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Der niederländische Aufstand in Druckschriften des 16. und 17. Jahrhunderts
Helene Maria Breitenfellner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Friedrich Edelmayer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30291.76638.973564-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der niederländische Aufstand (1566/68–1648) veränderte mit der Loslösung der sieben nördlichen Provinzen aus dem Gefüge der burgundisch-habsburgischen „Niederen Lande“ nicht nur die politische Landkarte Europas. Er ist als eines der Schlüsselphänomene der frühen Neuzeit zu betrachten, in dem sich sowohl Konfliktfelder der Reformation als auch politische Spannungen im Kontext der Herausbildung zentralisierter Territorialstaaten widerspiegelten. Durch die technischen Möglichkeiten des noch jungen Buchdrucks konnte der Aufstand zu einem der ersten frühneuzeitlichen Großereignisse werden, das in der gedruckten Propagandapublizistik breiten Widerhall fand. In der vorliegenden Arbeit richtet sich das Augenmerk dabei vor allem auf Historienschriften, die kollektive Bilder über den Aufstand nachhaltig prägten. Gerade in Zusammenhang mit der Herausbildung eines neuen Staatsgebildes, der „Vereinigten Provinzen“, kam der Historiographie eine identitätsstiftende Funktion zu. Nach einem kurzen Abriss politischer, wirtschaftlicher und sozialer Rahmenbedingungen soll es um jene frühen Spannungsfelder der 1560er Jahre gehen, die in der Legitimation der Erhebung durch die aufständische Seite eine gewichtige Rolle spielten. Dabei kommen sowohl die Debatte um die niederländische Diözesanreform und die Einführung der „spanischen Inquisition“, als auch die ständische Opposition des niederen und hohen Adels zur Sprache. Eine wichtige Fragestellung der Analyse richtet sich auf Charakterisierungen des Konflikts im Lauf der Zeit: Diese sollen anhand einer Untersuchung verwendeter Begrifflichkeiten (Rebellion, Revolte, Unruhen usw.) erarbeitet werden. Ein weiteres Analysefeld stellen zeitgenössische Rezeptionsmodalitäten von Druckschriften und Manuskripten dar. Neben einem Fokus auf allgemeine Rahmenbedingungen (Literalität im urbanen Kontext; Zensurmaßnahmen weltlicher und geistlicher Obrigkeiten) soll im Hinblick auf die Rezeption der Historienschriften besonderes Augenmerk auf Faktoren wie Format, Paratexte und Sprache gelegt werden. Den Abschluss bildet eine exemplarische Auswahl von acht Chroniken, die teils im 16. und 17. Jahrhundert in Druck erschienen und teils im 19. Jahrhundert im Rahmen von Quelleneditionen herausgegeben wurden. Anhand dieser Fallbeispiele soll ein Einblick in unterschiedliche Entstehungsumstände zeitgenössischer Historienschriften über den Aufstand ermöglicht werden.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Dutch revolt Netherlands chronicles print media 16th century 17th century
Schlagwörter
(Deutsch)
Niederländischer Aufstand Niederlande Revolte Achtzigjähriger Krieg 16. Jahrhundert 17.Jahrhundert frühe Neuzeit Chroniken Historienschriften Druckschriften Propaganda kollektive Identität
Autor*innen
Helene Maria Breitenfellner
Haupttitel (Deutsch)
Der niederländische Aufstand in Druckschriften des 16. und 17. Jahrhunderts
Publikationsjahr
2007
Umfangsangabe
194 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Friedrich Edelmayer ,
Peter Feldbauer
Klassifikation
15 Geschichte > 15.34 Europäische Geschichte 1492-1789
AC Nummer
AC06697765
Utheses ID
230
Studienkennzahl
UA | 312 | 295 | |
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