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Römische Graffiti auf Wandmalerei aus Österreich
Eva Vlcek
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Hans Taeuber
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25367
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29530.12564.106965-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hauptziel der vorliegenden Arbeit ist die Zusammenstellung aller innerhalb der modernen österreichischen Landesgrenzen gefundenen römischen Wandmalereien mit Ritzinschriften oder -zeichnungen. In einem umfangreichen einleitenden Kapitel wird versucht, an die Probleme und grundlegenden Fragen heranzuführen, die sich bei der Beschäftigung mit dieser Fundgattung ergeben können. Diese sind häufig direkt oder indirekt Resultat der leichten Zerstörbarkeit des Wandverputzes, die sich auch in einem generell geringen Fundaufkommen bei häufig starker Fragmentierung äußert. Nur wo besondere externe Erhaltungsbedingungen gegeben sind, etwa in den Vesuvstädten, in denen die Vulkanasche die Mauern nicht nur einem späteren Zugriff entzogen, sondern auch die Statik der Wände über viele Jahrhunderte erhalten hat, ist es möglich, außerordentlich gut erhaltene Wandpartien und somit auch darauf befindliche Ritzungen in relevantem Ausmaß vorzufinden. Der überwiegend schlechte Erhaltungszustand der Fragmente wirkt sich weiters nicht nur nachteilig auf die Aussagekraft der Fragmente aus, sondern ist auch Ursache des zumeist eher verhaltenen Interesses an dieser Fundgattung. Dem bisweilen problematischen Umgang mit Neufunden und Altbeständen und mangelndem Bewusstsein für Ritzungen auf Wandmalerei ist es zuzuschreiben, dass Graffiti bei Ausgrabungen nicht erkannt werden, verloren gehen, oder aufgrund ungeeigneter Lagerbedingungen und anderer Faktoren zu Schaden kommen. Die Beschäftigung mit den Ritzungen selbst ist vor allem mit Fragen nach den Urhebern der Inschriften und Zeichnungen und nach dem Stellenwert der Graffiti in den römisch geprägten sozialen Zentren des Reiches verbunden. Es wird versucht sich diesen Fragestellungen über die Analyse der Anbringungsorte und Inhalte der Graffiti aus den Vesuvstädten zu nähern. Ergänzend werden Äußerungen der antiken Schriftsteller herangezogen, die gerade aufgrund ihres beiläufigen Tonfalls einen unverfälschten Blick auf die Einschätzung von Zeitgenossen ermöglichen können. In Summe zeigt sich, dass vielen Graffiti ein starkes kommunikatives Element zu Eigen ist, das sowohl durch selektive Anbringung an bestimmten Stellen, aber auch Wahl der Inhalte zum Ausdruck kommt. Es handelt sich bei diesen Graffiti somit um ein in breiten Schichten der Bevölkerung verbreitetes Instrument zur niederschwelligen Kontaktaufnahme und Selbstdarstellung. Die großen Wandflächen eigneten sich aufgrund ihrer guten Einsichtigkeit jedoch auch zum Festhalten von Notizen jeglicher Art und wurden in allen Teilen des Reiches selbstverständlich für Aufzeichnungen privater, ökonomischer und militärischer Natur genutzt. Das Zentrum der Arbeit bildet ein nach Provinzen und Fundstellen geordneter Katalog aller mir zugänglichen Wandmalereien mit Ritzungen, in dem die einzelnen Fragmente innerhalb ihrer Kontexte aufgelistet und beschrieben werden. Es wird deutlich, dass in den Donauprovinzen Inhalte und Anbringungsorte der Wandritzungen ganz ähnlich gewählt werden wie in den städtischen Zentren Italiens, womit trotz der weit schlechteren Überlieferungslage ein grundsätzlich ähnlicher Gebrauch der Wand als Träger von Schrift und Bild angenommen werden kann.
Abstract
(Englisch)
The main aim of this paper is the compilation of all pieces of wallplaster with writings or drawings scratched on their surface, found within the borders of modern Austria. In a comprehensive starting chapter it was tried to discuss the main problems, which occur dealing with this type of material. Most of these are directly linked to the easy destructibility of wallplaster. The ephemeral character of wallplaster is also the main reason for the usually bad condition of mural paintings found in excavations and for the low probability to discover legible or interpretable texts or drawings on them. Only under very special conditions the surface of the plaster survives to a relevant extent. This, for example, can be stated for the ancient settlements around Mount Vesuvius, where the ashes of the volcano kept the walls from external interference and preserved the statics of the buildings. Another problem is the use of improper methods of preserving graffiti in excavations as well as in depositories. The lack of awareness for this kind of source can cause severe damage to the small basis of material. Working on graffiti also raises questions about the nature of this phenomenon: What kind of people had the ability to write and how where they distributed among the social classes of roman society? Why did they even take part in writing on the walls of their own houses or the homes of others and how were they trying to achieve – whatever it was? It is therefore tried to deal with these problems by analyzing what kind of sentences and images people wrote or drew on the walls and where they preferred doing it. It was further tried to gain information about the graffiti by analyzing statements of ancient writers, who can be seen as a more or less reliable source of information because their main interest is not the subject of graffiti themselves but some other events. Graffiti are used for a low-level communication throughout a wide social spectrum. This was one way of expressing and presenting oneself and connecting to other inhabitants of settlements of any kind. This is emphasized through the choice of place and contents of the written texts. But people also used the wide and smooth surface of the walls to write down their everyday notes. When one comes to study the graffiti of the provinces, one will notice that these observations are true not only for the settlements around Vesuvius, but also for emporia, villas, and military camps in the outskirts of the empire.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Roman graffiti
Schlagwörter
(Deutsch)
Römische Graffiti
Autor*innen
Eva Vlcek
Haupttitel (Deutsch)
Römische Graffiti auf Wandmalerei aus Österreich
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
243 S., XXXI S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hans Taeuber
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.14 Diplomatik, Epigraphik ,
15 Geschichte > 15.15 Archäologie ,
15 Geschichte > 15.19 Vor- und Frühgeschichte ,
15 Geschichte > 15.25 Alte Geschichte ,
15 Geschichte > 15.28 Römisches Reich ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich
AC Nummer
AC10787231
Utheses ID
22649
Studienkennzahl
UA | 310 | | |
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