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MenschenrechtsverteidigerInnen in Kolumbien
Aggressionen gegenüber JuristInnen und StaatsfunktionärInnen unter dem Aspekt ihrer Menschenrechtsarbeit (2002 - 2012)
Susanne Schaudy
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
René Kuppe
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25283
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29539.45887.771664-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der Regierungszeit von Álvaro Uribe Vélez (2002-2010) spitzten sich die Lebensum-stände und die Arbeitsbedingungen der MenschenrechtsverteidigerInnen in Kolumbien zusehends aufgrund von diversen illegalen und legalen Aggressionsformen zu und auch unter Juan Manuel Santos (ab 2010), obwohl er einen von Uribe zu unterscheidenden Regierungsstil handhabt, präsentiert sich eine steigende Aggressionstendenz gegen Men-schenrechtsverteidigerInnen. Im Zentrum dieser Arbeit steht die Frage, welche Rolle die Aggressionen gegen kolumbi-anische MenschenrechtsverteidigerInnen in den vom intern bewaffneten Konflikt gepräg-ten Regierungspolitiken 2002-2012 spielen. Darüber hinaus wird eine Diskussion der Existenz und Effektivität der ihnen gebotenen und geforderten Schutzmaßnahmen bear-beitet. Die Darstellung der wichtigsten Begriffe und Konzepte, die im ersten Teil der Arbeit ab-gewickelt werden, bilden den Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung mit den grund-legenden Problematiken Kolumbiens, die in dieser Diplomarbeit auf Menschenrechtsver-letzungen fokussiert werden. Außerdem erlaubt die Aufnahme der Konzepte der politi-schen und strukturellen Gewalt und des Staatsterrorismus’ eine Weiterarbeit mit der Aus-arbeitung der Aggressionsstrukturen. Während im vorhergehenden Teil anhand von rechts- und politikwissenschaftlicher Literaturrecherche gearbeitet wird, werden bei der Ausarbeitung der Aggressionsstrukturen praxisorientierte ExpertInneninterviews und Ar-tikel, die der zivilgesellschaftlichen Ebene entstammen, zugeschalten. Die Subforschungsfrage, welche Rolle und Effizienz der menschenrechtsbasierte Schutz der MenschenrechtsverteidigerInnen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene zeigt, resultiert in einer Analyse der bereits bestehenden Schutzmechanismen und dem Abwägen des menschenrechtsbasierten Entwicklungsansatzes. Die wichtigsten Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass die Aggressionen gegen Menschen-rechtsverteidigerInnen in Kolumbien ein Entwicklungshemmnis für die Mehrheit der ko-lumbianischen Bevölkerung bedeuten. Aufgrund der aktuellen Politik Kolumbiens haben wirtschaftspolitische Interessen Priorität. AnwältInnen und StaatsfunktionärInnen, die im Rahmen der Menschenrechte handeln und im Dienst von zivilgesellschaftlichen Gruppen und anderwärtigen individuellen MenschenrechtsverteidigerInnen stehen, fungieren als Grenze zur politischen Macht. Die politische Oligarchie, die für die Umsetzung von wirt-schaftspolitische Interessen unrechtmäßige Mittel einsetzt, ist bedroht, warum Menschen-rechtsverteidigerInnen zum Zielobjekt von Aggressionen werden. Staatsterrorismus wird bestätigt. Den Abschluss dieser Arbeit bildet der Ausblick auf die Herausforderung, dass Men-schenrechte in dem aktuellen Wirtschaftsmodell Vorzug bekommen. Der politische Wille ist als zentrales und entscheidendes Element für die grundsätzlichen Probleme des Landes belegt. Barrieren für Problemlösungen, wie die Aggressionen gegen Menschenrechtsver-teidigerInnen, entstehen und den MenschenrechtsverteidigerInnen wird solange kein Auf-atmen gegönnt werden, bis nicht die Wurzeln des gesamten Problemkonstrukts angepackt werden.
Abstract
(Englisch)
During the government period of Álvaro Uribe Vélez (2002-2010), different illegal and legal acts of aggression affected and worsened the circumstances and the labour condi-tions of human rights defenders in Colombia. Even under president Juan Manuel Santos (since 2010) there is a notable upward trend of aggressions against human rights defend-ers, although Santos' style of governing totally differs from Uribe's. The thesis discusses the situation of Colombian human rights defenders and aggressions faced by them during the government period from 2002 to 2012, a time affected by the internal armed conflict. Furthermore the existence and effectiveness of protective measures for this group will be explained. These measures are offered and demanded for and by human rights defenders. The description of the most important terms and concepts in the first part of this thesis, is the source for the examination of the fundamental problems concerning violations of hu-man rights in Colombia. The concepts of political and structural violence and the concept of terrorism of state allow further investigation of the aggression structures. While the previous part is based on the results of jurisprudential and polit-scientific literature re-search, the author uses interviews with experts to get a practical view as well as articles, written by civil society stakeholders, to elaborate on the aggression structures. The subordinated research question is, which role and effectiveness has the human rights-based protection of human rights defenders on local, national and international level. It is resulting in the analysis of already existing protective mechanisms and putting them in a context with the human rights-based development approach. The result of this study shows that aggressions against human rights defenders are an ob-stacle for development for the majority of the Colombian population. Due to the current policies in Colombia, polit-economical interests have priority. Advocates and operatives of the state, who are acting within the framework of human rights and who serve groups of the civil society and other individual human rights defenders, work at the limit of the political power. The political oligarchy is threatened, that's why the human rights defend-ers are becoming targets for aggressions. In summary these actions can be described as state-terrorism. One of the closing arguments of this thesis establishes the perspective of the big challenge to prefer human rights in the current economic model. The political is seen to be the cen-tral and essential element for the fundamental problems of the country and in turn, out of the fundamental problems of the country, results in the barrier of aggressions against hu-man rights defenders. The situation of the human rights defenders won´t improve, if the roots of the problematic construct are not addressed.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Human Rights Defenders Human Rights Human Rights Violation Colombia terrorism of state aggression human-rights based development protection
Schlagwörter
(Deutsch)
Menschenrechtsverteidiger Menschenrechte Menschenrechtsverletzungen Kolumbien Staatsterror Aggressionen menschenrechtsbasierter Entwicklungsansatz Schutzmaßnahmen
Autor*innen
Susanne Schaudy
Haupttitel (Deutsch)
MenschenrechtsverteidigerInnen in Kolumbien
Hauptuntertitel (Deutsch)
Aggressionen gegenüber JuristInnen und StaatsfunktionärInnen unter dem Aspekt ihrer Menschenrechtsarbeit (2002 - 2012)
Paralleltitel (Englisch)
Human Rights Defenders in Colombia
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
166 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
René Kuppe
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.15 Wissenschaftspolitik, Kulturpolitik ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges ,
86 Recht > 86.85 Menschenrechte ,
89 Politologie > 89.58 Politische Gewalt ,
89 Politologie > 89.74 Internationale Zusammenarbeit: Sonstiges ,
89 Politologie > 89.76 Friedensforschung, Konfliktforschung ,
89 Politologie > 89.79 Internationale Konflikte: Sonstiges
AC Nummer
AC10858395
Utheses ID
22579
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1