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Scheitern sozialer Bewegungen am Beispiel von Robert Owen
Arno Uhl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Birgitta Bader-Zaar
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25398
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29501.73477.686154-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Aspekt des Scheiterns der drei großen praktischen Projekte des englischen Sozialreformer und Frühsozialisten Robert Owen (1771 – 1858). Scheitern zählt zu den Grunderfahrungen sozialer Bewegungen, die gesellschaftliche Verhältnisse verändern wollen. Trotzdem wird es nur wenig behandelt. Die Bearbeitung des Themas soll hier eine tiefergehende Reflexion ermöglichen. Dazu wird der Begriff des „graduellen Scheiterns“ herangezogen. Hinter Handlungen stehen viele Intentionen, die immer mehr oder weniger erfüllt werden können. In der Realität stehen sich somit nicht absoluter Erfolg und absolutes Scheitern gegenüber, sondern verschieden Mischformen. Nach einer steilen Karriere wurde Owen 1799 Miteigentümer der großen Baumwollspinnerei in New Lanark. Zu dieser Zeit steckte die Industrie noch in ihren Kinderschuhen und es herrschten durchgängig schrecklich Zustände. In diesem Umfeld setzte Owen 25 Jahre lang zahlreiche soziale Reformen in New Lanark um, die es zu einer Pilgerstätte für PhilanthropInnen und SozialreformerInnen werden ließ. Durch diese Erfahrungen und durch die Versuche politische Veränderungen im Parlament durchzusetzen radikalisierte er zunehmend seine Ansichten. Er sah das technologische Potential für einen allgemeinen Wohlstand. Um dieses zu realisieren entwarf er ein Siedlungskonzept von „Communities of Equality“, die die Grundelemente einer neuen Gesellschaftsordnung bilden sollten. Diese Siedlungen waren kommunistisch insofern die geld- und tauschvermittelte Versorgung durch eine umfassende Bedürfnisbefriedigung ersetzt werden sollte. 1825 versuchte Owen dieses Modell in den Vereinigten Staaten umzusetzen und gründete die Siedlung „New Harmony“. Die rund 1.000 EinwohnerInnen wurden nicht ausgewählt. Sie waren in ihren Einstellungen und sozialen Hintergründen sehr heterogen und es fehlten wichtige Qualifikationen. Es gelang weder die schlechte wirtschaftliche Leistung noch die zunehmenden inhaltlichen Konflikte zu bewältigen. Nach sechs Reorganisationsversuchen, scheiterte das Experiment 1827 schließlich. 1830 kehrte Owen nach England zurück und fand sich bald an der Spitze der sich formierenden ArbeiterInnen- und im speziellen der Genossenschaftsbewegung wieder. In diesem Umfeld gründete er 1832 die „Equitable Exchange Bank“. Dort konnten Waren abgeliefert werden. Dafür wurden eigens gedruckte Arbeitsscheine ausgegeben mit denen gelagerte Waren wieder ausgelöst werden konnten. Das langfristige und nie verwirklichte Ziel war, dass die Arbeitsscheine den genauen Arbeitsaufwand wiederspiegeln und so einen gerechten Austausch ermöglichen sollten. Nach nur kurzer Zeit ergaben sich zahlreiche ökonomische Probleme, wie eine fehlende Versorgung mit Rohstoffen und Grundbedarfsgütern. Die anfängliche Euphorie und rege Nutzung der Arbeitsbörse nahm schnell ab und 1834 ging die Arbeitsbörse ein.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Scheitern soziale Bewegungen Robert Owen Frühsozialismus Utopischer Sozialismus New Lanark New Harmony Arbeitsbörse Equitable Labour Exchange
Autor*innen
Arno Uhl
Haupttitel (Deutsch)
Scheitern sozialer Bewegungen am Beispiel von Robert Owen
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
124 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgitta Bader-Zaar
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte
AC Nummer
AC10713676
Utheses ID
22677
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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