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Frühmittelalterliche Siedlungsfunde aus dem Minoritenkloster in Stein an der Donau
Lence Dimitrievska
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Claudia Theune-Vogt
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25573
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30053.69997.847770-4
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die frühmittelalterlichen Siedlungsfunde und –befunde der archäologischen Ausgrabung von 2006 des Minoritenklosters in Stein an der Donau werden in dieser Arbeit präsentiert und interpretiert. Neben Grubenhäusern mit eckständigen Heizanlagen und ebenerdigen Gebäuden, konnten u.a. ebenso Stein- bzw. Lehmöfen sowie eine Vielzahl an unterschiedlichen Gruben dokumentiert werden. Die vielen Überschneidungen der frühmittelalterlichen Befunde untereinander sprechen für eine mehrphasige Siedlung, deren exakte chronologische Abfolge jedoch schwierig ist, da einerseits die reiche Verzierungsvielfalt des keramischem Materials und andererseits die außergewöhnlichen Keramikformen dies erschweren. Die slawenzeitlichen Töpfe des sog. Prager Types zeugen von einer frühen Belegung der Siedlung. Töpfe mit Verzierungstechniken wie Fingertupfen oder Stempeldekor des 8. Jhs. sind ebenso anzutreffen, wie Keulenrändern aus dem 9. Jh. oder vermehrt vollständig nachgedrehte Töpfe mit trichterförmigen Rändern des 10. Jh. Somit wird die Siedlung überwiegend vom 7. bis zum 10. Jh. datiert, wobei der Schwerpunkt im 8. und 9. Jh. liegt. Die verschiedenen Einflussrichtungen des Fundmaterials zeigen einerseits völkerwanderungszeitliche Verzierungstraditionen sowie spätantike Herstellungstechniken; ebenso sind ab 9. Jh. böhmische und mährische Einflüsse erkennbar. Im Siedlungsbefund konnten auch Hinweise auf Handwerk festgestellt werden. Allen voran lässt sich Textilverarbeitung aufgrund der vorgefundenen zahlreichen Webgewichte nachweisen. Dokumentierte Speichergruben, erhaltene Mahlsteine und Tonwannen sind Indizien für Ackerbau und eine aufgefundene Darre legt eine Verarbeitung von Getreide nahe. Derartige Funde und Befunde entsprechen einer frühmittelalterlichen ländlichen Siedlung im niederösterreichischen Raum. Um aber weitere Aussagen bezüglich Siedlungsstruktur oder den verschiedenen Fundmaterialien machen zu können, wären eine flächenmäßige Grabung sowie naturwissenschaftlichen Untersuchungen von Vorteil bzw. unerlässlich.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Frühmittelalter Siedlung Niederösterreich
Autor*innen
Lence Dimitrievska
Haupttitel (Deutsch)
Frühmittelalterliche Siedlungsfunde aus dem Minoritenkloster in Stein an der Donau
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
getr. Zählung : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Claudia Theune-Vogt
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.15 Archäologie ,
15 Geschichte > 15.19 Vor- und Frühgeschichte
AC Nummer
AC10728202
Utheses ID
22828
Studienkennzahl
UA | 309 | | |
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