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Die Tagzeitenliturgie an den drei Tagen vor Ostern
ein liturgietheologischer Beitrag zur Feier des Paschamysteriums
Ingrid Fischer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Betreuer*in
Hans-Jürgen Feulner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25515
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30317.62573.549769-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Tagzeitenliturgie an den drei Tagen vor Ostern Ein liturgietheologischer Beitrag zur Jahresfeier des Paschamysteriums Die Tagzeitenliturgie, der tägliche Gottesdienst der Kirche, zeigt sich an den drei Tagen vor Ostern in einer außergewöhnlichen Gestalt, die von den ältesten erhaltenen liturgischen Quellen bis in die Gegenwart nahezu unverändert bleibt. Die darin erkennbare hohe Wertschätzung lässt vermuten, dass diese Feiern einen substantiellen theologischen Beitrag zur Jahresfeier von Ostern leisten. Die von jeher populär als „Trauermetten“ (Tenebrae) bekannten Feiern der Nacht- und Morgenhore von Gründonnerstag bis Karsamstag können auch heute zu der Erfahrung verhelfen, dass „das Stundengebet als öffentliches Gebet der Kirche auch Quelle der Frömmigkeit und Nahrung für das persönliche Beten“ (SC 90) ist. Im historischen Aufriss der formativen Phasen seiner Gestaltwerdung von der Kodifikation im Frühmittelalter über die Festschreibung in den nachtridentinischen Brevieren bis zur Neuordnung im Zuge des Zweiten Vatikanischen Konzils bestätigt sich erstens die auf Psalmodie und Schriftlesung mit Responsorien reduzierte Feiergestalt als für diese Tage typisch; zweitens die überaus stabile Tradierung bestimmter Gesänge und Texte; schließlich ein besonderer Umgang mit Feuer und Licht, dessen liturgische Deutung im Feierverlauf nicht expliziert wird. Im Zuge der Liturgiereform des 2. Vaticanums hat sich die Feiergestalt der vorösterlichen Tagzeitenliturgie nachhaltig verändert und stärker differenziert. Gemeinsam ist den untersuchten Ordnungen die Kürzung im Textumfang. Die Anbindung an die Tradition erfolgt in jeder der neuen Formen auf eigene Weise. Theologisch überaus ergiebig ist die Analyse sowohl der früheren als auch der heutigen Gesänge und Texte, deren größten Anteil – wie generell in der Tagzeitenliturgie – die Psalmen stellen. Über ihr unerschöpfliches anthropologisches Identifikationsangebot hinaus bildet die christologische Deutung der Psalmen das hermeneutische Fundament für ihren spezifischen liturgischen Gebrauch. Das hermeneutische Potential der Psalmen für die Erschließung der kirchlich gefeierten Heilsmysterien ist durch ihre neutestamentliche Rezeption und die patristische Auslegungstradition grundgelegt. Entscheidend mitbestimmt wird es durch die Auswahl der Antiphonen sowie durch den gemeinschaftlichen gesungenen Vollzug. Es erhöht sich überdies, sobald ein und derselbe Psalm mehrmals im Jahreskreis, an einem anderen Fest oder in den geprägten Zeiten wiederkehrt und so die Feierinhalte in einen wechselseitigen Deutungszusammenhang gebracht werden. Schriftverständnis und Feier¬erfahrung der Beter erwachsen maßgeblich aus dem Zusammenklang dieser liturgischen Resonanzen. Die traditionelle und die nach der jüngsten Liturgiereform erneuerte römische Liturgia Horarum sowie das exemplarisch dargestellte Schema B im Thesaurus Liturgiae Horarum Monasticae bringen nicht nur einzelne theologische, christologische, ekklesiologische und soteriologische Facetten der österlichen Mysterien zum Leuchten. Das aus ihnen erkennbare theologische Proprium jedes der drei Tage steht in Korrespondenz zu den Hauptliturgien am Gründonnerstag und Karfreitag, erfährt aber in jeder Feierform andere Nuancierungen. Die untersuchten Gottesdienste bieten also sehr unterschiedlich akzentuierte, in sich stimmige Entfaltungen paschaler Theologie. Zudem bedienen sie sich je anderer Weisen der liturgischen Vermittlung und Aneignung durch die Feiernden. Diese Vielfalt sensibilisiert für Gestalten und Ausdrucksformen der Tagzeitenliturgie. In jedem Fall kann aus deren Reichtum für eine spirituell und existentiell vertiefte Feier der Jahresfeier von Ostern geschöpft werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Ostern Osterfeier Paschamysterium Tagzeitenliturgie Stundengebet Gründonnerstag Karfreitag Karsamstag Triduum
Autor*innen
Ingrid Fischer
Haupttitel (Deutsch)
Die Tagzeitenliturgie an den drei Tagen vor Ostern
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein liturgietheologischer Beitrag zur Feier des Paschamysteriums
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
VII, 377 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Hans-Jürgen Feulner ,
Marianne Schlosser
Klassifikation
11 Theologie > 11.74 Liturgik
AC Nummer
AC10681253
Utheses ID
22771
Studienkennzahl
UA | 080 | 011 | |
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