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Erlebte Genderdysphorie und psychisches Wohlbefinden bei transsexuellen Personen
Catharina Schneider
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ilse Kryspin-Exner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25524
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29251.15321.917669-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersucht das Konstrukt der Genderdysphorie sowohl theoretisch, als auch empirisch. In der fünften Revision des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM) soll es die bisherige Diagnose „Gender Identity Disorder“ (GID) ablösen. Diese Neuerung geht mit einem Paradigmenwechsel einher, nachdem „Transsexualität“ nicht länger als psychiatrische Störung, sondern als natürliche Variation menschlich-geschlechtlichen Erlebens betrachtet wird. In diesem Zuge stellt Genderdysphorie das Leiden unter einer nichtpathologischen transsexuellen Entwicklung dar, für das konkrete Definitionen und Instrumente der Erfassung in Zukunft von Bedeutung sind. Im Forschungsprojekt „ENIGI – European Network fort he Investigation of Gender Incongruence“, innerhalb dessen die vorliegende Arbeit entstand, wird Genderdysphorie mittels unterschiedlicher Fragebögen erfasst. Zwei Instrumente, die „Utrecht Gender Dysphoria Scale“ (UGDS) und das „Gender Identity/ Gender Dysphoria Questionnaire for Adolsescents and Adults“ (GII) wurden explizit auf ihre Definitionen von Genderdysphorie sowie die Übereinstimmung mit der sie diese erfassen untersucht. Zusätzlich wurde der Zusammenhang von Genderdysphorie und Geschlechtsidentität untersucht. Es wurde festgestellt, dass Genderdysphorie in den beiden Fragebögen unterschiedlich konzeptionalisiert wurde, was zu leicht voneinander abweichenden Ergebnissen in den Subgruppen nach Geschlecht und Alter zu dem Geschlechtsinkongruenz zum ersten mal bemerkt wurde, führte. Während die UGDS in Genderdysphorie die Ablehnung des eigenen Körpers und eine gegengeschlechtliche Identifizierung sieht, definiert das GII sie als pathologisches Gegenstück einer (gesunden) Geschlechtsidentität. Die Untersuchung des Zusammenhanges zwischen Genderdysphorie und Geschlechtsidentität zeigten Unterschiede in den einzelnen Subgruppen. Zusätzlich wurde ein nur sehr geringes Maß an selbst-berichteter Psychopathologie bei den Teilnehmenden gefunden. Am deutlichsten traten Depressionen und Angst-bezogene psychische Probleme auf, allerdings nur in einem geringen Maß. Zusammenfassend zeigte sich, dass beide Instrumente sich zur Erfassung von Genderdysphorie als nützlich für die zukünftige Forschung erwiesen, dass allerdings eine Überarbeitung hinsichtlich ihrer Definitionen und ihres Inhaltes in Anlehnung an die neue Diagnose nötig erscheint.
Abstract
(Englisch)
The study at hand aimed to examine the construct of gender dysphoria both theoretically and empirically. Since gender dysphoria will become the new diagnosis for gender identity disorder (GID) in the upcoming 5th edition of the Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM), accompanied by a paradigm shift, perceiving “Transsexuality” no longer as psychiatric condition but natural variation of gender expression, obliging definitions and valid measurements become more important in the future. Within the “European Initiative for the Investigation of Gender Incongruence” (ENIGI) it is measured as part of the diagnostic process via different instruments. Two measures, the “Utrecht Gender Dysphoria Scale” (UGDS) and the “Gender Identity/ Gender Dysphoria Questionnaire for Adolescents and Adults” (GII) were explicitly examined for their definitions of gender dysphoria and evaluated for their congruence in seizing it. Furthermore, the connections between gender dysphoria and gender identity as well as psychological wellbeing were observed. Gender dysphoria was found to be differently defined in the two instruments which lead to slightly different findings in the subgroups of gender and age of onset. While the UGDS defines Gender dysphoria as the rejection of one´s body and cross-gender identification the GII conceptualizes it as the pathological counterpart of a (healthy) gender identity. The relation between gender dysphoria and gender identity revealed differences in subgroups as well. Finally only a very low level of self-reported psychopathology was found. Depression and anxiety related problems could be detected within this sample although still relatively low. Ultimately both measures of gender dysphoria seem to be useful instruments for future practice, but they also are in need of refinement with regard to contents and adaption to the new concept of gender dysphoria as used in DSM-5.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
gender dysphoria gender identity transgender psychological wellbeing
Schlagwörter
(Deutsch)
Genderdysphorie Geschlechtsidentität Transgender psychisches Wohlbefinden
Autor*innen
Catharina Schneider
Haupttitel (Deutsch)
Erlebte Genderdysphorie und psychisches Wohlbefinden bei transsexuellen Personen
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
130, 2 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ilse Kryspin-Exner
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC10865804
Utheses ID
22780
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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