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Zwischen Künstlermythen und dem Kunstmarkt
die visuellen Autobiographien von Sophie Calle und Tracey Emin
Sophie Lembcke
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Norbert Bachleitner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25841
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29802.86914.352970-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Autobiographien sind ein Ort der Auseinandersetzung mit dem Selbstbild, der Ort, an dem ein Selbst konstruiert und präsentiert wird. Wenn Künstlerinnen in diesen Jahren Visuelle Autobiographien schreiben, haben sie ein bestimmtes Publikum: Die Akteure des Contemporary-Kunstmarktes. Es ist ein 'Winner-Takes-All' Markt, der die Konkurrenz der Künstler/innen um Aufmerksamkeit verstärkt. Die Künstler/innen bedienen sich daher spezifischer Inszenierungspraktiken um ein medienkompatibles Image zu entwerfen, die Entgrenzung des Starsystems macht auch aus Künstler/innen Stars, und die verkaufen gut. Von Anfang an wurde die künstlerische Tätigkeit mythisiert, gibt es Anekdoten die Künstlerrollen und -typen entwerfen – und auf diese tradierten und etablierten Rollenbilder wird auch heute in der Positionierung von Künstler/innen auf dem Markt zurückgegriffen. Die Versuche der Entmythifizierung und kritischen Befragung dieser Künstlerrollen seit den 1960er Jahren ergab, dass deren Konzeption hinsichtlich ihrer Topoi und Narrationsmuster zu der strukturellen Benachteiligung der Frauen in der Produktion von Hochkultur beiträgt. Die Visuelle Autobiographie befragt die Grenzen der literarischen Gattung der Autobiographie, die Texte treten ein in ein komplexes Sinn und Bedeutung generierendes Wechselspiel mit Bildern, Fotografien und Objekten. Dabei ist zu beobachten, dass sich über eine Selbstdarstellung in fotografischen Portraits das Ich des Textes an den Körper des/der Urheber/in bindet. Zusätzlich ist festzustellen, dass seit der Renaissance eine Kunstgeschichtsschreibung dominant ist, die das künstlerische Werk mit dem/der Künstler/in amalgamiert. Unter dieser Prämisse darf davon ausgegangen werden, dass über diesen Zusammenfall von Leben und Werk in einer Person ein/e bildende Künstler/in reflexhaft als Urheber/in, als das Ich ihrer/seiner Autobiographie, als Autor identifiziert wird. Daher stellt sich diese Arbeit der Frage, inwiefern die Referentialität der Gattung sich doch noch in dieser Sonderform bestätigt und ihr Oszillieren zwischen Fakt und Fiktion sich in der Bearbeitung durch bildende Künstlerinnen verliert. Anhand ihrer sehr divergenten Herangehensweisen soll an den Arbeiten von Sophie Calle und Tracey Emin exemplifiziert werden, wie konträr erfolgreiche Künstlerinnen sich in diesem Spannungsfeldern bewegen. Hauptaugenmerk liegt in der Darstellung ihrer Autorschaftskonzeption, da sich in den Analysen herausgestellt hat, das diese eng mit der Selbstrepräsentation als Künstlerin verknüpft ist. Ihre Arbeiten dienen dabei exemplarisch für eine mögliche Herangehensweise an die eingangs benannten Problemfelder, dienen als Beispiel für eine gelingende Distanz zu Künstlermythen und eine Autobiographieschreibung abseits männlicher Helden-Narration oder für eine affirmative Nähe zu traditionellen Künstlerrollenbildern, einhergehend mit einer Stilisierung zur Ausnahmefrau auf einer männlich codierten Sprecherposition.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Autobiography Authorship Sophie Calle Tracey Emin Art Market Des Histoires Vraies Strangeland Double Game
Schlagwörter
(Deutsch)
Autobiographie Autorschaft Künstlermythen Sophie Calle Tracey Emin Kunstmarkt Des Histoires Vraies Strangeland Double Game
Autor*innen
Sophie Lembcke
Haupttitel (Deutsch)
Zwischen Künstlermythen und dem Kunstmarkt
Hauptuntertitel (Deutsch)
die visuellen Autobiographien von Sophie Calle und Tracey Emin
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
134 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Norbert Bachleitner
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.80 Literarische Gattungen: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.96 Vergleichende Literaturwissenschaft: Sonstiges ,
20 Kunstwissenschaften > 20.31 Bildende Künstler ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.98 Mediale Kunst
AC Nummer
AC10732665
Utheses ID
23080
Studienkennzahl
UA | 393 | | |
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