Detailansicht

Ein Tummelplatz einander widersprechender Vorstellungen und Gedanken
zur Konzeption von Mehrdeutigkeit in Leo Perutz' "St. Petri-Schnee"
Michaela Bilgeri
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Roland Innerhofer
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25319
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29570.29690.679870-6
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit behandelt Leo Perutz´ 1933 erschienen Roman St. Petri-Schnee. Ausgangspunkt der Untersuchung bilden die sich widersprechenden Erklärungsmodelle der Ereignisse in Georg Friedrich Ambergs Leben und die dadurch entstehende Mehrdeutigkeit der Erzählung. Die Auseinandersetzung der Forschungsliteratur mit diesem Merkmal des Romans bildet den ersten Teil der Arbeit. Es wird dabei festgestellt, dass in der Literatur zumeist eine Auflösung der Mehrdeutigkeit zugunsten einer eindeutigen Interpretation der Erzählung angestrebt wird. Eine andere Form der Annäherung lässt sich in der Phantastikforschung ausmachen, welche zwar die Mehrdeutigkeit als Strukturmerkmal des Romans beschreibt, eine Interpretation derselben aber vermissen lässt. Diese Arbeit unternimmt den Versuch, zum einen gerade die Unauflösbarkeit der Mehrdeutigkeit nachzuweisen, zum anderen aus dieser für den Roman konstitutiven Mehrdeutigkeit eine Interpretationsthese des Werks zu gewinnen. Dafür wird der Roman St. Petri-Schnee zunächst in Anlehnung an Matías Martínez´ Theorie einer doppelten, sich ausschließenden Motivierung untersucht. Dabei können im Text zwei konkurrierende Erklärungsmodelle festgemacht werden, die einer kausalen Motivierung oder einer finalen, dem Determinismus verschriebenen Motivierung verpflichtet sind. Anhand der Dichotomien „Zufall oder Schicksal“, „Traum oder Wirklichkeit“, „Gelenktheit oder Selbstbestimmung“ wird die Inkompatibilität der beiden Erklärungsmodelle herausgearbeitet und die Unauflösbarkeit der Mehrdeutigkeit nachgewiesen. In einem von der Autorin um die teleologische Motivierung erweiterten Ansatz wird im letzten Teil der Arbeit die Interpretation der im Roman auftretenden Mehrdeutigkeit durchgeführt. Dabei zeigt sich, dass sich die Aufrechterhaltung der Mehrdeutigkeit durch den unzuverlässigen Erzähler Georg Friedrich Amberg als dessen notwendig getroffene Maßnahme erweist, um seine Identität zu sichern. Amberg macht sich im Sinne einer teleologischen Motivierung dabei sowohl die kausale als auch die finale Motivierung zunutze, um die verschiedenen Ereignisse in seine Version der Geschichte integrieren und somit seine Identität schützen zu können.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Perutz St. Petri-Schnee Mehrdeutigkeit Motivation unzuverlässiger Erzähler Zufall Determinismus
Autor*innen
Michaela Bilgeri
Haupttitel (Deutsch)
Ein Tummelplatz einander widersprechender Vorstellungen und Gedanken
Hauptuntertitel (Deutsch)
zur Konzeption von Mehrdeutigkeit in Leo Perutz' "St. Petri-Schnee"
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
114 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Roland Innerhofer
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors
AC Nummer
AC10715179
Utheses ID
22612
Studienkennzahl
UA | 332 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1