Detailansicht
Performativität von Weiblichkeit bei Frida Kahlo
Valentina Mitterer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Friederike Hassauer
DOI
10.25365/thesis.25845
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29741.57845.886355-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Im medienwissenschaftlichen Kontext wird mit Theorien von Gender Studies und Visueller Theorie die Darstellung von “Weiblichkeit“ im Werk der lateinamerikanischen Malerin Frida Kahlo (1907 – 1954) untersucht. Ausgehend von der strukturellen Differenz in der Sprache (Saussure) und der Psychoanalyse (Freud, Lacan), folgert Judith Butler, dass Weiblichkeit und Männlichkeit soziale Konstruktionen ohne prädiskursive Realität sind. Susanne Lummerding und Johanna Schaffer suchen Möglichkeiten um Subjektpositionen im Feld von Medialität und Visualität zu verändern.
Kahlos autobiografische Werkkonzeption hebt die Trennung zwischen Leben und Kunst auf. Über ihren ethnisch und geschlechtlich markierten Kunstkörper verankert sie sich im Kreativitätsdiskurs. Mit den Techniken der Fragmentation, Transformation und ars combinatoria schafft sie eine Neu- und Vielfachcodierung, Rekontextualisierung, und Rekonfiguration kultureller Symbole.
Das synkretistische Mexiko ist Inspirationsquelle für Kahlo. Sie schafft eine weibliche Genealogie mit Göttinnen, Mutter Natur, ihr und Diego. Im Sinne Lacans, tritt Kahlo in die symbolische Ordnung ein. Über Vervielfältigung und Dekonstruktion produziert sie eine fortlaufende Bedeutungsspur im Sinne Butlers. Ihr Körper ist nicht mehr von den vielzähligen Reproduktionen zu unterscheiden.
Kahlo schafft eine auf den ersten Blick dualistische Kosmovision, die, genauer betrachtet, mehrdeutig und ambivalent ist. In der Beziehung zu Diego spielen beide mit geschlechtlichen Rollen. Der ambivalente Wunsch nach Harmonie von Gegensätzen, und Reibungspunkte werden thematisiert. Ihre wiederholten Identitätsentwürfe stellen Begriffe wie Weiblichkeit und Identität an sich in Frage. Sie schafft mit ihrer seriellen visuellen Autobiografie einen narrativen Faden, als sich entwickelnder Prozess der (Kon)Figuration des Selbst. Diese Selbstkonstruktionen mit Mehrdeutigkeiten und Ambivalenzen machen sie zur Ikone der Performativität.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Medienwissenschaft Gender Identität Performativität Weiblichkeit bildende Kunst Lateinamerika Surrealismus Frida Kahlo Selbstinszenierung
Autor*innen
Valentina Mitterer
Haupttitel (Deutsch)
Performativität von Weiblichkeit bei Frida Kahlo
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
168 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friederike Hassauer
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.32 Erkenntnistheorie ,
08 Philosophie > 08.41 Ästhetik ,
15 Geschichte > 15.88 Mittelamerika, Südamerika ,
20 Kunstwissenschaften > 20.05 Kunst in Beziehung zu anderen Wissenschaftsgebieten ,
20 Kunstwissenschaften > 20.20 Ikonographie ,
20 Kunstwissenschaften > 20.31 Bildende Künstler ,
20 Kunstwissenschaften > 20.40 Außereuropäische Kunst ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.00 Malerei: Allgemeines ,
21 Einzelne Kunstformen > 21.98 Mediale Kunst ,
71 Soziologie > 71.31 Geschlechter und ihr Verhalten ,
71 Soziologie > 71.33 Frau ,
73 Ethnologie > 73.44 Sexualität, Geschlecht
AC Nummer
AC10760018
Utheses ID
23084
Studienkennzahl
UA | 236 | 352 | |