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Eine Propädeutik zur Wissenschaftsethik
Robert Staubmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Peter Kampits
DOI
10.25365/thesis.2643
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29741.80260.681563-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit geht von der Frage nach den Möglichkeiten, Zielen und Grenzen der Wissenschaftsethik aus. Besonders ihr Status als philosophische Disziplin – die es zwar rein theoretisch-akademisch gar nicht gibt, praktisch-faktisch aber eine institutionelle Stabilisierung erfahren hat – wie auch eine mögliche Praxisrelevanz ethischer Beratung im Handlungsfeld 'Wissenschaft' sind noch weitgehend unbestimmt.
Von Interesse ist zunächst das grundsätzliche Verhältnis zwischen Ethik und ihrem genuinen Gegenstand, dem Handeln, das einem unbedingten Anspruch – dem des Guten – verpflichtet ist. Nach einem historischen Blick auf die Entstehung der Ethik als eigenständiger philosophischer Disziplin eröffnen Überlegungen einen Horizont der Sittlichkeit, der ethische Reflexionen normativ sowohl herausfordert als auch begrenzt. Freilich beziehen sich diese auf verschiedene Praxisebenen. Zudem zeigt sich, daß die am häufigsten gestellten Fragen der Wissenschaftsethik, jene nach der Verantwortlichkeit, auf einer metatheoretischen Stufe angesiedelt sind, womit sie auch nicht einfachhin dem Bereich der Angewandten Ethik zuzuordnen sind.
Jede Ethik, auch die Wissenschaftsethik, muß mit einer grundlegenden Skepsis rechnen: der Ansicht nämlich, die Moral, als deren Anwalt sie auftritt, sei machtlos, folglich sei sie selbst ein nutzloses Unterfangen. Entmoralisiert wird die Wissenschaft vor allem mit zwei Strategien. Vertreter einer unreflektierten Wissenschaftsfreiheit engen die Wissenschaft auf zweckfreie Grundlagenforschung ein und Gesellschaftstheoretiker führen überhaupt die Eigendynamik autonomer Subsysteme gegenüber ohnmächtigen Akteuren ins Treffen.
Doch das ‚Projekt der Moderne‘, von dem auch die Wissenschaft ihre soziale Legitimation bezieht, braucht zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht verabschiedet werden. Damit es aber nicht auf halbem Wege stehen bleibt, d.h. bei der notwendigen und irreversiblen Ausdifferenzierung in gesellschaftliche Teilsysteme, sind in erster Linie Rahmenbedingungen auszuformulieren, welche die technische und ökonomische Verwertung wissenschaftlicher Erkenntnisse auf die emanzipatorische und zugleich synthetisierende Komponente des Sinngerüsts beziehen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Ethik Wissenschaft Verantwortung
Autor*innen
Robert Staubmann
Haupttitel (Deutsch)
Eine Propädeutik zur Wissenschaftsethik
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
81 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Peter Kampits
Klassifikation
08 Philosophie > 08.38 Ethik
AC Nummer
AC07102229
Utheses ID
2280
Studienkennzahl
UA | 296 | 312 | |