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Das Chartular von Saint-Nicaise in Reims (13. Jahrhundert)
eine Untersuchung des Sprachgebrauchs und des volkssprachlichen Einflusses
Karina Anne High
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Metzeltin
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25380
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29896.64341.917665-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Den Kern der vorliegenden Arbeit bildet die Frage nach dem Sprachgebrauch und dem volkssprachlichen Einfluss im Chartular von Saint-Nicaise in Reims, welches aus dem 13. Jh. stammt. Vorerst gilt es, dieses Chartular und die Bestandteile der Urkunden mittels diplomatischer Termini zu beschreiben, dann als weiteren Schritt die strukturellen Eigenschaften der Urkunden dieses Chartulars mithilfe einer Auswahl von 75 Texten zu erkunden. Während der Volkssprache im 13. Jh. zunehmend Bedeutung zukommt, bleibt das Lateinische zunächst die Sprache der Verwaltung und der Rechtsprechung, wobei viele Wörter volkssprachlichen Ursprungs in den Texten auftreten. Dies geht mit dem Bedürfnis einher, neue Begriffe für eine durch die Germanen veränderte soziale und rechtliche Realität zu schaffen. Zwar weisen generell die Texte dieselben Abschnitte und Formeln auf, es sind aber einige Abweichungen festzustellen, die teilweise auf die volkssprachliche Interferenz zurückzuführen ist. Es sind etwa Synonympaare belegt, von denen ein Element dem Lateinischen und dem anderen die Volkssprache zugrunde liegt. Bezüglich der Grammatik ist auffallend, dass die Personalpronomina in begrenztem Maße Anwendung finden, die Demonstrativa einander großteils angeglichen sind sowie die Syntax und die Deklination einer mehr oder weniger fixen Struktur folgen. Außerdem tritt eine große Zahl an Partizipien auf, die den Demonstrativpronomina in ihrem Gebrauch sehr ähneln. Der volkssprachliche Einfluss ist an den Eigennamen – sowohl Anthroponymen, wie auch Toponymen – besonders leicht zu erkennen. Diese werden teils dem lateinischen Text durch Hinzufügung eines lateinischen Flexionssuffixes angepasst oder erscheinen unverändert in ihrer volkssprachlichen Form. Die Urkundensprache wird von einer starken Formelhaftigkeit geprägt, die einerseits die Funktion hatte, durch eine klare Sprache den rechtlichen Wert des Vertrags zu sichern, und andererseits vielleicht den Mangel der Lateinkenntnisse der beteiligten Parteien wiedergibt, zu einem Zeitpunkt, als das Lateinische nur mehr als „Vatersprache“ fortlebte.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Chartular Kopialbuch Saint-Nicaise Reims Diplomatik Sprachliche Untersuchung Volkssprachlicher Einfluss
Autor*innen
Karina Anne High
Haupttitel (Deutsch)
Das Chartular von Saint-Nicaise in Reims (13. Jahrhundert)
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Untersuchung des Sprachgebrauchs und des volkssprachlichen Einflusses
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
200 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Metzeltin
Klassifikation
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.44 Lateinische Sprache
AC Nummer
AC10759381
Utheses ID
22662
Studienkennzahl
UA | 236 | 346 | |
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