Detailansicht
Wohnbaupolitik in Wien
1934 - 1938
Matthias Trinkaus
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Maria Mesner
DOI
10.25365/thesis.25734
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29645.79103.543162-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit behandelt die Wohnbaupolitik im "autoritären" Wien der Jahre 1934 bis 1938. Dieses Thema, das in der geschichtswissenschaftlichen Forschung bislang wenig Beachtung gefunden hat, wird darin im Hinblick auf die gegebenen Grundlagen, die erfolgte Umsetzung sowie etwaige Kontinuitäten und Brüche zur Zeit ab 1938, vor allem aber zu jener bis 1934 untersucht, wobei als Quellenbasis unter anderem die Akten der gesetzgebenden Körperschaft jener Zeit, der Wiener Bürgerschaft, dienen. Die Arbeit ist in drei Abschnitte - Voraussetzungen, Realisierung und Ausblick - unterteilt:
Zuerst werden die Ursachen und Lösungsversuche der Missstände im Wiener Wohnungswesen besprochen, deren Wurzeln in das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert zurückreichten, als der Wohnungsmarkt fast ausschließlich von privaten, profitorientierten Vermietern beherrscht wurde. Das änderte sich erst mit der Einführung eines strikten Mieterschutzes, dessen Folgewirkungen die neue sozialdemokratische Stadtführung ab 1923 zur Initiierung kommunaler, nicht zuletzt wegen ihrer Finanzierung durch Luxussteuern umstrittener Wohnbauprogramme veranlassten. Die aus dem Bürgerkrieg von 1934 siegreich hervorgegangene
christliche Rechte maß der Wohnungsfrage hingegen lange nur eine untergeordnete Rolle bei.
Dann widmet sich der Text detailliert der auf der eben erwähnten Prämisse basierenden Wohnbaupolitik der "vaterländischen" Stadtverwaltung. Anfangs wurde neben der Schaffung von Stadtrandsiedlungen für Arbeitslose vor allem der private Wohnhausbau und -besitz gefördert. Dies geschah mit Hilfe zweier Fonds (Assanierungsfonds, Hausreparaturfonds), die Unterstützungen in Form von Darlehen bzw. Zuschüssen gewährten. Ab 1935 wurden städtische Familienasyle erbaut, die zur zeitlich begrenzten Beherbergung von Obdachlosigkeit bedrohter Familien bestimmt waren. Da die Privatwirtschaft in erster Linie teure, für die meisten Wohnungssuchenden unbezahlbare Wohnungen errichtete, nahm die Stadt ab 1936/37 den kommunalen Wohnbau in einem bescheidenen Umfang wieder auf. So entstanden einige Kleinwohnungsbauten, Siedlungsblöcke (Siedlung Hasenleiten) und Einfamilienhäuser ("Gartenstadt Wienerberg").
Abschließend wird die weitere Geschichte all dieser wohnbaupolitischen Maßnahmen in der Zeit des Nationalsozialismus und der Zweiten Republik kurz beleuchtet.
Abstract
(Englisch)
The thesis deals with the housing policy in "authoritarian" Vienna between 1934 and 1938. This topic, which has attracted only few interest in the historiography, yet, is being analysed with regard to conditions, realisation as well as continuities and ruptures to the period after 1938 (Nationalsocialism), but mainly the one before 1934 ("Red Vienna"). Amongst others, the files of the Viennese House of Burghers (Wiener Bürgerschaft) which was the city‘s regulatory body in that time are the resources used to reconstruct strategies and ideologies governing Viennese housing policies from 1934 to 1938. The thesis is divided into three parts - Prerequisites, Realisation, and Prospect:
First the grievances in Vienna‘s housing situation, their causes and approaches are being discussed. The misery dated from the late 19th and early 20th century when the residential market was dominated by private, profit-oriented landlords. This fact was only changing when a strict tenants protection (Mieterschutz) was introduced whose consequences were
prompting the new social democratic city government to initiate an extensive municipal housing construction programme which was controversial not least because of its financing by luxury taxes. After the Christian right had emerged victorious from the civil war and gained power in Vienna, the housing problem was considered subordinate for a long time.
Then the text is dedicated to the housing policy being based on the low estimation just mentioned before. Initially, besides the creation of suburban settlements (Stadtrandsiedlungen) for unemployed people, the private housing construction and maintenance were supported. Two funds (Assanierungsfonds, Hausreparaturfonds) were established granting loans and subventions respectively. Since 1935 municipal family refuges (Familienasyle) had been built in order to shelter homeless families for a limited time. Given that the private sector built flats which were far too expensive for the vast majority of apartment- seeking people, the City of Vienna decided to resume modest municipal housing construction in 1936 and 1937. Subsequently houses with small apartments (Kleinwohnungsbauten), housing blocks (Siedlung Hasenleiten), and family homes ("Gartenstadt Wienerberg") were constructed.
In conclusion the history of all these housing measures in the time of National Socialism and the Second Republic is spotlighted briefly.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Austria Vienna Housing Austrofascism
Schlagwörter
(Deutsch)
Österreich Wien Wohnbau Ständestaat Austrofaschismus Zwischenkriegszeit
Autor*innen
Matthias Trinkaus
Haupttitel (Deutsch)
Wohnbaupolitik in Wien
Hauptuntertitel (Deutsch)
1934 - 1938
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
129 S. : Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Maria Mesner
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich
AC Nummer
AC10720292
Utheses ID
22982
Studienkennzahl
UA | 312 | | |