus befördert wurden was auf eine Förderung von oben nach unten spricht.2 Dies ist nicht weiter verwunderlich, da es prinzipiell einfacher ist, Holz mit Hilfe der Schwerkraft zu transportieren. Des Weiteren liegt das Einzugsgebiet der Hölzer in Hallstatt zu großen Teilen höher, als die Mundlöcher der prähistorischen Schachtanlagen3. Wie im Kapitel 6 (Historischer Holztransport) beschrieben, gibt es mehrere Möglichkeiten, Holz zu rücken. Dabei können Hilfsmittel wie Schlitten oder Tiere hier nicht nachgewiesen werden.4 Es kann ein Transportsystem komplett rekonstruiert werden, nämlich das Transportsystem mit Zugloch, Keil und Wiede bzw. Wieden. Das zweite Zugsystem mit Öse kann nur angedacht werden. Es ist zwar die Zugöse am Stamm bekannt, allerdings mittels was die Stämme gerückt wurden, kann nicht mehr gesagt werden. Möglicherweise mit Hilfe eines Seils. Zwei Funde aus dem Fundmaterial der Ostgruppe (Ältere Eisenzeit) zeigen, dass zumindest das Transportsystem mit Öse auch während dieser Zeit Verwendung fand. Die beschriebenen, unpfleglichen Rückverfahren können für die Bronzezeit außer Acht gelassen werden, da der Wald als Rohstoffquelle genutzt wurde und daher auf den Bestand geachtet werden musste. Die unpfleglichen Rückverfahren würden diesen teilweise zerstören bzw. beschädigen. Des Weiteren sind keine Hölzer bekannt, die Spuren von unpfleglichen Rückverfahren aufweisen. Die Keile deuten darauf hin, dass das Transportsystem genormt war. Die Keile und die dazugehörigen Zuglöcher sind in ihren Größen alle sehr ähnlich. Auch von einer Wiederverwendung der Keile kann auf Grund ihrer Fundmenge und Beschaffenheit in manchen Fällen ausgegangen werden. Um genau nachvollziehen zu können wie diese Zugsysteme funktioniert haben, müsste man auf die Experimentalarchäologie zurückgreifen und beide Systeme nachbauen und ausprobieren. Nur dann können noch offene Fragen beantwortet werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Bronzezeitliche Holzeinbringung Bronzezeitlichen Bergbau Hallstatt Hallstatt Bronzezeitlicher Holztransport
Autor*innen
Ralf Totschnig
Haupttitel (Deutsch)
Bronzezeitliche Holzeinbringung in den bronzezeitlichen Bergbau Hallstatt
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
64 S., 107 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gerhard Trnka
Klassifikation
15 Geschichte > 15.19 Vor- und Frühgeschichte
AC Nummer
AC10724628
Utheses ID
22518
Studienkennzahl
UA | 309 | | |
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